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Der alte Bärenzwinger
Hinter dem Märkischen Museum in der Grünanlage des Kölnischen Parks befindet sich ein recht unscheinbares Gebäude, das ursprünglich um 1900 für die Stadtreinigung errichtet wurde. Später diente das Bauwerk für etwa 80 Jahre als Unterkunft für die Berliner Wappentiere.
Zur 700-Jahrfeier Berlins im Jahre 1937 bekam die Stadt zwei Bären von der Stadt Bern geschenkt. Bern hat eine jahrhundertelange Tradition in der Bären-Haltung und trägt wie Berlin den Bären in seinem Wappen. Die geschenkten Bären sollten natürlich gut untergebracht werden und so wurde das Gebäude im Köllnischen Park von dem Berliner Architekten Georg Lorenz zu einem Bärenzwinger um- und ausgebaut. Insgesamt vier Bären (Urs, Vreni, Lotte und Jule) zogen dort ein und wurden zu Publikumslieblingen. Die Anlage besteht aus einem rotgeklinkerten Bau mit drei Käfigen und einigen Funktionsräumen. Rechts und links davon gibt es kleine Auslaufflächen mit Wassergräben.
Nur die Bärin Lote überlebte den 2. Weltkrieg und kam in den Zoologischen Garten. Die Berliner wollte ihren Bärenzwinger aber wieder haben und so wurde er 1949 wieder hergestellt und mit den neuen Bären Nante und Jette wiedereröffnet. Nach dem Mauerfall konnte die Anlage nur noch mit Spendengeldern weiter betrieben werden. Die Kritik an den beengten, nicht artgerechten Haltungsbedingungen wurde immer lauter. Ich habe die Bären dort noch gesehen und fand es auch einen recht traurigen Anblick. Die letzte noch verbliebene Bärin „Schnutte“ musste 2015 mit 34 Jahren eingeschläfert werden. Man entschied sich, keine neuen Bären mehr dort unterzubringen.
Seit 2017 ist der Bärenzwinger ein Kulturstandort des Bezirks. Es finden wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und begleitende Veranstaltungen statt.
Die Räume sind natürlich etwas schwierig zu nutzen. Die Käfige sind sehr eng. Man muss sich bücken, um sie zu betreten und die dort ausgestellten Objekte zu sehen. Das macht natürlich auch den besonderen Reiz des Ortes aus. Es soll einige Modernisierungsmaßnahmen geben. Ich bin gespannt, wie es gelingt, die Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern und trotzdem möglichst viel im Originalzustand zu erhalten.
Das folgende Video stellt das Projekt und die Pläne ausführlicher vor.