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Hallo [subscriber:firstname | default:],

nachdem ich in den letzten Newslettern auch öfter Tipps für Brandenburg gegeben haben, beschränke ich mich diesmal ganz auf Berlin. Hier ist ja auch wirklich genug los zurzeit.

Industriekultur, Astronomie, Preußen, der Kolonialismus und asiatische Küche sind die Themen.  Da sollte doch für jeden etwas dabei sein.

Ein tolles Wochenende

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

 

Spaziergang durch Schöneweide

Am Samstag, dem 8. Juli, findet das "Schöneweider-Brückenfest" statt.

Ein guter Anlass, sich in dieser Ecke Berlins mal wieder umzusehen.  Hier gibt es viele spannende Orte und es ist auf keinen Fall so "Oberschweineöde", wie der Volksmund (angeblich) sagt.

Das Fest findet rund um den Kaisersteg statt. Hier hat man einen guten Blick nicht nur auf die Spree, sondern auch auf zahlreiche alte Gewerbegebäude.  Dies war einmal eines der wichtigsten Industriegebiete nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland.

Darüber kann man sich im Industriesalon ganz in der Nähe des Kaiserstegs informieren.  Dort werden auch das ganze Jahr über Führungen zu den Stätten der „Elektropolis“ angeboten.

In viele der ehemaligen Industriehallen ist inzwischen Kunst eingezogen. Sowohl die Reinbeckhallen als auch die Rathenau-Hallen bieten immer wieder interessante Ausstellungen.

Es lohnt auf jeden Fall sich ein wenig auf dem Gelände umzusehen, man entdeckt immer wieder neues. Alles ist sehr im Wandel. 

Für eine Kaffeepause empfehle ich das Café "Schöneweile" im ehemaligen Pförtnerhaus.

Hier treffen sich auch häufig Studenten aus der »Hochschule für Technik und Wirtschaft« (HTW), die in der Wilhelminenhofstraße ihren Campus hat. Auch diese Gelände sollte man sich einmal anschauen. Es ist für jedermann zugänglich.

Etwas weiter weg, auf der anderen Seite der Spree, nahe am S-Bahnhof, stehen die Backsteinbauten der ehemaligen "Bärenquell-Brauerei" . Dort gibt es regelmäßig den "Baergarten" mit Kunst, Musik und kulinarischen Angeboten.

Es gäbe noch einiges mehr zu erwähnen, was sich anzuschauen lohnt, aber ich empfehle sich einfach mal ein wenig treiben zu lassen und eigene Entdeckungen zu machen.

Ein guter Ausgangspunkt ist die Tramstation "Firlstraße" oder der S-Bahnhof Schöneweide. Da geht es aufgrund von Bauarbeiten allerdings im Moment etwas chaotisch zu.

Anhaltspunkte auf Sehenswertes gibt auch die Online-Karte "Boulevard der Industriekultur" und die Broschüre Treptow-Köpenick: Berliner Industriekultur *.

Zu den Sternen

Das Planetarium am Insulaner in Berlin-Steglitz wird wegen umfangreicher Renovierung für längere Zeit geschlossen und verabschiedet sich am Samstag mit einem Sommerfest.

Ab 17 Uhr gibt es diverse Veranstaltungen für große und kleine Besucher. Es gibt Projektionen des Sternenhimmels im Planetarium, aber auch direkte Beobachtungen in der Sternwarte auf dem Insulaner sind bis 2 Uhr morgens möglich. 

Im benachbarten »Schwimmbad  am Insulaner« (mit 50 Meter-Becken) kann man an diesem Abend bis 23.30 Uhr schwimmen und es gibt Lesungen im Schlauchboot.

Die Veranstaltungen des Planetariums sind kostenlos, der Eintritt ins Schwimmbad kostet 5,50 €

Schlösser – Preußen – Kolonial

Mit der kolonialen Geschichte ihrer Sammlungen setzt sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in einer neuen Ausstellung im Schloss Charlottenburg auseinander.

In der Ausstellung geht es nicht um den Kolonialismus im Allgemeinen, sondern sie bezieht sich immer wieder auf spezielle Objekte aus dem eigenen Bestand.  Glasperlen, die auf der Pfaueninsel gefertigt wurden, spielten etwa eine wichtige Rolle im Sklavenhandel. Ein Elfenbeinstuhl trägt das gleiche Wappen, das auch als Brandzeichen für versklavte Menschen genutzt wurde.

Wichtig war es den Kuratorinnen der Ausstellung auch den am Hofe lebenden verschleppten Menschen ihre Persönlichkeit wiederzugeben. Das ist leider meistens nicht ganz einfach. Viel ist über die Biografien der aus der Versklavung stammenden Menschen meist nicht bekannt. Auf Gemälden dieser Zeit dienen sie überwiegend nur als schmückendes exotische Beiwerk. 

Diese Sonderausstellung will keine abschließenden Antworten geben, sondern den Blick auf koloniale Bezüge der Sammlung schärfen. 

Das gelingt meiner Meinung nach auch recht gut. Nach dem Besuch betrachtet man manches etwas aufmerksamer.

Neben den sechs Räumen der Sonderausstellung wird auch in der ständigen Ausstellung in den historischen Schlossräumen  an verschiedenen Objekte auf den kolonialen Bezug hingewiesen und erklärt.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 31. 10.2023. Ergänzend gibt es zahlreiche Rahmenveranstaltungen und Führungen.

Geöffnet ist täglich außer montags von 10 bis 17.30 Uhr.  Der Eintritt kostet 14,- €.

Zur Ausstellung ist auch eine Begleitpublikation * erschienen.

Kurzurlaub: Thaipark in Wilmersdorf

Schon seit vielen Jahren verwandelt sich der "Preußenpark" in Berlin-Wilmersdorf, an den Wochenenden in den "Thaipark".

Ursprünglich trafen sich hier asiatisch stämmige Familien zum Picknick. Das leckere Essen lockte aber immer mehr Besucher an und so wurden auch Speisen und Getränke verkauft. Zunächst eher provisorisch und unorganisiert, seit 2020 an festen Ständen und ganz offiziell.

Freunde der asiatischen Küche kommen hier auf ihre Kosten. Die Auswahl ist sehr groß.

Gegessen wird dann auf der Wiese. Tische und Stühle sind nicht vorhanden. Decken etc. am besten selbst mitbringen.

Die Atmosphäre ist meist entspannt. Je nach Wetterlage kann der Andrang und die Wartezeiten an den Ständen aber schon etwas länger sein. 

Geöffnet ist Freitag – Sonntag von 10 bis 20 Uhr.

Kurztipps

Mein Foto der Woche

So schön Berlin auch ist, manchmal tut ein wenig Abstand auch gut.  

Am Wochenende war ich in Moritzburg bei Dresden.  Ein netter Ort mit einem wahrhaft märchenhaften Schloss.

Auf jeden Fall ein sehr empfehlenswertes, wenn auch etwas entfernteres Ausflugsziel.

Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram.

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