Hallo [subscriber:firstname | default:],
man merkt die Ferienzeit. Ich finde, die Stadt ist deutlich leerer geworden. Zumindest in manchen Gegenden.
Viele sind scheinbar verreist, obwohl es doch gerade im Sommer besonders schön in Berlin ist.
Aber auch ich kehre Berlin für ein paar Tage den Rücken und bin, wenn Du diesen Newsletter liest, irgendwo in Richtung Norden unterwegs.
Wenn Du wissen willst wo ich gelandet bin, folge mir gerne auf Instagram oder Facebook. Dort werde ich bestimmt etwas posten.
Hier aber erst einmal meine Berlin-Tipps für die Daheimgebliebenen
Viel Spaß dabei
wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Eine Oase der Ruhe im sonst so quirligen Neukölln findet man, wenn man von der Hermannstraße aus das Gelände des Neuen-St.-Jakobi-Friedhofes betritt.
"Neu" ist der Friedhof allerdings nicht. er wurde schon 1867 als "Alleequartiersfriedhof" angelegt. Eine lange Baumallee ist auch immer noch das prägende Element des Gebiets.
Neue Bestattungen finden hier nicht mehr statt. Der Friedhof ist seit 2016 geschlossen. Die noch existierenden Gräber bleiben bis zum Ablauf der Nutzungsrechte aber bestehen.
Seit 2018 kümmert sich das »Prinzessinnengarten Kollektiv« um das Gelände und bietet auch verschiedenen anderen Initiativen die Möglichkeit der Mitarbeit.
Es gibt vielfältige Projekte zur Umweltbildung und Gartenarbeit.
Im hinteren Teil des Geländes wird Gemüse angebaut, das in erster Linie für die Küche des Gartencafés genutzt wird.
Wenn das Wetter mitspielt, ist von April bis Oktober das Café täglich geöffnet. Neben Kuchen und Getränken wird jeden Tag auch ein vegetarisches/veganes Mittagsgericht angeboten.
Beliebt ist das Café auch für kleine Familienfeiern etc.
Im Laufe der Jahre hat sich eine große Artenvielfalt auf dem Gelände entwickelt. Früher war hier die Einflugschneise für den Flughafen Tempelhof, heute ist Vogelgezwitscher das maßgebliche Geräusch.
Es gibt viele lauschige (und auch schattige) Ecken, die zum Verweilen einladen. Man kann aber auch aktiv werden und an verschiedenen Workshops teilnehmen.
Auch eine Audiotour über das Gelände wird angeboten. In der kann man zu Hause oder noch besser vor Ort interessante Informationen hören und nachlesen.
Ein wirklich schönes Projekt, das zumindest bis 2035 gesichert ist. was danach aus dem Gelände wird, ist wohl noch nicht ganz klar.
Jetzt im Sommer ist das Gelände täglich von 8 bis 20 Uhr zugänglich.
Heute mal ein Ausflugstipp, besonders für alle zwischen 6 und 14 Jahren. Aber die älteren haben natürlich auch etwas davon, denn wenn es den Kleinen gut geht, können sich auch die Großen besser erholen.
Nicht weniger als eine ganze Stadt für Kinder hat das Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) in der Köpenicker Wuhlheide auf die Beine gestellt.
Die ganzen Sommerferien über, können Kinder sich hier ausprobieren, ihren Spaß haben und ganz nebenbei auch wichtige Erfahrungen in Sachen Demokratie und Selbstverantwortung machen.
Denn FEZitty wird auch von den Kindern selbst regiert. Jede Woche gibt es eine Neuwahl der Regierung.
Auch alle anderen Jobs werden von den Kindern erledigt. Der erste Weg führt daher immer zur "Jobberatung". Hier kann sich jedes Kind aussuchen, was es arbeiten möchte. Vom Bäcker bis zum Moderator reicht das Jobspektrum. Geld verdienen kann man damit natürlich auch. 4 "Wuhli" gibt es pro Stunde. Natürlich abzüglich 20% Steuer für das Finanzamt von FEZitty. Die Infrastruktur für die Allgemeinheit muss schließlich auch finanziert werden.
Von dem erarbeiteten Geld kann man sich dann z. B. eine Pizza kaufen (3 Wuhli) oder Spaß auf dem Jahrmarkt haben.
Natürlich läuft das alles spielerisch ab und keiner muss Angst haben, dass Kinder hier als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Nach meiner Beobachtung hatten alle Kinder einen großen Spaß bei diesem Stadtsimualtions-Spiel, das übrigens schon zum 20. Mal während der Sommerferien stattfindet.
Es würde wirklich den Rahmen sprengen, hier aufzuzählen, was alles auf dem Gelände des FEZ möglich ist. Von der Schmuckherstellung, über die Modenschau bis zur Hühnerbetreuung.
FEZitty ist in den Ferien von Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
An den Ferienwochenenden gibt es jeweils von 12 bis 18 Uhr einen Mitmachzirkus, wo sich die Kinder in verschiedenen Disziplinen ausprobieren können.
Der Eintritt kostet jeweils für den ganzen Tag 7,- €. Auch der Zugang zum Badesee ist darin eingeschlossen. Es gibt auch verschiedene Ermäßigungen.
Auch für Menschen, die älter als 14 Jahre sind, lohnt ein Ausflug in die Wuhlheide. Das Gelände rund um das FEZ eignet sich hervorragend für schöne Spaziergänge.
Anreise am besten mit der S-Bahn bis Bahnhof »Wuhlheide« oder mit den Tram-Linien 27, 60, 61 und 67 bis zur Haltestelle »Freizeit- und Erholungszentrum«.
In der letzten Woche habe ich Dir die Open Air Ausstellung vor dem Flughafen Tempelhof empfohlen, heute habe ich schon wieder einen Tipp auf dem Flughafen-Gelände.
Ab dem 20. Juli ist der ehemalige Tower des Flughafens Tempelhof regulär geöffnet. Es ist der erste Gebäudeteil, der umfassend saniert wurde und jetzt barrierefrei zugänglich ist.
Von einer großen Dachterrasse hat man einen tollen Blick auf die Stadt und über das gesamte Tempelhofer-Feld. Von hier oben erkennt man auch die Dimensionen des riesigen Flughafengebäudes.
Eine Etage tiefer gibt es die Ausstellung »Horizonte. Flughafen Tempelhof 1990–2023« zu sehen. Es geht dabei um die Entwicklung und Gestaltung des Gebäudes und des Feldes seit den frühen 90er-Jahren. Was gab es für Pläne, was wurde umgesetzt, was könnte noch kommen.
Ausstellung und Dachterrasse sind immer Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Der Eintritt kostet 6,– €.
Der Eingang befindet sich am Tempelhofer Damm 45, nicht weit vom S-Bahnhof Tempelhof.
Tage der offenen Tür an der Universität der Künste (21. - 23. Juli)
Christopher Street Day Parade (22. Juli)
Eine riesige Rose steht derzeit vor der Neuen-Nationalgalerie am Kulturforum.
Gestaltet wurde sie von der Künstlerin Isa Genzken, deren Werke gerade in einer großen Sonderausstellung * zu ihrem 75. Geburtstag präsentiert werden.
Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram.
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