Berlinspazierer Logo

Hallo [subscriber:firstname | default:],

dank des Bahnstreiks kann es an diesem Wochenende etwas schwierig werden, manches Ausflugsziel zu erreichen.  Man kann es natürlich auch als Abenteuer sehen, neue Wege zu erkunden.  

Beim letzten Bahnstreik war ich z. B. überrascht, wie gut ich mit dem Bus nach Potsdam gekommen bin. Dabei bin ich durch Gegenden gekommen, die ich bisher nicht kannte.  

Think positive!

In diesem Sinne wünsche ich ein abenteuerliches Wochenende

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

PS

Von ganzem Herzen Dank für die vielen lieben Nachrichten, die mich zum Tod meines Vaters erreicht haben. Das hat mich sehr gerührt und gestärkt.

Winterspaziergang im Britzer Garten

Eigentlich wollte ich dich zu einem Schneespaziergang im Britzer Garten animieren, so wie ich ihn am vergangenen Sonntag gemacht habe.  Das war wunderschön.

So wie es im Moment aussieht, wird es allerdings an diesem Wochenende schon eher frühlingshaft warm als winterlich weiß.   

Macht aber nichts. In der dieser wunderbaren Parklandschaft ist es zu jeder Jahreszeit schön.

Gerade, wenn das Auge nicht vom üppigen Grün und bunter Blütenpracht abgelenkt wird, sieht man die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt mit ganz anderen Augen.

Am Sonntag um 11 Uhr kann man bei einer Führung lernen, wie man auch im Winter Bäume und Gehölze bestimmen kann.  Dazu braucht es nicht unbedingt Blätter oder Blüten.

Schon um 9 Uhr startet eine Führung durch die winterliche Vogelwelt.  Viele Arten sind auch in der kalten Jahreszeit hier im Park anzutreffen.

Beide Führungen werden vom Umweltbildungszentrum des Britzer Gartens durchgeführt und kosten jeweils 3,50 € Teilnahmegebühr.

Natürlich kann man sich auch auf eigene Faust auf Entdeckungsreise gehen.

Geöffnet ist der Park täglich von 9 bis 16 Uhr. Mit einer Jahreskarte oder einem Onlineticket kann man schon um 7 Uhr rein. Jetzt im Winter kostet der Eintritt nur 2,– €.

Mehrere gastronomische Einrichtungen im Park haben auch im Winter ab 10 Uhr geöffnet. Man kann sich also immer mal wieder etwas aufwärmen und stärken.

Mahnmal Gleis 17

Der 27. Januar ist der internationale Gedenktag an die Opfer des Holocaust.  

An diesem Datum wurde im Jahr 1945 das KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit.

Aus diesem Anlass finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen an unterschiedlichen Orten in Berlin und Brandenburg statt.

Ungefähr 10.000 Juden wurden vom Bahnhof Grunewald aus zu verschiedenen Arbeits- und Konzentrationslager deportiert. Auch nach Auschwitz-Birkenau. 

Das 1998 errichtete Mahnmal »Gleis 17« erinnert an diese Geschehnisse. Es wurde nach einer Ausschreibung der Deutschen Bahn von den Architekten Nicolaus Hirsch, Wolfgang Lorch und Andrea Wandel gestaltet.

Auf den ersten Blick wirken die in den Bahnschotter eingelassen Stahlgussplatten eher unspektakulär. Insgesamt sind es 186 Platten. Sie stehen für die einzelnen Transportzüge. Geht man am Gleis entlang, wird einem die Dimension des Geschehens bewusst und das ist dann doch recht beeindruckend. 

Die Natur nimmt die Gleise langsam in Beschlag.  Ein Symbol dafür, dass hier nie wieder ein Zug den Bahnhof verlassen wird.

Dass Gedenken und Wachsamkeit auch heute noch nötig ist, zeigt ein Ereignis des letzten Jahres. Eine vor dem Bahnhof aufgestellte Bücherbox mit Literatur über den Holocaust wurde in Brand gesteckt. Der Täter hinterließ ein antisemitisches Schreiben und konnte gefasst werden. 

Am Samstag, dem 27. Januar, sollte eine neue Bücher-Box aufgestellt werden.  Die Reste der verbrannten Box kommen in das "Haus der deutschen Geschichte" in Bonn.  Leider musste der Termin aus technischen Gründen kurzfristig verschoben werden.

Eine Gedenkveranstaltung wird es trotzdem geben. Unter anderem legen der Berliner Fußballverband und Hertha BSC um 10 Uhr einen Kranz an Gleis 17 nieder.

Auf jeden Fall ein Ort, den man einmal besucht haben sollte.

Edvard Munch im Barberini

Munch Ausstellung Barberini der Schrei

Schon die zweite große Munch-Ausstellung, die ich empfehlen möchte.

 Die Munch Ausstellung in der Berlinischen Galerie endete vor wenigen Tagen. Wer jetzt noch Munch sehen möchte, sollte nach Potsdam fahren.

In der Ausstellung im Museum Barberini stehen die Landschafts- und Naturbilder Edvard Munchs im Mittelpunkt. Gezeigt werden über 110 Werke von internationalen Leihgebern, darunter das Munchmuseet, Oslo und das Museum of Modern Art in New York.

Zu Munchs Zeiten (1863–1944)  war das Naturverständnis ziemlich im Wandel. Die Naturwissenschaften schritten voran und es gab viele neue Erkenntnisse.  Die Eingriffe des Menschen in die Natur waren für Munch ein wichtiges Thema. 

In der Ausstellung zu sehen, ist auch eines der bekanntesten Motive des Künstlers, bekannt als »Der Schrei«.  

Davon gibt es verschieden Versionen und Ausführungen. Hier wird eine Lithografie gezeigt. Interessanterweise vom Künstler selbst handschriftlichen mit dem deutschen Titel »Geschrei«  versehen und dem Zusatz »Ich fühlte das große Geschrei durch die Natur«.

Entstanden sind viele dieser Werke in seiner Zeit in Berlin, aber auch in seiner Heimat Norwegen. Dort gibt es natürlich besonders eindrucksvolle Naturlandschaft, die ihn sicherlich geprägt haben. 

Ich finde diese Ausstellung in Potsdam noch etwas beeindruckender als die auch hervorragende Ausstellung in der Berlinischen Galerie.

Bis zum 1. April gibt es Gelegenheit, sie sich anzuschauen. 

Geöffnet ist montags von 10 bis 19 Uhr und mittwochs bis sonntags von 9 bis 19 Uhr.  Der Eintritt kostet 16,– €  und am Wochenende 18,– €.

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Auch bei tierischen Besuchern ist der Britzer Garten sehr beliebt. 

Dieser zutrauliche Fuchs hat sogar das Privileg, dass er hier wohnen kann.

Viel zu beobachten, was diese merkwürdigen Menschen so treiben, gibt es für ihn auf jeden Fall. 

Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram