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Hallo [subscriber:firstname | default:],

dank des Internationalen Frauentages liegt ein langes und wahrscheinlich sogar recht sonniges Wochenende vor uns.

Zu erleben gibt es auch in diesen Tagen wieder mehr als genug in Berlin.

Hier meine kleine handverlesene Auswahl für dich.

Viel Spaß dabei 

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Neue Kunst im Alten Stadtbad

Stadtbad Lichtenberg reloaded

Sogenannte »Lost Places« üben auf die meisten Menschen einen gewissen Reiz aus. Das geht mir auch so und daher bin ich immer froh an Orte zu kommen, die sonst nicht so ohne Weiteres zugänglich sind. 

Zugegeben, das Alte Stadtbad in Lichtenberg ist nicht so richtig »lost«.  Alles ist gut gesichert und man kann die Räume sogar für Veranstaltungen mieten. Aber so einen gewissen morbiden Charme strahlen die alten Gemäuer doch immer noch aus.

Diese spezielle Atmosphäre ist natürlich auch für Kunstschaffende besonders reizvoll.

An den Wochenenden im März präsentieren 33 Künstler*innen ihre Werke in den Räumen des alten Bades.  

Es sind durchweg digitale Arbeiten, die auf 150 Video-Frames gezeigt werden.  Diese kleinen Bildschirme sind in der alten Schwimmhalle, aber auch in den ehemaligen Umkleide- und Duschräumen installiert.  

Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, konnten keine großformatigen Bildschirme angebracht werden. Man hat sich daher für die kleinen Formate entschieden und ich finde das besonders spannend.  So ist man gezwungen etwas genauer hinzuschauen und die Kunst passt sich in die Räumlichkeiten ein und tritt etwas in den Hintergrund.

Kunstwerk im alten Stadtbad Lichtenberg

Teilweise skurrile, fantastische Welten sind auf dem Bilden zu sehen. Es sind meist keine statischen Bilder, sondern sie sind animiert und verändern sich beim Betrachten.  

Manches ist eher dekorativ, anderes auch gruselig und etwas verstörend.

In Kombination mit der ungewöhnlichen Umgebung des über 100 Jahre alten Stadtbadgebäudes, ist das schon interessant anzuschauen.  Auch das je nach Tageszeit und Wetter unterschiedlich einfallende Licht spielt eine Rolle bei diesem speziellen Kunsterlebnis.

Ein lohnender Ausflug sowohl für Kunstliebhaber als auch Architekturfreunde.

Geöffnet ist immer Samstag und Sonntag zwischen 12:00 und  20:00 Uhr. Tickets kosten 13,– € und müssen vorher online gekauft werden. Es gibt keine Kasse vor Ort. 

Die Ausstellung läuft noch bis zum 31.3.2024.  Eventuell gibt es eine Verlängerung.

Aus dem Fotoalbum der Familie Kafka

Kafka Ausstellung Stabi

In diesem Jahr jährt sich der Todestag des Schriftstellers Franz Kafka zum 100. Mal. Es wird auch in Berlin einige Veranstaltungen und Aktionen zu diesem Jubiläum geben. Immerhin hat Kafka kurz vor seinem Tod einige Monate in Berlin gewohnt.

Eine Ausstellung im Stabi Kulturwerk stellt die Familie des berühmten Autors in den Mittelpunkt der Präsentation.  Rund 130 zum Teil noch nie gezeigte Originalaufnahmen werden gezeigt. 

Auch wenn Kafkas Verhältnis zu seiner Familie nicht unproblematisch war, wird sehr deutlich, wie wichtig sie ihm doch war und wie sie auch sein literarisches Werk beeinflusste.

Kafka selbst ist auf den Fotos gar nicht so oft zu sehen. Er ließ sich nicht gerne fotografieren. Es war ihm irgendwie unheimlich.  Nur, wenn es unbedingt notwendig war, ging er zum Fotografen.

Das letzte und wahrscheinlich eines der bekanntesten Bilder von ihm stammt aus einem Passbildautomaten im Kaufhaus Wertheim.

Interessant, wie so ein ganz banales Passfoto das Bild eines Menschen auch so viele Jahre später noch prägt.

Die Fotos in der Ausstellung werden ergänzt durch Auszüge aus Tagebüchern und Briefen und geben teilweise ein sehr lebendiges Bild des weitverzweigten Familienlebens wieder. 

Franz Kafka starb im Juni 1924 mit nur 40 Jahren. Wie die Biografien seiner Verwandten nach seinem Tode weiter verliefen, wird auch in der Ausstellung gezeigt.

Man muss nicht unbedingt Kafka-Kenner sein, um Gefallen an der Ausstellung zu finden.  Seine Familie steht auch stellvertretend für die Entwicklungen in anderen Familien in dieser Zeit.  

Auch den fotografischen Aspekt der Ausstellung fand ich interessant. Man kann sich heutzutage nur schwer vorstellen, wie besonders und aufwendig es noch um die Jahrhundertwende war fotografiert zu werden.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 2. Juni 2024 in der Staatsbibliothek Unter den Linden.  

Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.  Am Donnerstag bis 20 Uhr. Jeweils donnerstags um 18 Uhr gibt es auch Führungen.

Der Eintritt ist frei.

Hinweis:  Vom 17. März bis einschließlich  22. März ist die Ausstellung für Besucher geschlossen. 

Zur Ausstellung ist auch ein Buch* erschienen. 

Gelb & Blau gegen das Vergessen

Mulinarius Ausstellung

Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hält unvermindert an. Man hat allerdings manchmal den Eindruck, dass er ein wenig in Vergessenheit geraten und aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Dabei wird Hilfe und Unterstützung für die Bevölkerung immer noch sehr gebraucht.

Der Fotograf und Instagrammer @Mulinarius (bürgerlich Matthias Müller)  will sich mit diesem Vergessen nicht abfinden.  

In einer Ausstellung auf dem Campus für Demokratie in Lichtenberg werden derzeit seine ganz besonderen Bilder präsentiert. Sie zeigen Motive aus Berlin und sind in 

Gelb und Blau eingefärbt

Die Fotos sind ausgesprochen dekorativ und ansprechend und mahnen doch gleichzeitig daran, die Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen. 

Gegen eine Spende in Höhe von  300 oder 500 €  an die Organisation #WeAreAllUkrainians kann man eines der Bilder bekommen. Sehr hochwertig auf Aluminium gedruckt.

Anschauen kann man sich die Bilder noch bis zum 30. April 2024 im Haus 22 auf dem Gelände des Stasimuseums.

Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr.

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Clara Zetkin Statue

Dieser kämpferischen Damen haben wir den Internationalen Frauentag und damit auch dieses lange Wochenende zu verdanken.  Clara Zetkin war 1911 eine der Initiatorinnen des Frauentages. 


Diese von Gerhard Thieme geschaffene Bronzestatue steht im Clara Zetkin Park in Berlin-Marzahn.   Auch in diesem Jahr gibt es dort eine Kundgebung unter dem Motto „Rosen für Clara“.

Sie findet allerdings schon am 7. März  ab 13 Uhr statt.

Je nachdem wann du den Newsletter liest, ist sie also eventuell schon vorbei. 

Aber Clara freut sich sicherlich auch zu anderen Zeiten über Besucher und Blumen.

Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram