Berlinspazierer Logo

Hallo [subscriber:firstname | default:],

Achtung, dieser Newsletter wird ziemlich rosa. 
Nicht weil ich meine rosarote Brille aufgesetzt habe, sondern weil man im Moment einfach nicht vorbeikommt an der wunderschönen Blüte der japanischen Kirschbäume.🌸

Aber auch wenn du nicht auf Rosa stehst, wirst du hoffentlich in meinen Vorschlägen fündig.

 

Ein farbenfrohes Wochenende wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Frühlingsspaziergang von Wartenberg nach Karow

Felder bei Karow

An den nordöstlichen Stadtrand führt mein heutiger Ausflugstipp. Mehrere ehemalige Dörfer sind hier der Stadt einverleibt worden und haben sich mittlerweile natürlich auch städtisch entwickelt.

Es gibt aber immer noch genug Freiraum, um seinen Blick auch mal etwas weiter schweifen zu lassen. Eine willkommene Entlastung für Städteraugen, die sonst nur bis zur nächsten Hauswand schauen können.

Los geht es am S-Bahnhof Wartenberg (S75).  Von hier ist es nicht weit zu einem ersten (rosa)  Highlight für die Augen.  Etwa 50 japanische Kirschbäume wurden nach der Wende hier im ehemaligen Grenzgebiet gepflanzt und stehen derzeit in voller Blüte. 

Sie bilden den Anfang des Landschaftsparks Wartenberger Feldmark. Hier wurden früher auf den Rieselfeldern die Berliner Abwässer gereinigt. 

Diese Zeiten sind lange vorbei. Man muss keine unangenehmen Gerüche mehr erwarten.

Inzwischen steht das Gelände unter Naturschutz und ist ein wichtiges Naherholungsgebiet mit teilweise landwirtschaftlicher Nutzung.

Neben etwas Rosa und viel Grün dominiert die Farbe Gelb hier derzeit auf den Feldern. Die Rapsblüte hat bekommen.  Auch eine der typischen Frühlingsfarben.

Hier fühlt man sich wirklich fern der Stadt. Gelegentlich sieht man aber im Hintergrund   den Fernsehturm und weiß dann doch, dass man sich noch immer in Berlin befindet, auch wenn im Vordergrund eine Rinderherde steht.

Über Feldwege, befestigte Wege und ein Stück an der Straße entlang führt der Spaziergang in das ehemalige Dorf Karow.  Inzwischen ein Ortsteil von Berlin-Pankow.  

Rund um die Kirche kann man die dörfliche Struktur noch gut erkennen. 

Die im spätromanischen Stil erbaute Kirche ist leider wie die meisten evangelischen Kirchen in Berlin und Brandenburg nur selten für Besichtigungen geöffnet.  Ein kleiner Rundgang über den umliegenden Kirchhof ist aber lohnend. Jetzt im Frühling sind viele der Gräber frisch und bunt bepflanzt.

Wer noch Lust hat weiterzuwandern, kann den Spaziergang bis Berlin-Buch verlängern, oder meinem Vorschlag folgen und vom S-Bahnhof Karow mit der S-Bahn zurück in die Stadt fahren.

Einkehren kann man vor der Rückfahrt im Restaurant Alt-Karow  (Schnitzel war gut) oder im Kaffehaus Karow sich Kaffee und Kuchen oder einen Eisbecher gönnen.

Bilder und Skulpturen von Vater und Sohn

Galerie Noack Vater und Sohn

Die Galerie der Bildgießerei Noack in Berlin-Charlottenburg zeigt zurzeit eine Ausstellung mit Werken von Karl Horst Hödicke (*1938) und Jonas Hödicke (*1984). 

Bei den Künstlern handelt es sich um Vater und Sohn.  Der Vater Karl Horst Hödicke ist leider im Februar 2024 kurz nach der Eröffnung der Ausstellung verstorben. 

Er gehörte zu den Wegbereitern des deutschen Neoexpressionismus und unterrichtete bis 2005 als Professor an der Hochschule der Künste in Berlin.  Viele bekannte Künstler*innen wie Helmut Middendorf, Barbara Heinisch und Salomé gehörten zu seinen Studierenden.

Die Stadt im allgemeinen und Berlin im Besonderen waren immer wieder ein wichtiges Thema seiner Bilder und Skulpturen.  

Dieses Thema beschäftigt auch seinen Sohn Jonas Hödicke. Dessen Werke ebenfalls in der Ausstellung unter dem Titel »Meine Stadt« zu sehen sind.

Eigentlich wollte er nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten. Nach einigen Umwegen studierte er dann an der Düsseldorfer Kunstakademie und beschäftigte sich zunächst überwiegend mit Bildhauerei und erst später mit der Malerei.  

Eine Ausstellung gemeinsam mit seinem Vater lehnte er zunächst auch ab. Nun ist sie auch so was wie ein Vermächtnis geworden. 

Eine interessante Begegnung zweier Künstlerpersönlichkeiten, die sich nahe und teilweise ähnlich sind und doch ihre eigenen Wege gehen. Berlin spielt dabei eine wichtige Rolle, auch wenn die Motive nicht immer aus Anhieb zu erkennen sind.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 11. Mai 2024. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag von 12 bis 17 Uhr und Freitag und Samstag von 12 bis 18 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Ganz in Rosa: Der Fliegeberg 

Fliegeberg

Ein historischer Ort, der besonders jetzt im Frühjahr einen Besuch lohnt, ist der sogenannte »Fliegeberg« in Berlin-Lichterfelde.

Der Flugpionier Otto Lilienthal (1848 – 1896)  hat einige Zeit im damals noch selbstständigen Lichterfelde gelebt und hier auch viele seiner Flugversuche unternommen. Dazu ließ er 1894 auf dem Gelände einer Ziegelei einen etwa 15 Meter hohen Hügel aufschütten. 

Tausenden Gleitflüge hat er dort absolviert. Bis zu 80 Meter weit konnte er mit seinem damaligen Fluggerät fliegen.  Diese Flüge liefen immer halbwegs glimpflich ab.  Anders ein Flug, den er 1896 im brandenburgischen Stölln unternahm. Dabei stürzte er ab und verletzte sich schwer. Er konnte noch in die Berliner Universitätsklinik gebracht werden, verstarb dort aber an seinen schweren Verletzungen.

Nach seinem Tod wurde das Gelände rund um den Fliegeberg zu einem Park umgestaltet. Zwischen 1928 und 1932 wurde auf dem Berg eine Gedenkstätte mit einer bronzenen Weltkugel errichtet. In den 1960ern Jahren gab es auf dem Gelände auch mal ein Museum zur Geschichte der Luftfahrt. Heute gibt es nur noch eine Stele am Parkeingang, die über Lilienthal informiert.

Zumindest jetzt im Frühjahr kommen die meisten Besucher des Parks allerdings auch nicht wegen des Interesses an der Geschichte der Fliegerei, sondern wegen der vielen Japanischen-Kirschbäume, die es hier gibt und die jetzt in voller Blüte stehen.

Wirklich ein beeindruckender Anblick. Das hätte bestimmt auch Lilienthal gefallen.

Der Park ist rund um die Uhr zugänglich. Man kann ihn z. B. vom Rathaus Steglitz aus mit dem Bus 284 gut erreichen.

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Krischblütenfest Gärten der Welt

Und noch einmal wird es rosa.  

In den Gärten der Welt wird an diesem Wochenende das Kirschblütenfest gefeiert. Im Mittelpunkt stehen natürlich die wunderschönen Blüten, aber es wird auch ein umfangreiches Begleitprogramm geboten. Traditionell ist dieser Termin zudem ein Treffpunkt der Cosplayer mit ihren fantasievollen Kostümen.

Viele andere Pflanzen blühen natürlich derzeit auch in den umfangreichen Gartenanlagen. 

Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram