Hallo [subscriber:firstname | default:],
schon wieder ist ein Monat vergangen.
Am ersten Maiwochenende gibt es nicht nur wieder den Museumssonntag, sondern auch viele andere Möglichkeiten, eine gute Zeit zu verbringen.
Einige Angebote habe ich wieder für dich herausgesucht.
Viel Spaß dabei wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Ein verschwundener und ein noch vorhandener See ist das Ziel meines heutigen Ausflugstipps.
Am S-Bahnhof Blankenfelde, der Endstation der Linie S2, geht es los. Den genauen Verlauf des Weges findest du auf der Karte bei Komoot. Die meiste Zeit folgen wir dem Wanderweg »Baruther Linie«, der mit einem roten Balken gekennzeichnet ist und gleich hinter dem Parkhaus am Bahnhof beginnt.
Am Anfang muss man eventuell etwas improvisieren, weil aktuell Bauarbeiten den Zugang zum Wanderweg erschweren. Man findet aber leicht eine Umgehung.
Der Weg verläuft größtenteils parallel zum Glasowbach, der später in den Rangsdorfer See mündet. Noch bis in die 1930er-Jahre gab es hier auch den Blankenfelder See, der allmählich verlandete und heute nicht mehr erkennbar ist.
Das Gelände ist sumpfig und feucht und bietet einen Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. Etwa 70 verschiedene Vogelarten wurden hier nachgewiesen. Auch selten Tierarten wie den Fischotter soll es hier noch geben.
Informationstafeln am Wegesrand geben über das Biotop nähere Auskünfte.
Bei den Vögeln beliebt, bei den Spaziergängern eher weniger, sind die zahlreichen Mücken, die stellenweise hier auftreten. Ein Mückenspray im Wandergepäck ist sicherlich nicht verkehrt.
Nach dem verschwunden Blankenfelder See, kommt man schließlich zum Rangsdorfer See, der früher auch als „Lido des Berliner Südens“ bezeichnet wurde. Besondere Attraktion war damals eine 12 Meter lange Wasserrutsche und eine Glashalle, die 1500 Menschen Platz bot.
Ein Strandbad gibt es immer noch. Jetzt geht es hier allerdings deutlich beschaulicher zu als in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Einrichtungen haben schon bessere Tage gesehen. Der Eintritt ist allerdings frei.
Das Wasser am kleinen Sandstrand ist flach. Die tiefste Stelle im See ist nur 2,50 Meter. Langfristig droht wohl auch diesem See eine Verlandung. Noch kann man allerdings baden, auch wenn die Wasserqualität im Sommer wohl häufiger mal nicht so gut ist.
Stärken kann man sich im am Imbiss im Strandbad, oder im daneben gelegenen Seehotel Rangsdorf, mit einem schönen Blick auf den ca. 2,40 km² großen See.
Danach geht es entweder zurück nach Blankenfelde oder etwa 1 Km durch den Ortskern Rangsdorf zum Bahnhof und von dort mit dem RE8 zurück nach Berlin.
Das Charlottenburger Bröhan-Museum beschäftigt sich schon lange mit dem Werk des Berliner Malers Hans Baluschek (1870-1935) . Der Sohn eines Eisenbahningenieurs gilt es als Vertreter des »kritischen Realismus«.
Auf den ersten Blick sehen seine Werke realistisch, fast naturalistisch aus und man könnte denken, es handle sich um Alltagsszenen, die er so in seinem Umfeld beobachtet hat.
Eine genauere Beschäftigung mit seinen Arbeiten zeigt dann aber schnell, dass seine »Realitäten« ganz gezielt gestaltet sind. Jedes Detail hat eine Bedeutung.
Diese Details genauer zu beleuchten und zu versuchen, die Komplexität seiner Bilder zu erfassen, hat sich die neue Ausstellung im Bröhan-Museum mit dem Titel „Geheimcodes. Hans Baluscheks Malerei neu lesen!“ zum Ziel gesetzt.
Dabei betonen die Kuratoren der Ausstellung ausdrücklich, dass es sich um Interpretationsvorschläge handelt.
Die Ausstellungsmacher nehmen den Besucher mit auf eine spannende Spurensuche: Sind die Damen auf dem bekannten Bild »Hier können Familien Kaffee kochen« wirklich nur eine harmlose Kaffeerunde oder steckt da mehr dahinter? Sind es Großstadthexen, die einen Liebestrank zubereiten oder sind es die berühmten Wilmersdorfer Witwen, die ihre Zukunft aus dem Kaffeesatz lesen wollen?
Für verschiedene Theorien bietet das Bild Hinweise, die in begleitenden Ausstellungstexten für dieses und andere Bilder erklärt werden.
Rund 60 Werke zeigt die Ausstellung. Darunter auch eine Reihe von Zeichnungen aus der Mappe »Volk«. Auch diese wirken zunächst wie eher harmlose Alltagsszenen aus dem Leben der proletarischen Bevölkerung. Dieser Eindruck wird durch teils bittere und zynische Bildunterschriften des Malers schnell relativiert.
Auch wenn er selbst nicht dazu gehörte, stelle sich Baluschek in seinem Werk immer auf die Seite der Arbeiterschaft.
Die Arbeitswelt beschäftigt ihn auch in seinen Bildern von Maschinen und speziell Eisenbahnen, die vielfach in seinem Werk auftauchen. Diesen Bildern ist in der Ausstellung der erste Raum gewidmet.
Wie eine große Maschine hat der Baluschek auch seine Bilder konstruiert. Ein Teil greift ins andere.
Was sich der Künstler wirklich bei seinen Arbeiten im Einzelnen gedacht hat, kann heute keiner genau sagen und werden wir wohl auch nie erfahren. Das wäre wirklich Kaffeesatzleserei. Aber es macht Spaß zu versuchen, diese »Geheimcodes« zu entschlüsseln. Dazu regt die Ausstellung an.
Man sollte sich etwas Zeit dafür nehmen oder auch an einer Führung teilnehmen, die es jeden Samstag um 15 Uhr gibt.
Kurzführungen gibt es auch an diesem Sonntag beim Museumssonntag. Da ist der Eintritt frei. Normalerweise kostet der Eintritt 8,– €
Die Ausstellung läuft noch bis zum 1. September 2024 und ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Wer es nicht ins Museum schafft, kann am 6. Mai um 18 Uhr an einer kostenlosen digitalen Kuratorenführung auf Instagram (@broehan_museum) teilnehmen. Da bekommt man auch interessante Einblicke.
Der »Tag der Städtebauförderung« klingt nach einer eher etwas drögen Aktion.
Dahinter verbergen sich aber eine Vielzahl von Veranstaltungen in allen Berliner Bezirken, die interessant werden könnten.
Vorgestellt werden städtebauliche Projekte, die teilweise noch in der Planung, aber auch teilweise schon in der Realisierung sind. Es gibt Führungen, Straßen- und Parkfeste und Ausstellungen. Für manche Führungen muss man sich vorher anmelden.
Beispielsweise für eine Führung durch das zukünftige Zentrum für Sprache und Bewegung in Belin-Neukölln.
Natur- und Gemüseerlebnisse gibt es im Oberlandpark in Tempelhof. Hier können Anwohner und Interessierte auch selbst zu Schippe und Spaten greifen.
Eine andere Führung beschäftigt sich mit dem Wandel des Gewerbes in der südlichen Friedrichstadt.
Die meisten der vorgestellten Projekte sind eher Kiez bezogen, aber oft ist es ja auch interessant mal einen Blick über den eigenen Kiez hinauszuwerfen.
Das komplette Programm gibt es über den folgenden Link.
Der Mai ist gekommen und mit ihm auch die Maiglöckchen. Sie blühen in diesem Jahr sehr viel früher als sonst üblich.
Schon vor zwei Jahren habe ich einen Spaziergang durch den Maiglöckchenwald bei Hangelsberg empfohlen. Auch in diesem Jahr eine absolute Empfehlung. Über mehrere Kilometer läuft man durch das (angeblich) größte Maiglöckchenvorkommen Europas. Meine Tourbeschreibung gibt es auf der Webseite Outdooractive.
Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram