Hallo [subscriber:firstname | default:],
schon wieder eine kurze Woche und für viele die Chance auf ein langes Wochenende. Daher erscheint mein Newsletter dieses Mal schon etwas früher.
Ich wünsche dir einen schönen Himmelfahrtstag, Vatertag, Herrentag oder was immer du auch feiern möchtest. Am Sonntag wird dann gleich mit dem Muttertag weitergefeiert.
Alle meine Vorschläge sind natürlich nicht nur für Väter und Mütter geeignet.
Viel Spaß bei all der Feierei wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Schon vor zwei Jahren habe ich in meinem Blog das Gelände der Gartenarbeitsschule Tempelhof-Schöneberg vorgestellt. Aus gegebenem Anlass möchte ich den Tipp heute gerne wiederholen.
Nur einmal im Jahr wird das wirklich sehenswerte Gelände für die Öffentlichkeit geöffnet. Immer am Muttertag gibt es einen Tag der offenen Tür. An diesem Sonntag (12. Mai) ist also der Besuch zwischen 10:30 bis 17:00 Uhr wieder einmal möglich.
Angeboten werden Führungen über das Gelände und auch speziell durch den Hildegard von Bingen-Kräutergarten. Außerdem werden gegen Spende Pflanzen abgegeben und es gibt ein kulinarisches Angebot.
Es gibt auch die seltene Gelegenheit, echten Schöneberger Wein zu probieren, der hier angebaut wird.
Der Eintritt ist frei.
Seit dem letzten Wochenende liegt der Ku'damm wieder an der Kantstraße.
Im Theater des Westens wurde die Premiere des Musical »Ku'damm 59« gefeiert. Wie schon das Erfolgsstück »Ku'damm 56« basiert das Musical auf einer Fernsehfilm-Reihe, die vor einigen Jahren vom ZDF produziert wurde.
Die Geschichte spielt Ende der 1950er-Jahre. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Tanzschule »Galant« und deren Besitzerin Caterina Schöllack mit ihren drei Töchtern.
Es sind Zeiten des Aufbruchs. Das Wirtschaftswunder nimmt Fahrt auf, aber die Moralvorstellungen sind oft noch eher rückwärtsgewandt.
In der nach außen hin heilen Familie Schöllack tun sich einige Abgründe auf. Monika, die jüngste Tochter, hat ein uneheliches Kind. Ein Skandal in dieser Zeit. Daher soll möglichst keiner etwa davon wissen. Das Kind wächst bei der Schwester Helga und ihrem Mann auf. Der ist allerdings schwul, was natürlich auch niemand wissen darf und auch er selbst zunächst nicht wahrhaben will.
Eva, die dritte Schwester schließlich, ist mit einem angesehenen Professor der Psychiatrie verheiratet und führt ein zutiefst bürgerliches Leben. Er lässt ihr aber keinerlei Freiraum und verbietet ihr sogar den Führerschein zu machen.
Wer den Fernsehfilm nicht kennt und auch das »Ku'damm 56« Musical nicht gesehen hat, tut sich möglicherweise etwas schwer, die komplexen Verhältnisse zu verstehen.
Der Handlung folgen kann man trotzdem, aber die einzelnen Charaktere wirken, ohne die Vorgeschichte zu kennen, oft eher etwas blass.
Von entscheidender Bedeutung ist bei einem Musical natürlich die Musik. Die wurde von Peter Plate und Ulf Leo Sommer komponiert und ist wie von diesem Team gewohnt überwiegend poppig. Wer ein Musical mit Musik der 50er-Jahre erwartet, wird auf jeden Fall enttäuscht sein. Die Gefühlswelten der 50er zwischen Depression und Aufbruchstimmung werden aber gut in Musik übersetzt.
Die Arrangements sind modern und eben im typischen Plate/Sommer Stil, den man aus zahlreichen erfolgreichen Produktionen der beiden kennt. Das gilt auch für die Songtexte, die manchmal recht banal klingen, aber doch irgendwie ihren Reiz haben. Gerade der Widerspruch zwischen den eingängigen Melodien und stellenweise recht sarkastischen Texten hebt manche Songs besonders hervor.
Die Darsteller sind mit großer Spielfreude dabei und machen Ihre Sache überwiegend gut. Die ausgezeichneten Schauspieler aus der Fernsehreihe haben da die Latte allerdings ziemlich hoch gehängt. Aber ein Vergleich ist wahrscheinlich unfair. Musical-Bühne und Fernsehfilm sind nicht so einfach vergleichbar.
Nach 3 Stunden (mit Pause) gibt es trotz aller dramatischen Ereignisse ein versöhnliches Finale. Der Ku'damm wird zur "Liebmichallee" und alle kuscheln.
Das Stück hat durchaus auch tiefgründige Momente, aber letztlich ist es natürlich im besten Sinne Unterhaltungstheater. Wer sich darauf einlässt, kann auf jeden Fall einen sehr unterhaltsamen Abend an der Kantstraße erleben.
Gespielt wird täglich, außer Montag. Tickets gibt es ab 50,- €.
Dem italienischen Maler und Zeichner Amadeo Modigliani (1884–1920) ist eine neue Ausstellung im Potsdamer Barberini Museum gewidmet.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart, wo die Ausstellung in etwas anderer Form bereits mit großem Erfolg gezeigt wurde.
Werke von Modigliani sind in deutschen Museen eher eine Seltenheit. Nur vier Häuser in Deutschland besitzen Werke dieses Künstlers, der nach nur 35 Lebensjahren ein relativ überschaubares Œuvre hinterlassen hat.
Um so herausfordernder war es, diese Ausstellung zusammenzustellen. Zahlreiche Leihgeber mussten überzeugt werden. Vieles ist im Privatbesitz. So auch ein liegender Akt, der vor einigen Jahren für rund 100 Millionen versteigert wurde und nun in der Potsdamer Ausstellung zu sehen ist.
Seine Frauenakte sind wahrscheinlich die bekanntesten seiner Bilder. Zu seiner Zeit sorgten sie für einen Skandal. Vordergründig, weil teilweise auch Schambehaarung zu sehen ist, aber wahrscheinlich eher, weil die dargestellten Frauen sichtbar Gefallen an der Präsentation ihres Körpers zeigen. Sie stehen zu ihrer Weiblichkeit und ihrem Körper. Sie sind keine Objekte, sondern strahlen Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit aus. Keine Eigenschaften, die damals für Frauen selbstverständlich waren.
Natürlich finden sich nicht nur Akte in der Ausstellung, sondern auch viele andere Porträts. Aber auch hier zeigt der Künstler die dargestellten Frauen als starke, selbstbewusste Persönlichkeiten. Oft sind sie eher männlich gekleidet und haben Kurzhaarfrisuren. Solcher Darstellungen kennt man eigentlich bisher eher aus den 1920er-Jahren als Frauen mit Bubikopf und Anzug auf Bilder der neuen Sachlichkeit dargestellt werden.
Solche »Femme Moderne« hat Modigliani schon einige Jahre früher in seiner Zeit in Paris gezeichnet. Der junge, gut aussehende Italiener führte dort ein Künstlerleben, wie man es aus Filmen und Büchern zu kennen glaubt. Wenig Geld, dafür viel Drogen und andere Ausschweifungen.
Eigentlich wollte Modigliani Bildhauer werden. Seine schon in jungen Jahren angeschlagene Gesundheit erlaubte diese körperlich schwere Arbeit aber nicht. So widmete er sich dem Studium der Malerei.
Vieles in seinen Bildern erinnert aber an Statuen. Ähnlichkeiten mit Werken des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881–1919), die auch in der Ausstellung zu sehen sind, sind unverkennbar. Die beiden haben sich wohl auch genannt und gegenseitig in Ihren Ateliers besucht.
Auch mit vielen anderen Künstler der Zeit gab es Kontakte und gegenseitige Einflüsse. Neben rund 90 Werken von Modigliani zeigt die Ausstellung daher auch mehr als 30 Arbeiten anderer Künstler. Große Namen wie Gustav Klimt, Paula Moderson-Becker, Ernst Ludwig Kirchner, Henri de Toulouse-Lautrec und Pablo Picasso sind dabei. Auch diese Gegenüberstellungen sind ein Höhepunkt der Ausstellung.
Noch bis zum 18. August 2024 kann diese sehenswerte Ausstellung in Potsdam besucht werden. Geöffnet ist täglich außer Dienstag von 10 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet wochentags 16,– € und am Wochenende 18,– €.
Tipp: Ab 17.30 Uhr kostet der Eintritt nur noch 10,– €.
Am besten vorher ein Onlineticket * buchen. Einen informativen Audioguide gibt es kostenlos in der Barberini-App.
Im Museumsdorf Düppel kann man hautnah erleben, wie im Mittelalter gelebt und gearbeitet wurde. Eine Pause benötigte man damals sicherlich auch manchmal.
Zu Himmelfahrt wird im Museumsdorf gezeigt, wie Bier gebraut wird. Am Samstag gibt es eine Führung speziell für blinde und sehbehinderte Menschen.
Ein Besuch lohnt sich wirklich für jeden. Egal, ob groß oder klein. Der Eintritt für Erwachsene kostet 6,– €
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