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Hallo [subscriber:firstname | default:],

starke Frauen spielen in diesem Newsletter eine wichtige Rolle. Das hat sich eher zufällig ergeben, aber gefällt mir gut.

Auch beim kostenlosen Museumssonntag, der an diesem Sonntag wieder stattfindet, kann man etwas über starke Frauen erfahren. Meine besonderen Tipps: das Anna-Seghers-Museum in Adlershof und das Käthe-Kollwitz.Museum in Charlottenburg,

Viel Spaß dabei 

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Spaziergang zur Königin der Herzen

Mausoleum Charlottenburg

Ein Spaziergang durch den Park des Charlottenburger Schlosses ist vielleicht nicht der originellste Ausflugstipp, aber immer wieder lohnend. Es gibt viel zu entdecken.

Besonders aufmerksam machen möchte ich heute auf ein etwas versteckt gelegenes Bauwerk im Park, dass möglicherweise noch nicht jeder kennt.

In einem kleinen Tannenwald liegt das Mausoleum für die preußische Königin Luise.

Ihr Mann, König Friedrich Wilhelm III. hat es an einem ihrer Lieblingsplätze im Schlossgarten errichten lassen. Er selbst beteiligte sich an den Entwürfen für das Bauwerk. 

Luise von Mecklenburg-Strelitz starb am 19. Juli 1810 im Alter von nur 34 Jahren an einer Lungenentzündung. Zunächst wurde sie im Berliner Dom beigesetzt und dann ein halbes Jahr später in das schnell errichtete Mausoleum überführt.

Eine Skulptur aus Carrara-Marmor zeigt die Königin auf ihrem Totenbett. Geschaffen wurde sie 1812 bis 1814  vom Bildhauer Christian Daniel Rauch und gilt als eines der bedeutendsten Kunstwerke dieser Zeit.  

Auf dem Weg von Carrara wurde das Schiff, auf dem die Skulptur transportiert wurde, gekapert und das Kunstwerk kam erst mit mehreren Monaten Verspätung nach Berlin. 

 

Die Königin war bei der Bevölkerung sehr beliebt und so entwickelte sich das Mausoleum schnell zu einem Wallfahrtsort für ihre Fans. Der Mythos, der um sie entstand, erinnert ein wenig an Sissi oder Lady Di.  

Legendär ist ihr Besuch bei Napoleon, um ihn um ein maßvolles Vorgehen bei den Friedensbedingungen zu bitten. In der ZDF-Mediathek gibt ein Dokudrama, das von dieser Begegnung und dem Leben Luises erzählt.  Historisch sehr oberflächlich und etwas reißerisch, aber ganz unterhaltsam, wenn man etwas mehr über Luise erfahren möchte.

Neben Luise wurden später auch noch andere Mitglieder des Königshauses im Mausoleum beigesetzt.  Für die Öffentlichkeit zugänglich ist nur der obere Raum mit den Marmorsarkophagen. Das sind nur Schaustücke. Die sterblichen Überreste liegen in Metallsärgen in einer Gruft unter diesem Raum. 

Besichtigt werden kann das Mausoleum nur in den Monaten April bis Oktober.  Geöffnet ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.30 Uhr.

Der Eintritt kostet 3,– €. Karten gibt es entweder vor Ort an einem Automaten (nur passende Münzen)  oder an den Ticketkassen im Schloss Charlottenburg. 

Berliner Fotografin in Südamerika

Willy Brandthaus Ausstellung

Die Fotografin Annemarie Heinrich  (1912 – 2005) wuchs in Berlin auf und übersiedelte im Alter von 14 Jahren mit ihren Eltern nach Argentinien. 

Erstmals wird jetzt im Willy-Brandt-Haus das Lebenswerk der Fotografin mit einer Ausstellung in ihrer Heimatstadt gewürdigt.

Am bekanntesten sind wohl ihre Porträts argentinischer Stars, aber ihr Gesamtwerk ist wesentlich vielschichtiger. 

Neben der Liebe zur Fotografie war sie auch immer sehr vom Tanz fasziniert und widmete diesem Thema einige Fotoserien. 

Aber auch das Arbeitsleben der Frauen in dieser zu ihrer Zeit noch sehr männerdominierten Gesellschaft dokumentierte sie in Fotos.  

Selbstbildnisse, Aktfotografie und Fotos von Buenos Aires sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.

Es lohnt sich, das Werk dieser mir bisher nicht bekannten Fotografin zu entdecken.

Gelegenheit dazu gibt es noch bis zum 29. September 2024.  Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Starke Frauen im Widerstand

Frauen im Widerstand

Gerade erst vor wenigen Tagen am 20. Juli wurde an das missglückte Hitlerattentat vor 80 Jahren erinnert. 

Die Gruppe rund um Graf Staufenberg ist heutzutage sicherlich die bekannteste Widerstandsbewegung, aber es gab noch viele Andere, die sich gegen Hitler engagiert haben. 

Darunter sehr viel mutige Frauen. Ihnen ist derzeit eine Sonderausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin-Tiergarten gewidmet.

Manch eine hat schon im Vorfeld gegen die Machtergreifung Hitlers gekämpft, andere haben erst später erkannt, dass frau etwas gegen die Nazis unternehmen muss. 

Die Ausstellung stellt die Schicksale dieser Frauen vor, die mit größeren oder kleineren Aktionen ihren Beitrag zum Widerstand geleistet haben.  

Auch wenn es nur eine Minderheit war, ist es doch immer wieder mutmachend, dass nicht alle tatenlos zugeschaut haben.  Natürlich weiß niemand genau, wie man sich selbst in dieser Zeit verhalten hätte. 

Man kann sich über die Biografien dieser Frauen auch auf der Webseite zur Ausstellung informieren. Mehr als 300 Widerstandskämpferinnen werden dort vorgestellt. 

Die Ausstellung wird noch bis zum 3. November 2024 gezeigt. Geöffnet ist immer Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Natürlich ist auch die umfangreiche Dauerausstellung der Gedenkstätte immer wieder einen Besuch wert.

Der Eintritt zu allen Ausstellungen ist frei.

Kurztipps

Mein Foto der Woche

S-Bahn auf Brücke

In der nächsten Woche feiert die Berliner S-Bahn ihren 100. Geburtstag.  Aus diesem Anlass gibt es vom 8. bis 11. August ein Festival mit einem umfangreichen Programm.

Den Auftakt machen am Donnerstag verschiedene Veranstaltungen am S-Bahnhof Bernau, denn der war am 8. August 1924 das Ziel der ersten S-Bahn-Linie war.  

Die Fahrten mit historischen S-Bahnzügen sind leider schon ausgebucht.  Für die meisten anderen Veranstaltungen benötigt man keine Tickets. Ein Blick in das Programm lohnt sich. 

Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram