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Hallo [subscriber:firstname | default:],

 

die Ferien sind vorbei und die Stadt ist wieder gut gefüllt mit Einheimischen, Touristen und Messegästen (IFA).  

Es ist viel los an diesem Wochenende.  Für Berlin habe ich wieder einige Tipps für dich herausgesucht und wenn das noch nicht reicht, empfehle ich einen Besuch in Potsdam. Dort steigt am Sonntag das Kulturfest 2024 mit einem umfangreichen Programm. 

Viel Spaß dabei

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Landhausgarten Dr. Max Fraenkel

Landschaftsgarten Fraenkel

Ein echtes Gartenjuwel findet man am südlichsten Zipfel von Berlin-Kladow. Noch bis Ende Oktober kann man den Garten in dieser Saison besichtigen.

Es ist der ehemalige Privatgarten des jüdischen Bankdirektors Dr. Max Fraenkel.  Ende der 1920er-Jahre wurde er vom Berliner Stadtgartendirektor Erwin Barth angelegt, der beispielsweise auch den Savignyplatz und den Lietzenseepark gestaltet hat. 

Der Garten erstreckt sich am Ufer der Havel über mehrere Ebenen. Es gibt einen Obstgarten, einen Gemüsegarten, einen Rosengarten und ein Alpinum.

Das Gelände ist mit ca. 3.5 ha zwar nicht sehr groß, aber Erwin Barth hat es mit seiner Gestaltung geschafft trotzdem verschiedene Landschaftbereiche zu bilden.  Es gibt Waldbereiche, einen kleinen Bachlauf mit See und sogar einen Reitplatz hat er für den Hausherrn und leidenschaftlichen Reiter geschaffen.  Viele Sitzmöglichkeiten laden zu schönen Ausblicken auf die Havel und die gegenüberliegende Pfaueninsel ein.

Die jüdische Familie Fraenkel musste 1933 emigrieren. Die Nationalsozialisten eigneten sich den Garten an. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Gelände in Landeseigentum über und wurde zeitweise vom Zoll genutzt.  Der Garten verwilderte.

Erst nach der Wiedervereinigung 1990 wurde langsam mit Sanierungsarbeiten begonnen und das alte Erscheinungsbild mit Mitteln der Denkmalpflege und EU-Fördergeldern wiederhergestellt.

Seit 2016 ist der Garten für die Öffentlichkeit zugänglich und kann jeweils von April bis Oktober besucht werden. 

An den Wochenenden (Freitag-Sonntag, 10 bis 18 Uhr) kann man sich im Sommercafé mit Kaffee und Kuchen oder einem vegetarischen Frühstück stärken. Nebenan im alten Pferdestall kann man sich an einigen Infotafeln über den Garten und dessen Geschichte informieren.

Im ehemaligen Chauffeurshaus gibt es einen kleinen Laden mit Garten- und Geschenkartikeln.  Der ist aber wohl nur wenige Stunden am Wochenende geöffnet. Bei meinem Besuch an einem Samstagvormittag war er zu.

Der Garten selbst kann auch in der Woche besucht werden. Von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 14 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. 

Erreichen kann man dieses gärtnerische Kleinod entweder mit dem Bus X34 oder X134 bis Haltestelle »Hottengrund«, oder noch viel besser mit der Fähre von Wannsee nach Kladow und dann einem kleinen Spaziergang (ca. 1,5 km)  entlang der Havel.

Selbst mit dem eigenen Kanu kann man anreisen. Es gibt eine Extra-Anlegestelle für »Muskelbetriebene Wasserfahrzeuge«, wie es im Amtsdeutsch heißt.

Tag des offenen Denkmals

Rosenkranzbasilika

Am Sonntag, dem 8. September und teilweise auch schon am Samstag, dem 7.9. findet in diesem Jahr der Tag des offenen Denkmals statt.  Im letzten Newsletter habe ich schon darauf hingewiesen.

Ich finde diesen Termin immer besonders interessant, weil es an diesen Tagen viel zu entdecken gibt, was sonst oft nicht so leicht zugänglich ist. 

Einige Orte und Veranstaltungen, die mir besonders interessant erscheinen, habe ich für dich herausgesucht. Vieles davon kenne ich selbst bisher nicht.

Diese waren nur einige Beispiele für interessante Orte, die man am Denkmaltag in Berlin erkunden kann.   Hilfreich für eigene Entdeckungen (auch im Umland) ist die App zum Tag des Denkmals.  Mit ihr kann man sich auf dem Smartphone interessante Orte in seiner Umgebung anzeigen lassen.

Zu manchen Veranstaltungen ist eine Anmeldung nötig. Der Eintritt ist in der Regel frei.

Fotos aus Berlin und Afrika 

Fotoausstellung Berlinische Galerie

Die Berlinische Galerie zeigt noch bis zum 14. Oktober eine Ausstellung mit Fotos des Fotografen Akinbode Akinbiyi. Er lebt seit 1991 in Berlin und wurde in diesem Jahr mit dem renommierten Hannah-Höch-Preis ausgezeichnet. 

In der Ausstellung werden Werke aus verschiedenen Serien gezeigt.  In einer der Serien beschäftigt er sich auch mit dem Afrikanischen Viertel in Berlin-Wedding.  Viele Straßennamen erinnern hier an ehemalige deutsche Kolonien in Afrika oder an deutsche Kolonialherren. Teilweise wurden die Straßen inzwischen umbenannt nach afrikanischen Widerstandskämpfer*innen. 

Inzwischen wohnen auch viele Afrikaner in dieser Gegend und es hat sich eine afrikanische Community gebildet, die das Viertel sehr belebt. 

Aber auch in Afrika, besonders in Lagos hat Akinbode Akinbiyi  viel fotografiert.  Er inszeniert seine Fotos nicht, sondern zeigt das Leben, wie er es auf seinen Reisen und Streifzügen durch verschiedene Städte der Welt erlebt. 

Dabei arbeitet er bewusst mit einer älteren analogen Mittelformatkamera, überwiegend in Schwarzweiß. Das bringt eine gewisse Ruhe in seine Bilder, auch wenn sie oft sehr lebendige Straßenszenen zeigen.

Die Stadt ist sein Thema. Egal, ob Berlin, Brasilia, Durban oder Lagos. Das dichte, laute, quirlige Leben fängt er mit seinen Bildern sehr eindrucksvoll ein.

Für die Ausstellung hat er einige Texte eingesprochen, die man vor Ort oder am Smartphone anhören kann.  So kann man in seine Bilder und seine Gedankenwelt noch tiefer eintauchen.

An den Wochenenden gibt es um 15 Uhr immer einstündige Führungen. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis von 10,– € inbegriffen.

Mit einem Ticket können auch die anderen Ausstellungen des Hauses besichtigt werden.  Besonders die Dauerausstellung  »Kunst in Berlin« ist immer wieder lohnend.

Geöffnet ist die Berlinische Galerie jeweils von Mittwoch bis Montag von 10 bis 18 Uhr.

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Mies van de Rohe Haus Garten

Nicht nur das wunderbare Mies van de Rohe Haus kann man besuchen, wenn der Bezirk Lichtenberg am Freitag, dem 6. September zur Langen Nacht der Bilder einlädt.  

Bis 24 Uhr gibt es im ganzen Bezirk interessante Veranstaltungen und Besichtigungsmöglichkeiten.  Ein Blick ins Programm lohnt auf jeden Fall. Nicht nur für Lichtenberger.

 

Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram