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Hallo [subscriber:firstname | default:],

wie du sicherlich schon festgestellt hast, bin ich ein großer Museumsfan.  Vieles, was man dort sehen kann, haben wir auch der Arbeit hervorragender Restauratoren zu verdanken. 

Ihre Arbeit wird an diesem Sonntag beim Europäischen Tag der Restaurierung besonders gewürdigt und genauer vorgestellt.  

Auch viele Berliner Museen beteiligen sich daran und bieten interessante Vorträge und Führungen zum Thema an. Ein Blick ins Programm lohnt sich. 

Aber auch sonst ist natürlich wieder viel los am Wochenende.

Viel Spaß mit meinen Tipps

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Zu den Glücksvögeln am kleinen Meer

Müritz Kraniche

Die Herbstferien stehen vor der Tür, daher mal wieder ein Ausflugstipp, der etwas weiter von Berlin wegführt. 

Es geht an die Müritz, der Name kommt aus dem Slawischen und bedeutet »kleines Meer«. Das passt. Immerhin ist die Müritz der größte deutsche See. Der Bodensee ist zwar deutlich größer, zählt aber nicht, weil er auch zum Teil in der Schweiz und in Österreich liegt. 

Direkt an der Müritz liegt auch der größte deutsche Nationalpark. Nicht nur bei Touristen sehr beliebt, sondern auch bei durchreisenden Vögeln. Derzeit sind es die Kraniche, die in großen Scharen hier durchziehen und rasten. 

Am besten kann man sie in der Dämmerung beobachten. Dann fliegen die Kraniche von den Feldern, wo sie nach Futter gesucht haben, zu ihren Schlafplätzen. Am schönsten beobachtet man sie natürlich vom Wasser aus.

Noch bis zum 31. Oktober werden täglich außer sonntags Kranichfahrten mit dem Schiff angeboten (27,– €). Sie starten um 16.30 Uhr ab dem Stadthafen in Waren/Müritz. Waren kann man von Berlin aus sehr gut mit der Bahn erreichen. Mit dem ICE dauert es knapp 2 Stunden, mit der Regionalbahn etwa 20 Minuten länger.  Vom Bahnhof zum Hafen läuft man ca. 30 Minuten.

Das Schiff fährt dann zur Halbinsel »Großer Schwerin« auf der viele Kraniche übernachten oder die sie zumindest überfliegen.  Um einzelne Vögel zu erkennen, sollte man ein Fernglas mitbringen, da das Schiff aus Naturschutzgründen natürlich nicht so nahe an das Ufer heranfahren kann. 

Am spannendsten fand ich aber ohnehin den Überflug der Kraniche und deren Gesänge. Ob es hunderte oder wahrscheinlich sogar tausende Vögel waren, kann ich nur schwer schätzen, es ist auf jeden Fall ein eindrucksvolles Erlebnis. Die Kraniche werden auch „Glücksvögel“ genannt und ein wenig Glück verspürt man bei ihrem Anblick auf jeden Fall. 

Natürlich kann keiner garantieren, wie viele und welche Vögel man zu sehen bekommt. Auch dazu benötigt man etwas Glück.  Ein Ornithologe an Bord des Schiffes erklärt, was man sieht und hört. Neben den Kranichen sind in diesem Gebiet auch Gänse, Kiebitze und sogar Adler unterwegs.  

Wenn man nicht ganz großes Pech mit dem Wetter hat, kommt man bestimmt auf seine Kosten. Man sollte sich allerdings warm anziehen. Denn am besten sieht man natürlich vom Oberdeck und da kann es schon mal frisch werden in dieser Jahreszeit.

Umso gemütlicher ist es dann in der Kajüte. Mit Grog, Tee oder Erbsensuppe kann man sich dann dort aufwärmen. Eine einzige sehr freundliche Servicekraft versorgt die Gäste. Bei meiner Tour vor rund 2 Wochen waren es schätzungsweise 80 Mitreisende, da hatte sie schon einiges zu tun. Die Atmosphäre auf dem Schiff war aber recht angenehm.  Keine Hektik und Gedränge.

Nach 3 Stunden (ca. 19.30 Uhr) legt das Schiff dann wieder im Hafen an. Zum Abschluss hat man noch einen schönen Blick auf die beleuchtete Stadt.  

Der Zug nach Berlin fährt um 20.30 Uhr, aber es gibt natürlich auch viele Übernachtungsmöglichkeiten * im Ort, wenn man bleiben möchte.

Die schöne Altstadt von Waren sollte man sich auf jeden Fall ansehen, wenn man länger Zeit hat, ist auch ein Besuch im Müritzeum empfehlenswert. Hier gibt es nicht nur ein riesiges Aquarium, man erfährt auch sonst sehr viel über Natur- und Geschichte der Müritzlandschaft.

Ein prachtvolles Museum feiert Geburtstag

Bode Museum Halle

Am Samstag, dem 19. Oktober, feiert das Bode-Museum seinen 120. Geburtstag. 

Als das Haus am 18. Oktober 1904 eröffnet wurde, hieß es noch Kaiser-Friedrich-Museum. Seit 1956 heißt es Bode-Museum. Der Name erinnert an den Kunsthistoriker Wilhelm von Bode (1845–1929), der den Aufbau des Museums maßgeblich betrieben hat.

Das Gebäude im Stil des Neobarock ist ein wirklich prächtiger Bau. Wahrscheinlich sogar das prachtvollste Museum auf der ganzen Museumsinsel.  Dieser Stil kann natürlich auch sehr einschüchternd wirken und senkt nicht gerade die Hemmschwelle für einen Museumsbesuch.

Bei den Touristen ist dieses Museum sehr beliebt, bei den Berlinern steht es meiner persönlichen Einschätzung nach nicht ganz so hoch im Kurs.  Es beherbergt die Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst. Es ist auch viel sakrale Kunst dabei, das schreckt manche, glaube ich, etwas ab. 

Ich muss gestehen, je älter ich werde, umso mehr kann ich mich auch für diese teilweise uralten Statuen und andere Werke begeistern.  Es steckt viel mehr Leben in diesen Darstellungen, als man auf den ersten Blick vermutet.  Einer 500 Jahre alten Madonna in die Augen zu schauen, kann mindestens so aufregend sein, wie die Begegnung mit der 66-jährigen Popsängerin Madonna (auch wenn ich diese Erfahrung bisher nicht gemacht habe.) 

Aber nicht nur in Hinsicht auf klassische Kunstwerke ist das Bodemuseum eine wahre Schatzkammer. Es beherbergt auch das Münzkabinett. Auch so ein Thema, das erst mal etwas uninteressant klingt. Spätestens seit dem spektakulären Diebstahl der Riesen-Goldmünze vor einigen Jahren ist die Münzsammlung zumindest jedem bekannt.

Wer sich weder für Münzen noch Statuen begeistern kann, wird dann wahrscheinlich spätestens am Museumscafé Gefallen finden.  

Mit Blick auf die mächtige Eingangshalle kann man hier im 1. Stock sehr schön sitzen und sich seinen (leider nicht ganz preiswerten) Kaffee und eine leckere Torte schmecken lassen. 

Das Café ist für alle zugänglich. Man benötigt also keine Eintrittskarte für das Museum.

Die braucht man an diesem Samstag allerdings ohnehin nicht. Zum Geburtstag ist der Eintritt in das Museum den ganzen Tag frei. 

Es gibt verschiedene Führungen, Vorträge und auch Workshops, in denen man selbst gestalterisch tätig werden kann.  Sogar ein Tischkicker wird aufgebaut (wahrscheinlich nicht antik).

Auch außerhalb der Geburtstagsfeierlichkeiten kann ich jedem einen Besuch in diesem Museum nur empfehlen. 

Design für Kinder im Bröhan Museum

Design für Kinder Bröhan

Am Wochenende wurde im Bröhan-Museum in Charlottenburg eine neue Ausstellung eröffnet. Sie behandelt das spannende Thema Design für Kinder.

Es geht dabei nicht nur um Möbel, sondern auch um Spielzeug, Baukästen und die Spielplatzgestaltung.  In einem Extrabereich werden Kinderbücher gezeigt und es kann auch geschmökert werden.

Die Ausstellung richtet sich an Erwachsene und Kinder.  Wichtig ist den Ausstellungsmachern, dass die Kinder nicht nur Dinge anschauen können, sondern auch manches anfassen und ausprobieren können.  Es gibt mehrere besonders kenntlich gemachte Spielbereiche.  

Etwa um 1900 fingen Erwachsene an, sich Gedanken um eine Gestaltung mancher Dinge speziell für Kinder zu machen.  An den Stühlen kann man die unterschiedlichen Entwicklungen gut erkennen. Anfangs wurden Erwachsenenstühle einfach klein nachgebaut, später entwickelte man Modelle, die sich an den besonderen Bedürfnissen von Kindern orientierten.  

Eine wichtige Rolle dabei spielte auch die Reformbewegung, die sich zeitgleich entwickelte und in Kindern nicht nur kleine Erwachsene sah.  

Multifunktionalität war bei Möbeln und auch bei Spielzeugen für Kinder ein wichtiger Gesichtspunkt. 

Es ist interessant zu sehen, dass vieles von damals auch heute noch recht modern ist oder sogar fast unverändert immer noch hergestellt wird. Es zeigt sich wieder einmal, dass wirklich gutes Design zeitlos ist. 

Mal wieder ist dem Bröhan-Museum eine sehr interessante Ausstellung gelungen, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte. Wahrscheinlich wird manch einer das eine oder andere aus der eigenen Kindheit wiederentdecken.

An jeden 2. und 4. Sonntag im Monat gibt es spezielle Familienführungen. 

Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 16. Februar 2025 jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.  

Der Eintritt für Erwachsene kostet 8,– €. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. 

Kurztipp

Mein Foto der Woche

Britzer Garten Dahlienfeuer

Noch blühen sie recht üppig, die Dahlien beim Dahlienfeuer im Britzer Garten. 

Das kann sich aber auch schnell ändern, wenn es nachts kalt wird und die Pflanzen Frost abbekommen. 

Auf jeden Fall sollte man sich das jährliche Schauspiel der rund 7500 Dahlien nicht entgehen lassen.  Der Eintritt in den Garten kostet 3,– €. 

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