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Hallo [subscriber:firstname | default:],

am Freitag ist Valentinstag. Was gibt es Romantischeres, als mit seinem/seiner Liebsten in die Sterne zu schauen?

Im Zeiss-Großplanetarium kann man das ganz gemütlich machen, ohne zu frieren. Beim Valentins Spezial gibt es dazu auch noch die schönsten Liebeslieder der letzten Jahrzehnte und einen Drink. Mehr geht eigentlich nicht 😍.

Natürlich habe ich auch für Singles und Nichtromantiker wieder Tipps in diesem Newsletter.

Viel Spaß damit

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Der Berg ruft

Teufelsberg

Die Eröffnung einer Fotoausstellung führte mich am vergangenen Wochenende nach längerer Zeit mal wieder auf den Teufelsberg.

Die Ausstellung ist überschaubar und präsentiert 15 Gewinnerfotos eines Fotowettbewerbs zum Thema Teufelsberg. Nette Bilder, aber offen gesagt lohnt es sich nicht allein für diese Ausstellung den Berg zu besteigen.

Ansonsten ist ein Besuch auf dem Teufelsberg-Areal aber immer ein Erlebnis – eine spannende Mischung aus Lost Place, Kunst und Naturerlebnis.

Bereits der Aufstieg auf den Berg ist etwas Besonderes. Man kann entweder vom S-Bahnhof Grunewald oder vom S-Bahnhof Heerstraße auf den Teufelsberg laufen. Der Weg dauert jeweils etwa 40 Minuten. Für Berliner Verhältnisse geht es teilweise ziemlich steil bergauf, je nachdem welche Route man wählt. Aber die Anstrengung lohnt sich.

Gerade jetzt im Winter, wo die Bäume keine Blätter haben, bieten sich schon unterwegs sehr schöne Ausblicke.

Oben angekommen, ist dann erst einmal Eintritt fällig. Inzwischen kostet der Besuch 12,- € pro Person. Nicht ganz günstig, aber das riesige Gelände muss natürlich unterhalten werden. Soweit ich weiß, ist das Areal in Privatbesitz und erhält keine staatlichen Zuschüsse.

Für das Geld gibt es allerdings viel zu sehen. Man kann sich auf dem Gelände frei bewegen und diverse Räumlichkeiten auf eigene Faust erkunden.

Die oben genannte Fotoausstellung läuft noch bis zum 23. Februar und findet in der ehemaligen Kantine der alten US-Militäranlage statt. Von dort hat man einen schönen Blick auf den Wald.

Über die Geschichte des Teufelsbergs informiert die Dauerausstellung „Declassified – Das Geheimnis des Teufelsbergs“. Sie erzählt, wie aus dem einstigen Jagdwald eine wichtige Einrichtung der US-amerikanischen National Security Agency wurde. Auch über die bombastischen Baupläne des Naziregimes informiert die Ausstellung.

Inzwischen wird das Gelände ganz friedlich genutzt, und Kunst spielt eine große Rolle. Das gesamte Areal hat sich zu einer der größten Street-Art-Galerien Europas entwickelt. Überall gibt es Kunstwerke zu entdecken: riesige Wandbilder, aber auch viele kleine Zeichnungen oder Graffitis, die man manchmal erst auf den zweiten Blick erkennt.

Die Räume erstrecken sich über mehrere Etagen, und je höher man kommt, desto beeindruckender werden die Ausblicke auf die Stadt. Je nach Wetterlage kann man vom Wannsee bis zum Müggelsee blicken. Immer wieder beeindruckend ist es, zu sehen, wie grün Berlin ist.

Den Augen wird also einiges geboten, dem Gaumen hingegen weniger. Zumindest jetzt im Winter ist das gastronomische Angebot sehr beschränkt. Es gibt nur Getränke und etwas Knabberzeug. Ein Kaffee im Pappbecher kostet 4,50 € – schon grenzwertig, auch wenn er zugegebenermaßen ganz gut geschmeckt hat.

Es ist aber ausdrücklich erlaubt, eigene Verpflegung mitzubringen und im Biergarten zu verzehren. Also vielleicht besser das Stullenpaket und die Thermoskanne einpacken und sich nicht auf das Angebot vor Ort verlassen. So kann man auch eine gemütliche Pause einlegen, denn man kann sich problemlos mehrere Stunden auf dem Areal aufhalten, wenn man alles erkunden möchte.

Geöffnet ist das Gelände derzeit täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr. Letzter Einlass ist jeweils eine Stunde vor Sonnenuntergang.

Also: Bergschuhe anziehen, Rucksack packen und ab auf den Gipfel!

Kleiner Gallier im großen Museum

Asterix Ausstellung

In den prächtigen Räumen des Museums für Kommunikation an der Leipziger Straße sind der kleine Gallier Asterix und sein leicht übergewichtiger Freund Obelix zu Gast.

 

Im Mittelpunkt der neu eröffneten Ausstellung  »Uderzo - von Asterix bis Zaubertrank« steht allerdings deren Schöpfer, der  französische Zeichner und Illustrator Albert Uderzo (1927–2020).  Der hat in seinem Leben natürlich nicht nur die Geschichten aus dem kleinen gallischen Dorf gezeichnet, aber sie waren der große Durchbruch und sein Name ist untrennbar mit diesen Figuren verbunden.

Die Ausstellung zeigt erstmals außerhalb Frankreichs Originalzeichnungen des begnadeten Zeichners. Schon in der Schulzeit »kritzelte« er Schulhefte voll. Fische hatten es ihm damals besonders angetan und die spielen auch in vielen Asterix-Bänden später wieder eine Rolle. Meistens allerdings als Schlagwerkzeug.

Kongenialer Partner für die Geschichten war sein Freund René Goscinny (1926 - 1977), der überwiegend die Texte schrieb.  In der Ausstellung ist auch seine Schreibmaschine zu sehen und die erste Manuskriptseite der ersten Asterix-Geschichte.   Der Kenner erkennt in diesen wenigen Zeilen schon vieles, was im Asterix-Universum später eine Rolle spielen wird.  Das meint zumindest der Berliner Comiczeichner Flix, der gemeinsam mit Sylvie Uderzo, der Tochter des Künstlers, die Ausstellung für Deutschland kuratiert hat. 

Deutschland ist nach Frankreich der wichtigste Markt für die Asterix-Comics. Doch auch international genießen die Geschichten Kultstatus: Sie wurden in mehr als 100 Sprachen und Dialekte übersetzt und weltweit rund 400 Millionen Mal verkauft.

Die Ausstellung erstreckt sich über drei Etagen und ist an verschiedenen Stellen des Museums verteilt. Die teilweise unmittelbare Nähe zur ständigen Ausstellung des Hauses macht die Orientierung etwas schwierig, sodass einige spannende Exponate leicht übersehen werden könnten.  Trotzdem lohnt sich der Besuch unbedingt – nicht nur für leidenschaftliche Asterix-Fans.

Das genaue Rezept für den Zaubertrank wird allerdings leider nicht verraten.  Immerhin ein paar Zutaten: Misteln, Wurzeln, Hummer, Erdöl, Fisch und Erdbeeren. 

Klingt nicht so richtig lecker. Ich glaube, da nehme ich lieber einen Wildschweinbraten.

Noch bis zum 15. Juni 2025 kann man die Ausstellung besuchen. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr.  

Der Eintritt in das Museum für Kommunikation kostet 8,– €.

Aktuelle Fotografie aus Afrika

Fotografie aus Afrika

A World in Common: Contemporary African Photography ist der Titel einer Ausstellung bei C/O Berlin, die in der letzten Woche eröffnet wurde. Gezeigt werden mehr als 100 Werke von 23 Künstler*innen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora. Die Ausstellung bietet eine beeindruckende Vielfalt an Perspektiven auf eine Region, die aus europäischer Sicht oft auf stereotype Vorstellungen reduziert wird. Doch Afrika ist kein homogenes Gebilde, sondern ein riesiger, kulturell und landschaftlich unglaublich facettenreicher Kontinent.

Genauso abwechslungsreich sind die gezeigten Arbeiten: Sie reichen von intimen Porträts über Reportagefotografie bis zu konzeptionellen Werken und Collagen.

Die Ausstellung ist in drei thematische Bereiche gegliedert: Identität und Tradition, Gegen-Geschichten und imaginierte Zukünfte. Sie beleuchtet, wie traditionelle Ausdrucksformen und spirituelle Praktiken im Laufe der Zeit bewahrt wurden und welche Rolle Selbstrepräsentation in der Bildproduktion als Ausdruck kultureller Resilienz spielt. Zudem thematisiert sie die tiefgreifenden Auswirkungen der globalen Klimakrise und der Globalisierung.

Viele der ausstellenden Fotograf*innen leben zeitweise in Europa oder den USA. Die Welten und Kulturen Afrikas und der sogenannten westlichen Welt verschmelzen in ihren Erfahrungen und treten in einen spannenden Austausch. Vielleicht ist dies ein Schritt hin zu einer World in Common – einer gemeinsamen Welt.

Diese Ausstellung, die ursprünglich von der Tate Modern in London konzipiert wurde, bietet nicht nur einen faszinierenden Einblick in die zeitgenössische Fotokunst Afrikas. Sie dient auch als Spiegel für die westlichen Kulturen und regt zum Nachdenken über den eigenen Blick auf diesen vielfältigen Kontinent an.

Noch bis zum 7. Mai 2025 gibt es Gelegenheit, sich die Ausstellung anzuschauen.  Geöffnet ist täglich von 11 bis 20 Uhr.  Der Eintritt kostet 12,– €

Am nächsten Donnerstag, den 20. Februar, gibt es von 19.00 bis 21 Uhr eine After Work Tour durch die Ausstellung. Im Eintrittspreis von 20,– € ist der Eintritt, die Führung und ein Drink inbegriffen. 

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Kulturzug Warschau

Diesen Newsletter schicke ich aus Warschau.

In dieser Woche gibt es einen Kulturzug von Berlin nach Warschau. Den musste ich natürlich. ausprobieren. Auf der rund fünfstündigen Fahrt gibt es ein vielfältiges Kultur- und Informationsprogramm.  Ohne Aufpreis zum normalen Zugticket. Eine wunderbare Art zu reisen, und Warschau ist auf jeden Fall eine Reise wert.

Leider gibt es das Angebot erst einmal nur testweise bis zum 16. Februar, aber es wird  hoffentlich bald als regelmäßige Verbindung eingeführt. Dann werde ich noch mal ausführlicher berichten. 

Schön, dass du den Newsletter bis zum Ende gelesen hast.  Jetzt interessiert mich sehr, welcher Tipp dir am besten gefallen hat.