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Hallo [subscriber:firstname | default:],

der März steht vor der Tür. Der Frühling kommt langsam in greifbare Nähe. 

Bevor sich dann auch wieder mehr draußen abspielt, lohnt es sich in diesem Monat noch einmal ganz besonders, unsere vielen Museen und Galerien zu besuchen. 

Besonders die Freunde der Fotografie kommen dabei derzeit voll auf ihre Kosten.  Mehr dazu in diesem Newsletter. 

Aber auch sonst sollte für jeden etwas Interessantes dabei sein.

Viel Spaß 

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Museumssonntag in  der Zitadelle

Zitadelle Spandau

Spandau ist eben doch etwas anders als der Rest von Berlin. Während in ganz Berlin der Museumssonntag aufgrund der Sparmaßnahmen des Senats abgeschafft wurde, geht es in Spandau weiter. Zumindest in der Zitadelle Spandau ist auch weiterhin immer am ersten Sonntag des Monats der Eintritt frei.  

Aber natürlich lohnt sich nicht nur deswegen ein Ausflug zur Zitadelle. Gleich mehrere Museen und Galerien sind dort zu finden:

Das Stadtgeschichtliche Museum konnte im letzten Jahr seinen 100. Geburtstag feiern und informiert im ehemaligen Zeughaus über die Geschichte Spandaus.

In der Exerzierhalle gibt es eine Ausstellung mit Kanonen und sonstigen Geschützen aus dem 16. Jahrhundert, und im alten Proviantmagazin gibt es die sehr spannende Dauerausstellung Berlin und seine Denkmäler. Vom Kaiserreich bis zu DDR-Zeiten reichen die Ausstellungsstücke und zeigen den gesellschaftlichen Wandel anhand der Denkmalkultur. 

Aber nicht nur Geschichte spielt auf der Zitadelle eine große Rolle, auch mehrere Kunstausstellungen gibt es zu sehen. So beispielsweise ALEXANDRAPLATZ der Künstlerin Alex Müller oder auch Arbeiten des Weimarer Reformpädagogen Theo Hofschläger. Das Angebot ist wirklich vielfältig.

Nicht zu vergessen natürlich die weitläufige Anlage der Zitadelle. Sie gilt als eine der bedeutendsten und besterhaltenen Renaissancefestungen Europas. Auch zu ihrer Geschichte erfährt man natürlich einiges. 

Im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt des Besuches, ist dann der Aufstieg auf den Juliusturm. Er gilt als das älteste Gebäude Berlins und man hat von oben einen tollen Blick auf Spandau und je nach Wetterlage auch ins restliche Berlin. 

Wem das immer noch reicht, der kann auch noch in den Untergrund gehen. Im Fledermauskeller tummeln sich ca. 200 Exemplare dieser geheimnisvollen Tiere.

Du siehst, hier sollte wirklich jeder etwas Interessantes für sich finden.  Das alles auch noch sehr schnell erreichbar vom eigenen U-Bahnhof »Zitadelle Spandau«.

Geöffnet ist die Zitadelle in Spandau immer von Freitag bis Mittwoch 10 bis 17 Uhr und 

am Donnerstag  von 13 bis 20 Uhr.

Wenn man nicht am Museumssonntag kommt, kostet der Eintritt sehr erschwingliche 4,50 €.

Mensch Berlin

Kunstsammlung Volksbank

Eine in der breiten Öffentlichkeit nicht ganz so bekannte Kunstsammlung feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Die Sammlung wurde 1985 von der Grundkreditbank in Berlin (West) begründet und später im Zuge der Fusion von Berliner Volksbank und Grundkreditbank erweitert und neu strukturiert.

Eher ungewöhnlich für die damalige Zeit war, dass sie anfänglich einen Fokus auf Kunst aus der DDR hatte. Unter dem Leitmotiv »Bilder vom Menschen – Bilder für Menschen« und später erweitert um Berliner Stadtbilder, umfasst die Sammlung heute über 1.500 Werke von rund 200 Künstler*innen. 

Zum Jubiläum gibt es in den schönen Räumen der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank am Kaiserdamm eine Ausstellung mit Werken von zahlreichen namhaften Kunstschaffenden:  Horst Antes, Elvira Bach, Norbert Bisky, Rainer Fetting, Klaus Fußmann, Markus Lüpertz, Wolfgang Mattheuer, Cornelia Schleime, Werner Tübke und viele andere sind dabei. 

Die Vielfalt der ausgestellten Künstler macht es möglich, die Entwicklung der Kunstszene Berlins in Ost und West nachzuvollziehen. Gezeigt werden Werke aus den Jahren 1949 bis 2018.  Das waren wirklich Jahrzehnte voller Umbrüche, die natürlich auch in der Kunst sichtbar werden. 

Eine sehr lohnende Ausstellung, mit einem kleinen Kritikpunkt: Die Kunstwerke sind nicht einzeln beschriftet. Informationen zu den Exponaten erhält man ausschließlich über QR-Codes oder ein Faltblatt. Das fand ich etwas störend und ablenkend. Für vertiefende Informationen finde ich einen QR-Code sehr sinnvoll, aber grundlegende Informationen sollten auch direkt neben dem Bild erkennbar sein, ohne ständig zum Smartphone oder einem recht unübersichtlichen Faltblatt greifen zu müssen.

Vielleicht wird das während der Laufzeit der Ausstellung noch geändert. Noch bis zum 31. August ist Zeit, sich die Ausstellung »Mensch Berlin« anzuschauen. 

Geöffnet ist immer Dienstag-Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 5,– €

Vor oder nach der Ausstellung empfehle ich einen Spaziergang rund um den direkt benachbarten Lietzensee. Immer sehr entspannend dort.   

Europäischer Monat der Fotografie

EMOP 2025

Der Monat März steht ganz im Zeichen der Fotografie. Vom 1. bis 31. März 2025 findet in Berlin der 11. European Month of Photography (EMOP) statt, Deutschlands größtes Fotofestival.

Genau genommen geht es schon heute, am 27. Februar, los. Im Festivalzentrum in der Akademie der Künste am Hanseatenweg beginnt das Festival mit den EMOP Opening Days, die bis zum 2. März ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und Künstlergesprächen bieten.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen der Opening Days ist bis einschließlich Sonntag frei.

Ein besonderer Höhepunkt der Opening Days sind die Eröffnungen von zwei der insgesamt 100 Fotoausstellungen dieses Monats, die direkt in der Akademie der Künste zu sehen sind.

Die zentrale Ausstellung des Festivals trägt den Titel »Was zwischen uns steht.« – ein Motto, das über das gesamte Festival steht. Rund 20 Künstler*innen setzen sich hier mit der Rolle der Fotografie als dokumentarisches Medium auseinander. 

Die Ausstellung lädt dazu ein, Fotografie als vermittelndes Medium zu betrachten, das Verbindungen schafft, aber auch Trennungen sichtbar macht. Behandelt werden sowohl aktuelle politische Themen wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine, als auch allgemeine gesellschaftliche Fragen wie Bildungsgerechtigkeit oder die immer stärkere Radikalisierung einzelner Gruppen.  

Die zweite Ausstellung in der Akademie der Künste führt den Besucher aufs Land. Genauer gesagt in das Dorf Berka in Thüringen.  Es könnte aber auch jedes andere vergleichbare Dorf sein, daher trägt die Ausstellung den neutralen Titel »Ein Dorf«

Gezeigt werden Bilder des Dorflebens, die über einen Zeitraum von rund  70 Jahren aufgenommen wurden.  Der Müllermeister und leidenschaftliche Amateurfotograf Ludwig Schirmer begann in den 1950er Jahren damit, sein Leben im Dorf fotografisch zu dokumentieren. 

Rund 20 Jahre später fotografierte Werner Mahler im gleichen Dorf für seine Diplomarbeit an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst.  Er ist der Schwiegersohn von Ludwig Schirner, wusste aber zu diesem Zeitpunkt nichts von dessen Fotos. 

Schirners Tochter, Ute Mahler, entdeckte die Bilder erst in seinem Nachlass und fuhr 2021 abermals in das Dorf ihrer Kindheit und hielt ihre eigenen Eindrücke mit der Kamera fest. 

So entstand eine eindrucksvolle Langzeitdokumentation, die besonders durch die verschiedenen Perspektiven der drei Fotograf*innen besticht. 

Die EMOP Opening Days an diesem Wochenende machen neugierig, was es noch alles in diesem besonderen Monat zu sehen geben wird. Ein Blick in das umfangreiche Programm lohnt sich auf jeden Fall.  Sehr viele der Ausstellungen und Veranstaltungen können auch kostenfrei besucht werden. 

Einige der Ausstellungen werde ich sicherlich in den nächsten Newslettern noch ausführlicher vorstellen. 

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Fernsehturm hinter Gittern

Wieder mal ein Bild von einem meiner Lieblingsmotive in Berlin. 

Dieses Mal von der Aussichtsplattform der Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße. Neben der guten Aussicht gibt es auch eine interessante Ausstellung.  Die werde ich demnächst mal etwas ausführlicher vorstellen. 

Schön, dass du den Newsletter bis zum Ende gelesen hast.  Jetzt interessiert mich sehr, welche Tipps dir am besten gefallen haben.  Man kann jetzt auch mehrere ankreuzen.