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Hallo [subscriber:firstname | default:],

ab heute ist er offiziell wieder da – der Frühling.  Die Tage werden nun wieder länger als die Nächte. 

Für die Gestaltung deiner Frühlingstage habe ich hier wieder einige Vorschläge zusammengestellt.  Für die Frühlingsnächte findest du vielleicht etwas Interessantes beim MaerzMusik-Festival, einem renommierten Festival für zeitgenössische Musik und Experimentelles.

Schöne  Frühlingsgefühle

wünscht

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Botanischer Garten in Potsdam

Botanischer Garten Potsdam

Den wunderbaren Park von Schloss Sanssouci kennen sicherlich die meisten. Weniger bekannt ist, dass es dort auch einen zwar relativ kleinen, aber sehr sehenswerten Botanischen Garten gibt.

Der Botanische Garten Potsdam wurde 1950 auf dem Gelände der ehemaligen königlichen Hofgärtnerei angelegt.  Die Gärtnerei diente damals der Versorgung der königlichen Schlösser mit Blumen, Obst und Gemüse. Besonders im 19. Jahrhundert, unter der Herrschaft von Friedrich Wilhelm IV., spielte sie eine wichtige Rolle, da hier Pflanzen für die prächtigen Parkanlagen von Sanssouci gezogen wurden.

Heute gehört der Garten zur Universität Potsdam. Er dient nicht nur der Forschung, sondern ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier wachsen rund 10.000 Pflanzenarten aus der ganzen Welt.

Zu jeder Jahreszeit gibt es hier etwas zu sehen. Im Moment natürlich in erster Linie in den neun Schaugewächshäusern, die verschiedene Klimazonen nachbilden.  Besonders üppig blühen derzeit die Azaleen, Rhododendren und Kamelien. 

Zu den ältesten Pflanzen im Palmenhaus gehören zwei Zwergpalmen, deren Alter auf 140 Jahre geschätzt wird und die früher auf den Terrassen von Sanssouci standen.  Die haben sicherlich schon so einiges erlebt und könnten bestimmt spannende Geschichten erzählen.

Auch außerhalb der Gewächshäuser kommt die Natur langsam in Schwung.  Besonders im Paradiesgarten, der auf der anderen Straßenseite der Maulbeeralle liegt, aber auch noch zum botanischen Garten gehört. 

Hier zeigen sich die typischen Frühlingsboten wie Krokusse und Narzissen, aber gleichzeitig sind auch noch diverse Winter-Heidearten in schönster Blüte zu erleben.

Durch den Paradiesgarten kann man hoch zum Orangerie-Schloss laufen und einen eindrucksvollen Blick über den Park genießen.  Natürlich bietet sich nach einem Besuch im botanischen Garten ein Spaziergang durch den großartigen Park und zu den anderen Schlössern.

Vom Potsdamer Hauptbahnhof ist der Botanische Garten gut mit dem Bus der Linie 695 erreichbar. Aussteigen muss man an der Haltestelle Orangerie/Botanischer Garten.

Geöffnet ist täglich von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr.

Das Freigelände ist kostenlos zugänglich, der Eintritt in die Gewächshäuser kostet günstige 2,– €.

Es gibt auch immer wieder interessante Veranstaltungen und Führungen im Botanischen Garten. Am 26. März beispielsweise über das faszinierende Thema Moose.

DDR Museum Depot

Depot DDR Museum

Seit 2006 gibt es das DDR-Museum * gegenüber dem Berliner Dom. Es will  DDR-Geschichte zum Anfassen präsentieren. Großer Wert wird auf die Alltagskultur gelegt. 

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat das Museum eine der größten Sammlungen von Alltagsobjekten aus der DDR zusammengetragen. Natürlich können nicht alle rund 360.000 Stücke in der Ausstellung gezeigt werden. Die meisten Stücke befinden sich daher im Depot. Im vergangenen Jahr zog die ganze Sammlung von Spandau nach Marzahn um.  Hier wurde eine neue Halle errichtet, die bessere Lagerbedingungen bietet und mit erneuerbaren Energie versorgt wird. 

Dieses Depot wird seit dem letzten Wochenende nun auch regelmäßig  für Besucher geöffnet.  Das Depot dient nicht nur als Lagerstätte, sondern auch als Forschungszentrum und Restaurationswerkstätte. Zukünftig sind auch Sonderausstellungen und Veranstaltungen geplant.  Dafür bietet sich der sogenannte »Raum der Funktionäre« an, ein Klubraum, der mit DDR-typischen Möbeln eingerichtet wurde. In einer langen Schrankwand sind typische Gegenstände, aus verschiedenen Bereichen des DDR-Alltags zu finden. 

Solche Dinge finden sich dann auch in großer Menge in der Depot-Halle. Mehrere Hochregale beherbergen eine bunte Mischung von Gegenständen, die zur DDR Zeiten teilweise sehr begehrt und nicht immer verfügbar waren: Fernseher, Kinderwagen, Baumaterialien, Möbel, etc. Auch einige Stücke aus dem abgerissenen Palast der Republik sind hier zu finden.

Bedenken muss man, dass es sich hier um ein Depot handelt und kein Museum. Die Stücke werden also nicht wie in einer Ausstellung präsentiert, sondern sind wie in einem Lager im Regal einsortiert. 

Spannend für Zweirad-Freunde ist besonders die zweite Halle des Depots. Hier findet man eine große Sammlung von Motorrädern und Mofas aus DDR-Produktion. Ich verstehe davon nicht viel, aber der Kenner wird sicherlich einige besonders spannende Stücke entdecken können.    

Zwei Trabis und andere DDR-typische Fahrzeuge gibt es dort natürlich  auch. 

Das Depot kann sonntags, dienstags und donnerstags besichtigt werden. Tickets sollte man vorher online buchen. Der Eintritt kostet 3,– €. Mit einer Führung kostet es 5,– €,

Mit der Tramlinie M6 ist das Depot gut erreichbar. Sie startet am S-Bahnhof Hackescher Markt. Also ganz in der Nähe des DDR-Museums. Man kann  einen Besuch an beiden Orten auch gut miteinander verbinden. Man fährt zwar eine ganze Weile (eine gute halbe Stunde), aber sieht unterwegs auch einiges an typischer DDR-Architektur und Stadtplanung. Also die perfekte Ergänzung zum Museumsbesuch. 

Duett der Moderne im Mitte Museum

Duett der Moderne

Zwei städtebaulich und historisch interessante Wohnviertel stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung im Mitte-Museum in der Pankstraße: die Karl-Marx-Allee im ehemaligen Ostteil der Stadt und das Hansaviertel im Westen.

Beides waren in der Nachkriegszeit Vorzeigeprojekte, die auch exemplarisch für die unterschiedlichen städtebaulichen Ansätze in Ost- und West-Berlin stehen. 

Die Karl-Marx-Allee wurde in den frühen 1950er-Jahren als sozialistischer Prachtboulevard mit monumentalen Wohngebäuden im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet. Das Hansaviertel hingegen entstand als Gegenentwurf im Zuge der Internationalen-Bauausstellung 1957 (IBA) und präsentiert sich mit einer offenen, luftigen Architektur der Moderne.

Beliebt und begehrt waren diese Neubauwohnungen sowohl im Osten als auch im Westen und sind es auch heute noch.

Einen Einblick in diese Wohnungen gestatten jetzt die Fotografien der Fotokünstlerin  Bettina Cohnen, die in der Ausstellung gezeigt werden.  Sie hat in den Jahren 2022 und 2024 Bewohner dieser Viertel in ihren Wohnungen porträtiert.

In acht Bildserien zeigt sie den Wohnalltag in diesen besonderen Häusern, die gute, praktische und trotzdem bezahlbare Wohnungen für alle bieten sollten. So zumindest der ursprüngliche Ansatz der Architekten und Bauplaner. 

Ergänzt werden diese aktuellen Fotografien durch historische Aufnahmen aus den frühen 1950er Jahren. Meistens handelt es sich dabei um Aufnahmen von offiziellen Stellen aus verschiedenen Archiven. 

Die Bilder machen auch einmal mehr deutlich, wie zerstört Berlin war.  Alleine die Beseitigung der Trümmer war schon eine große Herausforderung. In Ost und West.

Nicht nur für Architektur interessierte eine sehr sehenswerte Ausstellung. 

Sie läuft noch bis zum 14. September 2025 im Mitte-Museum in der Pankstraße 47. Der Eintritt ist frei.

Zur Ausstellung ist auch ein lesenswerter Katalog * erhältlich. 

Tipp: An diesem Samstag, den 22. März, von 11 bis 14 Uhr gibt es eine Führung durch das Hansaviertel. Treffpunkt ist vor dem Berlin Pavillon an der Straße des 17. Juni 100. Die Teilnahme kostet 8,– €. 

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Bogenschütze

Unterhalb des Orangerie-Schlosses in Potsdam wurde am Montag der »Bogenschütze« wieder aufgestellt.   Unweit des Botanischen Gartens (siehe oben)

Diese ca. 3,50 Meter hohe Skulptur von Ernst Moritz Geyger (1861–1941) war im Mai 2024 für eine umfassende Restaurierung nach Berlin transportiert worden und steht nun wieder an ihrem vorherigen Standort. Sie gilt als das bedeutendste Werk des Künstlers.  Kleinere Kopien der Figur stehen auch in Dresden und Kopenhagen. 

Kaiser Wilhelm II. hat die Statue im Jahr 1900 für rund 10.000 Mark erworben. Die Restaurierung jetzt war sicherlich deutlich teurer.  


Jetzt steht er hoffentlich wieder für viele Jahrzehnte standhaft und zielsicher an seinem Platz. Inzwischen ist auch der Bogen wieder anmontiert.  
Auf jeden Fall ein Blickfang im ohnehin spektakulären Schlosspark von Sanssouci. 

Schön, dass du den Newsletter bis zum Ende gelesen hast.  Jetzt interessiert mich sehr, welche Tipps dir am besten gefallen haben.