Hallo [subscriber:firstname | default:],
in der nächsten Woche startet die Tourismusagentur des Berliner Senats wieder die Aktion "Ab ins B". Über den Namen kann man sicherlich streiten, die Idee dahinter gefällt mir aber gut. Es geht darum, den Blick auch mal auf Ausflugsziele zu lenken, die außerhalb der City liegen und nicht so bekannt sind.
Also eigentlich genau das, was mir bei meinen Tipps auch immer wichtig ist. Schau dir das Programm mal an. Es ist viel Interessantes dabei. Vieles ist kostenlos oder besonders günstig, aber man muss sich vorher oft rechtzeitig anmelden.
Auch meine Tipps führen heute überwiegend raus aus der Mitte Berlins. Teilweise sogar über die Stadtgrenze hinaus.
Ein erlebnisreiches Wochenende und eine gute Woche
wünscht dir
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Dass man manchmal etwas genauer hinschauen muss, um die schönen Seiten einer Gegend zu entdecken, habe ich am Wochenende wieder einmal bei meinem Ausflug nach Rathenow gelernt.
Die kleine Stadt an der Havel ca. 70 Km westlich von Berlin bezeichnet sich gerne als „Stadt der Optik“. Schon im 19. Jahrhundert gab es hier mehrere Firmen, die Brillen und andere optische Instrumente produzierten. Auch heute noch spielt dieser Industriezweig eine große Rolle. Die Fielmann-Gruppe ist einer der größten Arbeitgeber der Region.
Bekannt ist auch der Optikpark Rathenow. Er wurde 2006 zur Landesgartenschau angelegt und auch für die Bundesgartenschau 2015 genutzt.
Diesen Park wollte ich eigentlich besuchen, habe aber auf der Anreise feststellen müssen, dass er erst ab Ostermontag, den 21. April, wieder geöffnet hat.
Ich wollte schon wieder zurückfahren, bin aber froh, dass ich es nicht gemacht habe, denn Rathenow hat wirklich einige schöne Ecken zu bieten. Im Krieg ist es zwar schwer zerstört worden, aber einige alte Viertel konnten erhalten werden.
Besonders gut gefallen hat es mir »Am alten Hafen« am Stadtkanal.
Aber auch die Gegend um die St.-Marien-Andreas-Kirche ist reizvoll. Sie liegt auf einer Insel zwischen Havel und Stadtkanal.
Einen wunderbaren Park habe ich dann auch noch entdeckt, nachdem ich den noch geschlossenen Optikpark einmal umrundet hatte. Der Weinbergpark war auch Teil der Bundesgartenschau von 2015 und ist frei zugänglich.
Besonders beeindruckend ist die Weinbergbrücke. Die Fußgänger- und Radwegbrücke ist knapp 350 Meter lang und führt in einem S-Bogen über zwei Havelarme sowie den Altarm Hellers Loch und bietet dabei weite Ausblicke in die Havellandschaft.
Auch vom Bismarkturm im Zentrum des Parks hat man einen schönen Blick. Gleich nebenan gibt es einen großen Spielplatz mit einer Riesenrutsche. Ich habe aber doch lieber die Treppe genommen.
Meinen Vorschlag für eine Spazierroute durch Rathenow und den Park findest du bei Komoot. Sie führt auch am Optikpark vorbei. Wenn er also geöffnet hat, kannst du den in den Spaziergang integrieren. Bestimmt auch lohnend und vielleicht schon ein Tipp für die Osterferien (ab 21. April). Der Eintritt dort kostet 6,– € inklusive einer kleinen Floßfahrt.
Bei schlechtem Wetter ist das Optik-Industriemuseum im Kulturhaus Rathenow eine interessante Alternative.
Ausgangspunkt für meinen Spaziergang durch Rathenow ist der Bahnhof. Vom Berliner Hauptbahnhof in knapp einer Stunde mit dem Regionalexpress RE4 gut zu erreichen.
Im Stil des Brutalismus wurde die St.-Agnes-Kirche in Berlin-Kreuzberg zwischen 1964 und 1967 nach den Plänen des bekannten Architekten Werner Düttmann errichtet. Bis 2004 diente sie als katholisches Gotteshaus. Wegen sinkender Mitgliederzahlen musste die Gemeinde das Gebäude aufgeben. Zunächst nutzte eine freikirchliche Gemeinde die Räume, schließlich wurde die Kirche profanisiert – also offiziell entweiht und für eine weltliche Nutzung freigegeben.
Der Galerist Johann König erkannte das Potenzial des markanten Betonbaus und pachtete das Gebäude im Jahr 2011 für 99 Jahre vom Erzbistum Berlin. Rund drei Millionen Euro investierte er in die behutsame Sanierung und den Umbau zur Galerie. Besonderen Wert legte er darauf, die charakteristischen Merkmale der ursprünglichen Architektur zu erhalten.
So sind sehr besondere Räumlichkeiten entstanden, die schon für sich allein einen Besuch lohnen. Doch natürlich gibt es hier auch spannende Kunst zu sehen: Die König Galerie vertritt rund 40 internationale Künstlerinnen und Künstler, die in wechselnden Ausstellungen gezeigt werden – mit einem Fokus auf skulpturale, konzeptuelle und raumbezogene Arbeiten.
Besonders eindrucksvoll ist der große, fast sakral wirkende Raum im Obergeschoss (siehe Foto). Noch bis zum 20. April ist hier die Ausstellung Mon Père des mexikanischen Künstlers Bosco Sodi zu sehen – seine erste in Berlin.
Im Zentrum steht ein jahrhundertealter Olivenbaum, umgeben von zehn neuen Mixed-Media-Leinwänden. Die Installation wurde eigens für das Kirchenschiff von St. Agnes entworfen und wirkt sehr meditativ.
Neben den Ausstellungsräumen bietet die Galerie auch einen gut sortierten Shop mit einer Auswahl an Kunst-Editionen, Souvenirs und Publikationen.
Wer nach dem Kunstgenuss eine Pause braucht, kann im Café Westberlin einkehren. Es befindet sich im vorderen Bereich des Gebäudes und bietet Kaffee, Kuchen und kleine Snacks. Es gibt auch eine kleine Dachterrasse und einen Vorgarten.
Die Galerie befindet sich in der Alexandrinenstraße 118–121 und ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Die Welt aus der Perspektive eines Vogels zu betrachten, hat bis heute ihren Reiz. Auch wenn Luftbilder heute nichts Ungewöhnliches mehr sind – Drohnen sei Dank – war das Anfang des 20. Jahrhunderts noch eine kleine Sensation. Damals entstanden die ersten Aufnahmen aus Zeppelinen. Für die Menschen jener Zeit, die ihre Umgebung bestenfalls vom Kirchturm kannten, muss der Blick aus der Luft geradezu spektakulär gewirkt haben.
„LUFT | BILD | Potsdam“ heißt eine sehenswerte Sonderausstellung im Potsdam Museum, die sich mit der Geschichte und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Luftbildfotografie beschäftigt. Forscher, Stadtplaner, Militärs und Geheimdienste – sie alle hatten (und haben) großes Interesse daran, sich im wahrsten Sinne des Wortes einen Überblick zu verschaffen.
Die Ausstellung zeigt eindrucksvolle Beispiele aus über 100 Jahren. Die frühesten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1915, als in Potsdam ein großer Luftschiffhafen existierte. In der Nachkriegszeit hat besonders der Potsdamer Luftbildfotograf Lutz Hannemann die Entwicklung der Stadt aus der Vogelperspektive dokumentiert – seine Bilder sind heute wertvolle Zeitzeugen. Ergänzt wird die Schau durch Luftaufnahmen aus weiteren Archiven.
So entsteht ein ganz besonderer Blick auf Potsdam – anders, als man die Stadt vielleicht bisher wahrgenommen hat. Eine spannende Ausstellung für alle, die sich für Stadtgeschichte, Technik oder Fotografie interessieren.
Geöffnet ist die Ausstellung noch bis zum 18. Mai, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Am Ostermontag ist geschlossen. Der Eintritt zur Sonderausstellung kostet 5,– €, die auch sehr sehenswerte Dauerausstellung zur Stadtgeschichte im gleichen Haus kann kostenlos besucht werden.
Ich kann's nicht lassen mit den rosa Blüten. Dieses Mal an der Freien Universität in Berlin Dahlem.
Diese Zierkirschbäume stehen vor der sogenannten Holzlaube an der Fabeckstraße. Hier sind die Fachbereiche Geschichts- und Kulturwissenschaften untergebracht.
Die Bäume sehen nicht nur schön aus, sondern beziehen sich auch auf die Geschichte des Geländes. Früher wurde hier Obst angebaut.
Zwischen den Bäumen steht die Holzskulptur Trickster des Künstlers Robert Patz, die einen Kojoten darstellt.
Das weitläufige Geländer der FU ist übrigens auch für Nichtstudierende sehr interessant und lohnt auf jeden Fall einen Spaziergang. Gerade jetzt im Frühling, wo alles grünt und blüht.
Ab Mai gibt es auch wieder Führungen durch das deutsche Oxford, wie die Gegend gerne genannt wird. Man kann die Tour auch jetzt schon auf eigene Faust machen. Ein Flyer gibt dazu einige Informationen.
Schön, dass du den Newsletter bis zum Ende gelesen hast. Jetzt interessiert mich sehr, welche Tipps dir am besten gefallen haben.