Hallo [subscriber:firstname | default:],
Fischbrötchen, Fußball und Fotografie sind unter anderem Themen dieses Newsletters. Da sollte für jeden etwas dabei sein.
Und da in einer Woche schon wieder der nächste Feiertag ist, gibt es auch noch ein paar Extratipps zum 1. Mai.
Eine gute Woche
wünscht dir
Christoph, der Berlinspazierer 🐇
Ein Berliner Fischerdorf und eine kurze Bootstour sind dieses Mal mein Ausflugstipp.
Es geht nach Rahnsdorf, einem Ortsteil von Treptow-Köpenick. Hier gibt es nicht nur einen schönen alten Dorfkern mit Kirche und Fischerhäusern, sondern auch kulinarische Genüsse. Zumindest, wenn man Fisch mag.
Vom S-Bahnhof Rahnsdorf erreicht man den Dorfanger nach einem ca. 3 km langen Spaziergang. Etwa einen Kilometer kürzer ist es, wenn man mit der Tram 61 bis zur Station Rahnsdorf/Waldschänke fährt und dort losläuft. Der Weg ist mit "Alter Dorfkern" oder "Fähre 23" ausgeschildert. Eine Karte findest du bei Komoot.de
Zu Ostern startete der Betrieb in der Müggelseefischerei in Rahnsdorf in die neue Saison. Die idyllische Fischräucherei mit Fischimbiss wird von Familie Thamm betrieben. Vater und Tochter sind die letzten hauptberuflichen Fischer*innen am Müggelsee.
Vor zwei Jahren brannte die beliebte Fischbude direkt an der Müggelspree ab. Ein defektes Stromkabel war wohl die Ursache. Inzwischen wurde sie wieder aufgebaut und man kann hier nun wieder frisch geräucherten Fisch kaufen oder vor Ort im kleinen Biergarten genießen.
Die Preise sind zivil. Ein Matjesbrötchen kostet 4,– €, ein Räucherfischbrötchen 5,- € und Getränke gibt es ab 2,50 €.
Man sitzt direkt an der Spree und kann wunderbar die vorbeifahrenden Boote beobachten. Wer mag, kann auch selbst ein Boot besteigen. Zwei Fähren der BVG halten hier. Die Linien F24 und F23.
Die F24 ist sicherlich die kurioseste Fähre in Berlin. Sie befördert ihre Fahrgäste auf eine einzigartige Weise: per Ruderboot werden sie zum anderen Ufer gebracht.
Der Fährmann ist allerdings erst ab dem 1. Mai im Einsatz und dann auch nur Samstag und an Sonn- und Feiertagen. Seit diesem Jahr sind auf dem Ruderboot übrigens nur noch Personen zugelassen. Keine Fahrräder. Das Verladen der Räder war zu aufwendig und hat auf dem kleinen Boot zu viel Platz weggenommen.
Bei der F23 hat die Saison schon am Karfreitag begonnen. Sie ist ein richtiges Schiff mit Platz für Passagiere und Fahrräder und verkehrt im Sommer täglich außer montags.
Direkt neben der Fischräucherei legt sie einmal in der Stunde ab und fährt dann in rund 25 Minuten bis zur Station »Müggelwerderweg«. Von dort kann man dann wieder entweder zur Tram oder zur S-Bahn laufen. Die Strecke ist etwas kürzer als auf dem Hinweg.
Einen lohnenden Zwischenstopp kann man auch im traditionsreichen Ausflugslokal »Neu Helgoland« einlegen. Auch hier hält die Fähre.
Für die Fähre reicht übrigens ein ganz normaler BVG-Fahrschein oder das Deutschlandticket. Sicherlich die günstigste See-Reise, die man machen kann. Hat schon was von einem Kurzurlaub.
Zu Ostern ging es bei mir hoch hinaus. Ich konnte mir im wahrsten Sinne des Wortes einen Überblick über das Berliner Olympiastadion verschaffen.
Zum Saisonstart wurde die neue »Gipfelstürmertour« präsentiert. Besucher haben dabei die Gelegenheit, die aufwendige Dachkonstruktion des Stadions zu besichtigen. Ein wenig schwindelfrei sollte man schon sein, wenn man von 39 Meter Höhe hinab auf das Spielfeld schaut. Vorher geht es über eine Leiter hinauf in das Zwischendach. Hier sind auch die Beleuchtung und die Laufsprecher installiert. Ein fachkundiger Guide (in unserem Fall ein Architekt) gibt auf der ganzen Führung interessante Erklärungen zum Bau. Auch über etwas kuriose Bauvorschriften: Insgesamt ist das Dach 39,99 Meter hoch. Kein Zufall, sondern genauso vom Architekturbüro geplant. Ab 40 Metern hätten strengere Blitzschutzauflagen gegolten. Hoffentlich halten sich die Blitze auch an diese Auflagen.
Das Dach ist im Wortsinne der Höhepunkt der Führung, vorher geht es auch durch den Rest des Stadions. So beispielsweise in die unterirdischen Aufwärmräume für die Leichtathleten. Hier gibt es sogar eine Hundertmeter-Laufbahn und eine Sprunggrube.
Außerdem finden hier die großen Pressekonferenzen zu internationalen Wettbewerben wie EM oder WM statt.
Für Fußballfans spannend sind sicherlich die Umkleideräume der Mannschaften. Hier gibt es auch die Trikots einiger Hertha-Spieler zu bewundern.
Lange werden diese Räume aber nicht mehr so aussehen. Sie sollen in Kürze umgebaut werden, denn in Zukunft werden auch einige Spiele der amerikanischen Football-Liga (NFL) im Berliner Olympiastadion ausgetragen. Eine Mannschaft umfasst beim Football 46 Spieler. Die benötigen natürlich mehr Platz. Auch die Türen werden verbreitert. Die Football-Spieler sind anscheinend kräftiger gebaut als unsere Kicker.
Auch der Rasen muss für das Footballspielen verlängert werden. Der darf auch während der Führung nicht betreten werden.
Anders als die Ehrentribüne und der VIP-Bereich. Auch die sind auf der Tour zu sehen. Ich hätte es mir etwas luxuriöser vorgestellt, aber der Blick auf das Spielfeld ist wirklich gut.
Insgesamt dauert die Tour etwa 90 Minuten. Da ich absolut kein Fußballfan bin, war ich bisher nur selten im Olympiastadion und fand diesen Überblick daher sehr spannend.
Die »Gipfelstürmertour« scheint schon jetzt sehr beliebt zu sein. Für diesen Sonntag, den 27. April sind noch einige Plätze frei. Das kann sich aber schnell ändern. Wer Interesse hat, sollte schnell buchen. Pro Person kostet es 20,– €.
Wer nicht ganz hoch hinaus möchte, kann auch andere Touren buchen, um das Stadion genauer kennenzulernen.
Sehenswert ist auch das weitläufige Gelände rund um das Stadion. Hier lohnt sich auf jeden Fall auch ein Spaziergang.
Im Haus am Kleistpark in Berlin-Schöneberg werden noch bis zum 8. Juni 2025 Arbeiten der Berliner Künstlerin Kathrin Linkersdorff ausgestellt.
Das Hauptmotiv ihrer Fotografien sind Pflanzen. Allerdings zeigt sie uns diese in ganz ungewöhnlichen Perspektiven und Zuständen. Die Ausstellung umfasst verschiedene Serien:
Auf den ersten Blick wirken die Arbeiten der Serie Fairies wie zarte Aquarelle. Tatsächlich handelt es sich aber um hochpräzise Fotografien. Linkersdorff entzieht in einem aufwendigen Prozess Blumen ihre Farbpigmente und macht so feine, sonst verborgene Strukturen sichtbar. Besonders Tulpen, Orchideen und andere Pflanzen, die man gerade jetzt im Frühling in voller Blüte kennt, begegnen uns hier in einem Zustand des Zerfalls. Das macht einen besonderen Reiz aus.
Die Serie Microverse, die hier erstmals in Berlin zu sehen ist, entstand in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Humboldt-Universität Berlin. Die Motive zeigen mikroskopisch kleine Lebensformen wie Bodenbakterien, die normalerweise im Verborgenen bleiben.
Die Transformationsprozesse beim Welken und Trocknen behandelt die Künstlerin in der Serie Floriszenzen. Sie zeigt auch, wie die Pflanzen sich nach Kontakt mit Flüssigkeiten erneut verändern. Sehr spannend.
Am 14. Mai gibt es in der Ausstellung ein Gespräch mit der Künstlerin. Diesen Termin sollte man sich schon einmal vormerken. Wird bestimmt interessant.
Geöffnet ist die Ausstellung im 2. OG des Hauses am Kleinpark immer Dienstag von Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Leider ist der Zugang zur Ausstellung nicht barrierefrei möglich. Es ist zwar ein sehr schönes, aber auch ein altes Treppenhaus.
Die beeindruckende Licht- und SoundInstalltion »Skalar« on Christopher Bauder und Kangding Ray ist jetzt in einer eigenen Halle auf dem Gelände von DARK-MATTER in Berlin-Lichtenberg zu sehen.
Schwebende, bewegliche Spiegel sorgen für immer wieder neue Lichtstimmungen. Der Besucher bewegt sich durch den Raum und bekommt auch dadurch immer wieder neue Perspektiven. Etwa 30 Minuten dauert ein Durchlauf, bevor es wieder von vorn anfängt.
Am 2. Mai gibt es die seltene Gelegenheit, die beiden Künstler bei einer Live-Performance zu erleben. Die Tickets dafür kosten 28,- €, ansonsten kostet der Eintritt 20,– €. Kein Schnäppchen, aber schon recht sehens- und hörenswert.
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