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Hallo ,

während ich diesen Newsletter schreibe, höre ich, dass der Drehbuchautor und Regisseur Wolfgang Kohlhaase im Alter von 91 Jahren gestorben ist. Er war an sehr vielen Filmen beteiligt, in denen Berlin oft eine besondere Rolle spielte.
Mein erster Wochenendtipp ist also, sich einen seiner Filme anzuschauen. In der ARD-Mediathek gibt es derzeit den wunderbaren Film »Sommer vorm Balkon« zu dem Kohlhaase das Drehbuch geschrieben hat.
Den Rest des Wochenendes geht es dann raus in die Stadt. Es ist wieder viel los.

Ein spannendes Wochenende wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Licht im Dunkel: Festival of Lights

FESTIVAL OF LIGHTS 2022_ Schloss Charlottenburg
(c) FESTIVAL OF LIGHTS
Unter dem Motto „Vision of our Future“ startet am Freitag das diesjährige Festival of Lights. Die Zukunft sollte vor allem stromsparend sein und darauf legen auch die Festival-Veranstalter besonders großen Wert. 75 % weniger Stromverbrauch und natürlich zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energien versprechen sie. Einem bunten Lichtspektakel soll das dank moderner LED Technik aber keinen Abbruch tun.

35 Schauplätze mit 70 Kunstwerke stehen auf dem Programm. Der Schwerpunkt ist in den City-Ost rund um Alexanderplatz, Nikolaiviertel und Potsdamer Platz. Aber auch das Schloss Charlottenburg steht auf der Liste.
Jeweils zwischen 19 und 23 Uhr sind die Lichtinstallationen zu bestaunen.
Von gleich sieben Künstler*innen wird der Fernsehturm bespielt. »Zauberhaft« soll es in den Gassen des Nikolaiviertel zugehen. Am Potsdamer Platz gibt es verschiedene Lichtskulpturen.
Die Ankündigungen klingen vielversprechend. Bis zum 16. Oktober kann sich jeder selbst ein Bild davon machen.

Es werden auch verschiedene (kostenpflichtige) Führungen und Touren angeboten. Am spektakulärsten ist wahrscheinlich der Blick vom WELT-Ballon aus 150 Meter Höhe. Das sollte man schwindelfrei sein.
Ich spaziere wohl lieber auf am Boden durch die Lichinstallionen.

Spaziergang zu den Orten der Einheit

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In dieser Woche jährte sich der Tag der Deutschen Einheit zum 32. Mal. Besonders für Berlin immer noch ein besonderer Tag.
Pünktlich zu diesem Termin gibt es ein neues Online-Angebot, mit dem man entscheidende Ereignisse nacherleben kann. Entweder mit dem Handy vor Ort oder zu Hause am Computer.

Unter dem Titel »Orte der Einheit« findet man eine interaktive Karte, in der 30 Orte eingezeichnet sind, die im Kontext der Deutschen Einheit eine besondere Rolle spielen. Zu jeden Ort gibt es schriftliche Informationen, Fotos und Audiodokumente in denen Zeitzeugen von ihren Erlebnissen erzählen.
Entweder sucht man sich einzelne Punkte auf der Karte aus und steuert diese direkt an oder man folgt der vorgeschlagen Spazierroute. Diese führt vom »Tränenpalast« am Bahnhof Friedrichstraße zur »Kulturbrauerei«, wo die »Stiftung Deutsche Geschichte« auch ein sehr sehenswertes Museum zum Leben in der DDR betreibt.

Die Nutzung des Online-Angebotes ist kostenlos. Ebenso der Eintritt in die Ausstellungen im Tränenpalast und der Kulturbrauerei.
Eine spannende Zeitreise.

Fotoausstellung im MEK: Wir sind von hier

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Das Museum für Europäische Kulturen (MEK) in Berlin Dahlem zeigt noch bis zum 7.2.2023 eine Sonderausstellung mit Fotografien von Ergun Çağatay.
Der Istanbuler Fotograf besuchte 1990 für eine Bildreportage über türkische Einwanderer fünf deutsche Städte. Darunter auch Berlin.
Entstanden sind dabei Tausende von Aufnahmen aus allen Lebensbereichen. Sie geben einen guten Einblick in die Lebensrealität der ersten und zweiten Generation »Gastarbeiter«, wie sie damals noch genannt wurden.
Besonders spannend, neben den Fotos, fand ich die acht gezielt für diese Ausstellung produzierten Videointerviews mit verschiedenen Persönlichkeiten. Mit dabei ist z. B. der bekannte Koch Ali Güngörmüs, der in einem winzigen türkischen Dorf geboren wurde und als Kind mit seinen Eltern nach Deutschland kam. Auch Günter Walraff kommt zu Wort, der als »Türke Ali« verdeckt für sein Buch "Ganz unten" recherchierte. Seine Enthüllungen trugen dazu bei, dass die teilweise unmenschlichen Arbeitsbedingungen bekannt und teilweise verbessert wurden.

Neben dieser Ausstellung ist natürlich auch die ständige Ausstellung des Museums sehr besuchenswert. Mit einem Ticket können alle laufenden Ausstellungen angeschaut werden.
Der Eintritt kostet 8,- €.
Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Kunst erleben in Friedenau

Südwestpassage
Eine besonders schöne Art, seinen eigenen oder andere Kieze kennenzulernen, sind meiner Meinung nach Atelierrundgänge. In vielen Ecken Berlins findet so etwas regelmäßig statt. Man lernt dabei nicht nur interessante Kunstschaffende und ihre Werke kennen, sondern kommt dabei oft auch an Orte, an denen man sonst vielleicht achtlos vorübergegangen wäre.
Auch in Berlin-Friedenau gibt es seit vielen Jahren solch eine „Kultour“.
An diesem Wochenende kann man fast 90 Kunstschaffende, verteilt auf 63 Stationen besuchen und deren Arbeiten kennenlernen.
Das Spektrum der Angebote ist sehr weit. Nahezu jede Kunstrichtung ist vertreten.
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie an solch einem Kulturwochenende die Menschen mit dem Programmheft in der Hand durch die Gegend streifen und den sonst oft eher ruhigen und beschaulichen Kiez beleben.
Für eine Kunstpause zwischendurch bieten sich zahlreiche Cafés und Restaurants in Friedenau an.

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