Hallo [subscriber:firstname | default:],
das erste Ferienwochenende steht vor der Tür. Es soll ein ziemlich heißes Wochenende werden.
Die meisten meiner heutigen Tipps sind nicht an einen festen Termin oder Tag gebunden, man kann sich also die angenehmste Zeit für die Aktivitäten aussuchen.
Viel Spaß dabei
wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
PS
Schau auch mal wieder auf berlinspazierer.de. Da findest Du noch mehr Tipps und Anregungen. Gerne weitersagen!
An dieser Insel ist manch einer bestimmt schon vorbeigegangen, ohne sie näher zur Kenntnis zu nehmen. Sie liegt mitten in Potsdam, nur wenig Meter vom Hauptbahnhof entfernt.
Gemeint ist die »Freundschaftsinsel«. Wer über die »Lange Brücke« in Richtung Innenstadt läuft, überquert sie, hat aber meistens schon den Blick Richtung Nikolaikirche gerichtet und macht keinen Abstecher auf das kleine Eiland.
Der lohnt aber auf jeden Fall.
Die »Freundschaftsinsel« ist zwar nur 140 Meter breit und ca. 690 Meter lang, hat aber viel zu bieten.
Sie liegt zwischen zwei Armen der Havel, der "Alten" und der "Neuen Fahrt".
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auf der Insel ein Gasthaus mit dem Namen "Insel der Freundschaft", daher leitet sich der Name ab.
Das Gasthaus gibt es schon lange nicht mehr und auch das bis zum letzten Jahr noch bestehende »Inselcafe« ist leider derzeit geschlossen. Ein neuer Pächter wird gesucht.
Zu sehen gibt es aber wunderschöne Schau- und Lehrgärten, die ursprünglich in den 1930er-Jahren von Karl Foerster und Hermann Mattern angelegt wurden. Im Krieg wurde die Anlage überwiegend zerstört. Erst zur Bundesgartenschau 2001 wurden sie restauriert und erweitert.
Auch die zur DDR Zeiten angelegten Wasserbecken wurde in die Gestaltung einbezogen.
Einen besonderen Charme geben die vielen Plastiken verschiedener Künstler, die auf der Insel verteilt stehen. Es gibt auch einen Ausstellungspavillon mit wechselnden Kunstausstellungen.
Für Kinder gibt es einen großen Spielplatz und an Wochenenden öffnet ein Bootsverleih.
Am besten gefallen mir aber die vielen lauschigen Ecken und die schönen Ausblicke, die diese Insel bietet. Sie ist zwar nur klein, aber wer alle Wege einmal läuft, kann schon einiges entdecken.
Ein wenig Inselfeeling spürt man auf jeden Fall.
In diesem Jahr jährt sich zum 75. Mal der Beginn der Berliner Luftbrücke.
Fast ein Jahr lang, vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949, wurde der Westteil der Stadt nur auf dem Luftweg versorgt, weil die sowjetische Besatzungsmacht die Land- und Wasserwege nach Berlin blockiert hatten.
Eine Open Air Ausstellung unter dem Titel »Blockierte Sieger – Geteiltes Berlin.« vor dem ehemaligen Flughafen Tempelhof erinnert an diese außergewöhnliche Zeit und zeigt, wie prägend diese Erfahrung für die Berliner in Ost und West war.
Auf Schautafeln und mit Film und Tondokumenten werden verschiedene Aspekte dieses historischen Ereignisses beleuchtet. Wie kam es zur Blockade? Welche Interessen verfolgten die einzelnen Siegermächte? Wie beeinflusste die Luftbrücke das tägliche Leben in Ost und West?
Eine sehr interessante Ausstellung, die man noch bis zum 12. Mai 2024 rund um die Uhr kostenlos besuchen kann.
Vor kurzem hat am Leipziger Platz ein neues Museum eröffnet. Das »Deutschlandmuseum« hat den Anspruch, die letzten rund 2000 Jahre der Geschichte unseres Landes auch Besuchern ohne Vorkenntnisse begreifbar zu machen. Das Schlagwort »Immersiv« hört man in diesem Zusammenhang auch bei anderen Ausstellungen immer häufiger. Inszenierungen auf »Freizeitpark-Niveau« werden versprochen.
In der Tat wird einiges geboten. Es kracht und schreit und donnert und musiziert an allen Ecken und Enden. Natürlich wird auch für die Augen einiges geboten. Sogar die Nase soll mit passenden Gerüchen bedient werden. Das scheint, aber meinem Besuch noch nicht funktioniert zu haben, ich habe davon nichts bemerkt. Vielleicht auch ganz gut so. Besonders im Mittelalter soll es nicht besonders gut gerochen haben.
Los geht die Zeitreise im Jahr 9 nach Christus mit der Varusschlacht. Der Besucher findet sich in einem dunklen Wald wieder und hört und sieht schemenhaft, wie Germanen und Römer aufeinander einschlagen.
Elf weitere Stationen folgen. Von der Kaiserkrönung Karls des Großen, über den 30. jährigen Krieg, die Märzrevolution, 1. und 2. Weltkrieg, die Wannseekonferenz, bis zur deutschen Einheit und dem Sommermärchen der Fußball WM 2006, um nur einige Stationen zu nennen.
Viele Stationen sind recht aufwendig und detailreich in Szene gesetzt. Es gibt zu jedem Thema kurze und einfach gehaltene Infotafeln. An Monitoren kann man etwas vertiefende Informationen, meist in Form von Animationsfilmen, abrufen.
An anderen Bildschirmen kann man sein Wissen in kleine Quizspielen überprüfen oder selbst aktiv werden und z. B. an Gutenbergs Buchdruckerpresse ein Lesezeichen drucken.
Der Rundgang ist so konzipiert, dass der Besucher in ca. 1 Stunde durch ist. Bei diesem Konzept macht es wenig Sinn zu bemängeln, dass dieses oder jenes wichtige Geschichtsereignis fehlt oder genauer dargestellt werden müsste.
Wirklich grobe Schnitzer in der historischen Darstellungen sind mir immerhin nicht aufgefallen (ich bin allerdings auch kein Fachmann).
Lässt man sich auf dieser Art der Geschichtserzählung ein, ist manches schon beeindruckend und berührend.
Besonders die Szenen zur Nazizeit und dem anschließenden 2. Weltkrieg sind mir in Erinnerung geblieben:
Der Besucher geht durch einen engen Gang, flankiert von schwarze Papp-Silhouetten, die den Arm zum Hitlergruß strecken.
Man hört Jubel und „Heil Hitler“ Rufe. Im Hintergrund wird eine Goebbels-Rede gezeigt. Läuft man um die Ecke weiter, haben die Papp-Silhouetten nun die Form von kämpfenden Soldaten und Kriegsgetöse und Kanonendonner sind zu hören. Das lässt einen nicht kalt.
Offen gesagt tue ich mich sehr schwer mit einem abschließenden Urteil über diese Ausstellung. Ich bin sicherlich auch nicht die Zielgruppe. Sie ist eindeutig konzipiert für Touristen oder auch Schülergruppen aus anderen Ländern, die wenig, gar keine oder vielleicht sogar falsche Vorkenntnisse über Deutschland haben. Diese Besucher werden sicherlich einiges mitnehmen können. Vielleicht sogar mehr als bei einem Kurzbesuch im »Deutschen Historischen Museum«.
Am besten verschafft man sich selbst einen Eindruck. Geöffnet ist Montag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet stolze 23,- €.
Es geht aber auch deutlich günstiger, wenn man vorab ein Zeitfensterticket bucht. Je nach Tag und Tageszeit kostet es dann zwischen 11,– und 21,– € pro Person.
Diese beiden schrillen Vögel habe ich letzte Woche im Sage-Beach-Club in Kreuzberg gesichtet.
An diesem Sonntag gibt es dort eine ziemlich scharfe Veranstaltung: das Berlin Chili Fest. Möglich, dass man nach dem Besuch auch solch eine Gesichtsfarbe bekommt.
Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram.
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