Hallo [subscriber:firstname | default:],
an diesem Wochenende gibt es einen Termin, den ich auf keinen Fall verpassen möchte und den auch du auf jeden Fall wahrnehmen solltest: Am Sonntag, dem 9. Juni ist Europawahl.
Auch wenn immer viel auf die EU geschimpft wird (manchmal zu Recht, manchmal zu Unrecht), gerade für Berlin ist die Europäische Union wichtig.
Der Verein Europa-Union e. V. hat für einige Bezirke Europäische Kiezspaziergänge zusammengestellt, die an Beispielen klarmachen, wie die europäische Politik sich bis in die direkte Nachbarschaft auswirkt. Sehr viele Kiez-Projekte wären ohne eine Förderung durch die EU nicht möglich.
Die Chance, auf diese Politik wenigstens ein klein wenig Einfluss zu nehmen, sollte man sich nicht entgehen lassen und nicht den Populisten überlassen.
Wer nicht wählen geht, darf hinterher auch nicht meckern, und das wäre ja gerade für uns Berliner*innen die Höchststrafe 😀.
Vor und nach dem Gang zur Wahlurne bleibt dann noch genug Zeit meinen anderen heutigen Tipps zu folgen. Auch da hast du die freie Wahl.
Viel Spaß dabei
wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Der Park am Gleisdreieck zwischen Schöneberg und Kreuzberg ist eine grüne Oase mitten in der Stadt und dient vielen Anwohnern und Besuchern als willkommener Ort zum Durchschnaufen und für vielfältige Aktivitäten.
Kaum noch vorstellbar, dass es hier vor gar nicht so langer Zeit komplett anders aussah. Eine »eiserne Landschaft« hat der Schriftsteller Josef Roth (1894–1939) dieses Gebiet einst genannt.
Hier fuhr die erste preußische Eisenbahn und das Gelände entwickelte sich zu einem der wichtigsten Bahnstandorte. Es war von großer Bedeutung für die industrielle Entwicklung der Stadt.
Nach dem 2. Weltkrieg und der Teilung der Stadt verlor das Gebiet seine Bedeutung. Es lag im Grenzgebiet und war mehr oder weniger sich selbst überlassen. Die Natur eroberte sich die „eiserne Landschaft“ zurück. An vielen Stellen sind aber immer noch Gleise zu entdecken.
Nach der Wende wurde damit begonnen, einen Grünzug quer durch die Stadt einzurichten und verschiedene ehemalige Bahngelände miteinander zu verbinden. Der erste Parkteil wurde 2011 eröffnet.
Das und noch viel mehr Wissenswertes über dieses Gelände erfährt man auf eine Audiotour. An 27 Stationen kann man über einen QR-Code mit dem Smartphone Informationen und Interviews abrufen.
Einen Übersichtsplan mit allen Standorten kann man als PDF-Datei herunterladen.
Wenn man den kompletten Rundgang machen möchte (ca. 3 Km) ist der Startpunkt das Café Tor Eins. Man kann aber auch einfach so durch den Park schlendern und an den gewünschten Stationen die Informationen anhören.
Wer möchte, kann den Spaziergang noch bis zum Schöneberger Südgelände erweitern.
Am vergangenen Wochenende wurde das Paradox Museum im Bikini Berlin eröffnet.
Paradox ist ja so manches in Berlin. In diesem Museum geht es allerdings nicht um die Berliner Politik oder Verwaltung, sondern eher um naturwissenschaftliche Phänomene.
Natürlich nicht hochwissenschaftlich, sondern eher praktisch zum Mitmachen und Ausprobieren. Wer möchte, kann über QR-Codes aber auch genauere Erklärungen abrufen. Im Vordergrund steht aber der Spaß.
Ganz preiswert ist der Spaß allerdings nicht. Tickets kosten 21,- €. Bis zum 9. Juni gilt noch ein Einführungspreis von 17,– €.
Das Paradox-Museum gibt es weltweit in 16 Städten. Das Konzept scheint erfolgreich zu sein. Allerdings wohl auch nicht einmalig. In Berlin gibt auch das Illuseum * das ein sehr ähnliches Konzept bietet (zu günstigeren Preisen), wenn ich das richtig verstehe. Das werde ich mir demnächst auch mal anschauen und darüber berichten.
Nach dem Tipp für ein neues Museum nun ein Tipp für ein Museum, das es in dieser Form nicht mehr lange geben wird.
Der Mietvertrag für die Räume der Deutschen Kinemathek und des Museums für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz läuft 2025 aus.
Geplant ist ein Neubau auf dem Parkplatz neben dem Martin-Gropius-Bau, aber das kann dauern. Als Übergangslösung soll das ehemalige E-Werk in Berlin-Mitte, wo es früher den bekannten Techno-Club gab, dienen. Dort wird es aber nur kleinere Pop-up Ausstellungen geben.
Man sollte also auf jeden Fall noch einmal das Museum in den jetzigen Räumen besuchen, bevor die Ausstellung zum 31. Oktober geschlossen wird. Es wird bestimmt viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis man diese Sammlung zur deutschen Film- und Fernsehgeschichte wieder in einer ähnlichen Form sehen kann.
Es gibt vieles Interessantes zu sehen in den schön gestalteten Räumen. Es beginnt mit den Anfängen der Filmtechnik. Der Sprung vom Stummfilm zum Tonfilm machte das Medium dann noch populärer.
Die Ausstellung stellt einige wichtige erste Filme und deren Macher vor. Der Regisseur Fritz Lang und Schauspielerinnen wie Henny Porten oder Asta Nielsen sind auch heute noch bekannt und haben viel zur Filmgeschichte beigetragen.
Gleich mehrere Räume widmen sich der großen Marlene Dietrich, deren persönlicher Nachlass hier zu sehen ist.
Wie sie verließen viele Filmschaffende in der Nazizeit Deutschland und suchten ihr Glück in Amerika. Manch einer machte in Hollywood Karriere, viele scheiterten aber auch.
Nach dem Krieg gewann das neue Medium Fernsehen immer mehr an Bedeutung. Auch hierzu hat das Museum einiges Spannendes zu bieten. Großen Spaß gemacht hat mir eine Videoinstallation im Spiegelsaal, in der Ausschnitte aus verschiedensten Fernsehsendungen der letzten 50 Jahre sehr unterhaltsam zusammengeschnitten wurden. Da kommen einige Erinnerung an längst vergangene Zeiten hoch.
Die Angebote des Museums erstrecken sich über mehre Etagen. Teilweise ist es etwas verwirrend. Man kann leicht etwas übersehen.
Es gibt auch ein umfangreiches Archiv, aus dem man sich Filme an mehreren Abspielstationen anschauen kann. Sehr spannend auch die Medieninstallation Berlin Sinfonien eine Zeitreise durch ein Jahrhundert Stadtgeschichte.
Kurzum - es gibt viel zu sehen und man sollte auf jeden Fall vor Oktober (mindestens) noch einmal dieses Museum besuchen.
Geöffnet ist immer Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 9,- €.
In dieser Woche hatte ich die seltene Gelegenheit, den Park des Schloss Bellevue zu besuchen. Hier am Sitz des Bundespräsidenten fand die Woche der Umwelt statt. Diese Woche hatte zwar nur 2 Tage, aber es gab sehr viel Interessantes zu sehen und zu hören. Zu der Veranstaltung konnte sich jeder kostenlos anmelden.
Voraussichtlich wird sie nächstes Jahr wieder stattfinden. Kann ich nur empfehlen. Veranstalter ist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
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