Hallo [subscriber:firstname | default:],
am Wochenende ist nicht nur das Finale der Fußball-EM, sondern auch der Fußballkultursommer geht in den Endspurt.
Es stehen noch einige interessante Veranstaltungen auf dem Programm.
Am Samstag sind Künstler*innen des Karnevals der Kulturen in der Fanzone vor dem Reichstag zu Gast. Zwischen 15 und 22 Uhr soll es dort noch einmal bunt und multikulturell zugehen. Nicht gegeneinander auf dem Fußballplatz, sondern gemeinsam feiern ist das Motto.
Viel Spaß dabei und mit den anderen Tipps
wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Sommerzeit ist Reisezeit. Daher möchte ich in den nächsten Wochen hier im Newsletter auch immer mal wieder etwas weiter entfernte Ausflugsziele vorstellen. Sozusagen Berlinspazierer jwd. Den Anfang macht die Hansestadt Greifswald.
An vielen Orten wird in diesem Jahr an den Maler Caspar David Friedrich gedacht, der vor 250‘Jahren geboren wurde.
Es gibt bzw. gab es große Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden. Die Berliner Ausstellung in der Alten Nationalgalerie habe ich bereits in meinem Blog empfohlen.
Aber auch in seiner Geburtsstadt Greifswald wird der große Sohn der Stadt gleich mit drei aufeinander folgenden Ausstellungen geehrt.
Noch bis zum 5. August ist die Ausstellung »Lebenslinien – Eine Wanderung in Zeichnungen & Bildern« zu sehen.
Die ganz bekannten Gemälde sind dort nicht zu finden. Die gehören meist großen Museen oder Privatsammlern. Aber auch das Pommersche Landesmuseum besitzt sechs Gemälden und mehr als 60 Zeichnungen und Druckgrafiken, die natürlich in der Ausstellung gezeigt werden.
Besonders interessant sind auch viele Briefe und anderen Archivmaterialien aus Caspar David Friedrichs Leben.
Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und zeigt sehr deutlich seine zeichnerische und persönliche Entwicklung. Gerade seine ersten Zeichenversuche sind interessant zu sehen.
Mit Ölmalerei beschäftigte sich der Künstler erst relativ spät. Zunächst waren Federzeichnungen und Aquarelle seine bevorzugten Techniken.
Ab Mitte August kommt dann eines seiner bekanntesten Gemälde, die »Kreidefelsen auf Rügen« als Leihgabe nach Greifswald und ist der Star der Ausstellung „Sehnsuchtsorte“. Das lohnt dann bestimmt noch einen Besuch in Greifswald.
Neben dem Museum gibt es aber noch andere Orte in der Stadt, die mit Caspar David Friedrich eng verbunden sind.
In erster Linie natürlich sein Geburtshaus, in dem jetzt das »Caspar David Friedrich Zentrum« untergebracht ist. In diesem Haus betrieb sein Vater eine Seifensiederei. Die Werkstatträume können besichtigt werden.
Es werden verschiedenste Führungen durch das Haus, aber auch durch den Ort angeboten.
Man kann sich natürlich auch eigenständig auf den Weg machen. Ein Faltblatt mit Karte und einigen Erklärungen hilft dabei. Es gibt drei verschiedene Routen zwischen 1,5 und 18 Kilometer Länge. Auch als Fahrradtouren geeignet.
Die große Tour führt bis zur Klosterruine Eldena. Eines der bekanntesten Motive Caspar David Friedrichs. Wobei es der Künstler geografisch nicht so ganz genau nimmt. Es gibt auch ein Bild, wo er die Ruine ins Riesengebirge versetzt.
Auch ganz unabhängig von Caspar David Friedrich ist Greifswald auf jeden Fall einen Besuch wert. Sehr empfehlenswert ist ein Spaziergang am Fluss Ryck entlang. Von der Innenstadt läuft man bis zum Ortsteil Wieck direkt am Greifswalder Bodden (ca. 6 Km).
Von Berlin aus erreicht man Greifswald mit der Bahn in weniger als 3 Stunden. Wer über Nacht bleiben möchte, findet Unterkünfte in verschiedenen Preiskategorien z. B. über Booking.com *.
Die Galerie Streulicht in der Belziger Straße in Schöneberg feiert ihren ersten Geburtstag. Die kleine Galerie wurde im März 2023 gegründet und veranstaltet seitdem immer wieder sehenswerte Fotoausstellungen.
Zum Jubiläum hat sie Fotografen aufgerufen, ein Bild einzusenden, das in den vergangenen 12 Monaten entstanden ist. Viele haben sich daran beteiligt. So viele, dass eine Auswahl getroffen werden musste. 60 Arbeiten haben es in die Ausstellung geschafft. Oft haben die Fotos einen Berlinbezug, aber es sind viele unterschiedliche Stile und Genres vertreten.
Trotz des beschränkten Platzes sind die Bilder gut gehängt und von hoher Qualität.
Auch, wenn ich da etwas befangen bin, weil auch ich ein Bild beisteuern durfte.
Für 100,– € kann man die einzelnen Bilder erwerben. Eine schöne Geschenkidee. Weihnachten kommt schneller, als man denkt.
Ich wünsche der Galerie weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Es ist ein sehr angenehmer Ort, an dem man auch einfach mal einen Kaffee trinken kann.
Die aktuelle Ausstellung läuft noch bis zum 31. Juli. Geöffnet ist immer Dienstag bis Samstag von 11.30 bis 18.30 Uhr.
Einen schöneren Standort kann es für ein Museum eigentlich kaum geben.
Das Haus am Waldsee in Berlin-Zehlendorf bietet eigentlich alles, was man sich für einen Sonntagsausflug wünscht: eine wunderbare Umgebung mit Seeblick, eine gute Erreichbarkeit mit der U-Bahn (Krumme-Lanke), ein schönes Café und natürlich interessante Ausstellungen aktueller Gegenwartskunst.
Zurzeit werden dort Arbeiten der englischen Künstlerin Josephine Pryde gezeigt. Unter dem Titel »How Frequency The Eye«, befasst sich die Ausstellung mit der Entstehung und dem Konsum von Bildern. Ein spannendes Thema, dem sich die Künstlerin, die auch an der UdK Berlin unterrichtet, auf verschiedene Arten in ihrer Fotografie nährt.
So nimmt sie z. B. Bilder mit einem eigens entwickelten Objektivvorsatz auf, der die Ränder verschwimmen lässt, wie bei einem durch Tränen getrübten Blick.
Die Arbeiten erschließen sich dem Betrachter nicht immer leicht, aber geben Stoff für eigene Interpretationen und Gedanken.
Die macht man sich am besten in dem wunderbaren Garten mit Blick auf den namensgebenden Waldsee.
Auch hier im Garten stößt man immer wieder auf Kunstwerke. Mehrere Skulpturen und Installationen verschiedener Künstler sind hier zu finden.
An diesem Sonntag (14. Juli) ist es vielleicht nicht ganz so beschaulich im Garten, aber dafür wird umso mehr geboten.
Ab 13 Uhr wird das jährliche Sommerfest gefeiert. Am Nachmittag gibt es Angebote für Kinder und Erwachsene mit Workshops, Musik und "Kulinarische Interventionen".
Um 17 Uhr liest dann Jenny Erpenbeck, die gerade mit dem renommierten International Booker Prize ausgezeichnet wurde, aus ihrem Buch über die Dichterin Christine Lavant *.
Den Tag beschließt dann die Komponistin, Gitarristin und Sängerin ML Buch mit einem Konzert am See.
Die Ausstellung und das Café sind immer Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Ausstellung kostet 8,– €.
Die Angebote zum Sommerfest am Sonntag sind kostenlos.
der letzte Schallplattenunterhalter im Palast der Republik vor seiner Schließung im September 1990. Der Eintritt ist frei (12. Juli)
Das Foto ist schon etwas älter und soll daran erinnern, dass in dieser Woche auf dem Bebelplatz wieder die wunderbare Veranstaltung »Staatsoper für Alle« stattfindet.
Umsonst und draußen gibt es am Samstagabend (13. Juli) ab 20 Uhr Musik von Richard Wagner und Richard Strauß mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Christian Thielemann.
Auch wenn Daniel Barenboim, der in den vergangenen Jahren dirigiert hat, fehlen wird, wird es bestimmt wieder ein tolles Konzerterlebnis. Ich finde es immer wieder eindrucksvoll, wie ruhig und konzentriert mehr als 20.000 Besucher mitten in der quirligen Stadt zuhören können.
Schon um 18 Uhr gibt es ein Programm speziell für und mit Kindern.
Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram