Hallo [subscriber:firstname | default:],
In diesem Newsletter dreht sich vieles ums Abschiednehmen. Aber keine Sorge – der Newsletter erscheint weiterhin jede Woche!
Allerdings müssen wir uns vom Sommer verabschieden. Doch das bringt uns immerhin ein um eine Stunde längeres Wochenende! In der Nacht von Samstag auf Sonntag, um 3 Uhr morgens, wird die Uhr auf Winterzeit, also die Normalzeit, umgestellt.
Ich hoffe, du kannst die zusätzliche Stunde gut nutzen. Ein paar Tipps, wie du die Zeit verbringen kannst, findest du im Folgenden.
Viel Spaß dabei
wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Ein großer Pluspunkt in Berlin sind die vielen Parks. Rund 2500 große und kleine Parks und Grünanlagen soll es in Berlin geben.
Den Tiergarten und den Volkspark Friedrichshain kennt natürlich jeder, aber selbst, wer sich gut in der Stadt auskennt, wird viele Grünflächen noch nicht kennen.
Für mich war vor ein paar Tagen der Gemeindepark Lankwitz im Steglitz-Zehlendorf eine solche neue Entdeckung. Ein schöner Ort für einen kleinen Herbstspaziergang.
Der Park ist mit rund 10 Hektar nicht sehr groß, hat aber einiges zu bieten. Eröffnet wurde er im September 1911 unter dem Namen Beyendorfpark. Benannt nach dem ersten Lankwitzer Bürgermeister Rudolf Beyendorf (1876-1947), der maßgeblich dafür sorgte, die kleine Gemeinde Lankwitz zu einem beliebten Berliner Vorort zu machen. Seit 1920 ist Lankwitz ein Ortsteil von Berlin.
Da sich Beyendorf weigerte, in die NSDAP einzutreten, wurde der Park im Jahr 1939 von den Nazis in Gemeindepark Lankwitz umbenannt.
Für die Gestaltung des Parks war der Gartenarchitekt Carl Rimann zuständig. Unter anderem legte er eine 300 Meter lange Rodelbahn an, die sich zu einer großen Attraktion entwickelte.
Eine Rodelbahn gibt es immer noch. Sie wirkt auf mich allerdings nicht sonderlich spektakulär. Der Hügel ist auch nur 13 Meter hoch. Selbst für Berliner Verhältnisse ein recht bescheidener »Berg«. Spaß haben werden die Kinder im Winter dort bestimmt trotzdem.
Auf dem Hügel steht ein Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege. Es wirkt ein wenig wie eine kleine Burganlage.
Unterhalb des Hügels liegt ein ca. 5000 qm großer Parkteich mit einer kleinen Insel in der Mitte. Es gibt einige Sitzgelegenheiten mit Blick auf das Wasser und natürlich viele Enten.
Hauptattraktion im Park ist aber das recht große Wildgehege. Hier kann man Damwild und Mufflons beobachten. In weiteren Gehegen gibt es noch Schafe, Ziegen und Hühnervögel zu sehen. Besonders natürlich bei Kindern sehr beliebt.
Füttern sollte man die Tiere nicht selbst. Es steht aber eine Box bereit, in der man mitgebrachte Futterspenden loswerden kann.
Sportlich betätigen kann man sich auf einem schön angelegten Minigolfplatz (Saisonende 3.11.) oder an mehreren Sportgeräten im Park. Es sind auch immer viele Jogger unterwegs.
Insgesamt ein netter Ort für eine kleine Auszeit. Vom Rathaus Steglitz aus kann man den Park gut mit dem Bus X83 bis zur Haltestelle »Am Gemeindepark« erreichen.
Von einigen Museen und Ausstellungen müssen wir in Kürze Abschied nehmen. Teilweise für längere Zeit, teilweise auch für immer.
Kaum eine Gegend im ehemaligen Grenzgebiet hat sich nach dem Mauerfall so sehr verändert wie das Gebiet nördlich des heutigen Hauptbahnhofs und des Invalidenfriedhofs. Sehr viel wurde hier neu gebaut.
Eines der wenigen Gebäude, das hier noch an die Zeiten der Berliner Teilung erinnert, ist ein alter Wachturm der Grenztruppen der DDR an der Kieler Straße in Berlin-Mitte.
Heute ist hier eine Gedenkstätte eingerichtet, die Günter Litfin gewidmet ist. Er war der erste Mensch, der hier ganz in der Nähe bei einem Fluchtversuch nach dem Mauerbau erschossen wurde.
Sein Bruder Jürgen kämpfte dafür, dass dieser Wachturm erhalten wurde und konzipierte eine kleine Ausstellung zur Erinnerung an seinen Bruder und andere Maueropfer. Noch bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2018 führte er auch selbst Führungen durch.
Der Wachturm wirkt wie ein Fremdkörper in dieser recht sterilen Gegend mit vielen gesichtslosen Neubauten. Umso wichtiger dafür zu sorgen, dass diese Zeit und deren tragischen Schicksale nicht in Vergessenheit geraten.
Geöffnet ist der Turm nur noch an diesem Wochenende und am 9. November zum 35. Jahrestag des Mauerfalls. Dann beginnt die Winterpause und es wird erst wieder ab Mai geöffnet. Der Eintritt ist frei. Sogenannte Live Speaker geben an diesem Wochenende fachkundige Auskunft.
Anschließend bietet sich noch ein Spaziergang an. Auf dem ehemaligen Mauerstreifen ist eine Uferpromenade entstanden, auf der man sehr schön immer am Wasser entlang in die Innenstadt laufen kann.
Oder man geht über den Gold-Meir-Steg rüber in die Europa-City und macht sich ein eigenes Bild dieses neuen Stadtquartiers.
Im alten Stadtbad Lichtenberg gibt es wieder eine Ausstellung. Sie ist ähnlich der erfolgreichen Ausstellung, über die ich schon einmal berichtet habe (siehe Archiv). Erweitert wurde sie um die Installation »Ambilight«. Die Lichtinstallation besteht aus 63.000 LED und ist am eindrucksvollsten zu sehen, wenn es draußen dunkel ist.
Die Kombination von Kunst und der Architektur des alten Bades hat mir auch beim zweiten Besuch gut gefallen. Geöffnet ist noch bis Ende März 2025, jeweils an den Wochenenden. Tickets müssen vorab online * erworben werden.
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