Stadtbad Lichtenberg reloaded

Neue Kunst im alten Stadtbad

Sogenannte »Lost Places« üben auf die meisten Menschen einen gewissen Reiz aus. Das geht mir auch so und daher bin ich immer froh an Orte zu kommen, die sonst nicht so ohne Weiteres zugänglich sind. 

Zugegeben, das Alte Stadtbad in Lichtenberg ist nicht so richtig »lost«.  Alles ist gut gesichert und man kann die Räume sogar für Veranstaltungen mieten. Aber so einen gewissen morbiden Charme strahlen die alten Gemäuer doch immer noch aus.

Diese spezielle Atmosphäre ist natürlich auch für Kunstschaffende besonders reizvoll.

Wenn dir dieser Beitrag gefällt, dann melde dich für meinen kostenlosen Newsletter an. Dann bekommst du jeden Donnerstag meine handverlesenen Tipps für Unternehmungen in Berlin und dem Umland. Jetzt anmelden!

An den Wochenenden im März präsentieren 33 Künstler*innen ihre Werke in den Räumen des alten Bades.  

Es sind durchweg digitale Arbeiten, die auf 150 Video-Frames gezeigt werden.  Diese kleinen Bildschirme sind in der alten Schwimmhalle, aber auch in den ehemaligen Umkleide- und Duschräumen installiert.  

Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, konnten keine großformatigen Bildschirme angebracht werden. Man hat sich daher für die kleinen Formate entschieden und ich finde das besonders spannend.  So ist man gezwungen etwas genauer hinzuschauen und die Kunst passt sich in die Räumlichkeiten ein und tritt etwas in den Hintergrund.

Teilweise skurrile, fantastische Welten sind auf den Bildern zu sehen. Es sind meist keine statischen Bilder, sondern sie sind animiert und verändern sich beim Betrachten.  

Manches ist eher dekorativ, anderes auch gruselig und etwas verstörend.

In Kombination mit der ungewöhnlichen Umgebung des über 100 Jahre alten Stadtbadgebäudes, ist das schon interessant anzuschauen.  Auch das je nach Tageszeit und Wetter unterschiedlich einfallende Licht spielt eine Rolle bei diesem speziellen Kunsterlebnis.

Ein lohnender Ausflug sowohl für Kunstliebhaber als auch Architekturfreunde.

Geöffnet ist immer Samstag und Sonntag zwischen 12:00 und  20:00 Uhr. Tickets kosten 13,– € und müssen vorher online gekauft werden. Es gibt keine Kasse vor Ort. 

Die Ausstellung läuft noch bis zum 24.3.2024, Die Ausstellung wurde verlängert. Bis wann genau steht bisher nicht fest.

Weitere Informationen

Transparenzhinweis: Das Ticket wurde mir vom Veranstalter kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Mehr entdecken

  • Christian Thoelke und das Paradies

    Den vielversprechenden Titel “Paradies” hat die aktuelle Ausstellung in der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank am Kaiserdamm. Im Mittelpunkt stehen Werke des Berliner Künstlers Christian Thoelke. Der Titel klingt verheißungsvoll, aber was hier gezeigt wird, ist kein Ort der Vollkommenheit.  Es geht um Stadtlandschaften als Spiegel der Zeit. Um gebaute Utopien, die einst Wohlstand und Modernität…

  • Die Liebermann Villa am Wannsee

    Ein Ausflug zur Villa Liebermann ist wie ein kleiner Kurzurlaub. Direkt am Ufer des Wannsees liegt das ehemalige Sommerhaus des Malers Max Liebermann. Heute ist es ein Kunstmuseum mit ganz besonderer Atmosphäre. Man kann gut verstehen, warum Liebermann diesen wunderbaren Ort als seinen Sommersitz auserkoren hat. Am liebsten möchte man selbst anfangen zu malen, wenn…

  • Fotografiska Berlin

    Berlin hat ein neues Fotomuseum. In besonderes exponierter Lage in Berlin-Mitte hat im September 2023 Fotografiska-Berlin eröffnet. Über die Bezeichnung »Museum« kann man streiten. Eher ist es ein Ausstellungshaus mit viel Gastronomie und anderen Räumlichkeiten. Eine eigene Sammlung und eine ständige Ausstellung gibt es nicht. Ganz besonders ist auf jeden Fall der Standort. Hier befand…

  • Friedhof der Eisengitter – Der Georgen-Parochial Friedhof

    Berlin hat wirklich sehr viele schöne, teilweise auch sehr bekannte Friedhöfe zu bieten. Zum Totensonntag möchte ich euch zu einem Spaziergang auf einem nicht ganz so bekannten, aber doch sehr besonderen Friedhof einladen.  Der Georgen-Parochial Friedhof im Ortsteil Prenzlauer Berg wurde 1813 auf einem ehemaligen Weinberg angelegt.  Die Hanglage ist noch gut zu erkennen, wenn…

  • Das Käthe-Kollwitz-Museum

    Seit Ende September 2022 präsentiert sich das Käthe-Kollwitz-Museum in neuen Räumen im ehemaligen Theaterbau des Schlosses Charlottenburg. Zuvor war das Museum viele Jahre in einer Stadtvilla in der Fasanenstraße beheimatet. Diese Räume konnten, aber den modernen technischen Anforderungen nicht mehr genügen. Der Umzug ist dem Museum gut bekommen. Die neuen Räume bieten einen schönen Rahmen…

  • Licht und Schatten in Schloss Biesdorf

    In den lichtdurchfluteten Räumen von Schloss Biesdorf dreht sich derzeit alles um das Thema Licht. Die Ausstellung trägt den Titel »Lumen« und vereint die Arbeiten von rund 30 Kunstschaffenden aus Deutschland und den Niederlanden. Der Ausstellungsort ist dabei sehr passend gewählt. Schloss Biesdorf war einst der Sommersitz der Industriellenfamilie Siemens. Das Unternehmen spielte eine entscheidende…

3 Kommentare

    1. Im höchsten Raum hing ein Display, auf dem man zur Finanzierung folgendes lesen konnte:

      Die Idee der Ausstellung bis hin zur Umsetzung hat fast ein ganzes Jahr gedauert und wurde komplett von mir finanziert, kuratiert, beworben und aufgebaut. Die LEGO-Frames und Powerbank Frames sind von mir entwickelte Eigenkonstruktionen.

      Dennis Peqas @dennispeqas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert