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Hallo [subscriber:firstname | default:],

mit dem 1. Advent beginnt nun wirklich die Vorweihnachtszeit. Während sich in dieser Zeit die meisten Menschen Gedanken machen, wie sie ihre Liebsten beschenken können, hat der Berliner Senat weniger schöne Überraschungen für uns. 

Im Kulturbereich wird massiv gekürzt. Ein Opfer dieser Sparmaßnahmen ist auch der Museumssonntag mit freiem Eintritt in viele Museen. Vor kurzem wurde noch das 3-jährige Jubiläum dieser sehr erfolgreichen Aktion gefeiert, jetzt ist im nächsten Jahr Schluss.

An diesem Sonntag, den 1. Dezember, findet zum letzten Mal der Berliner Museumssonntag statt. Eine ziemlich kurzsichtige Entscheidung, wie ich finde. 

Nutzt die Chance am Sonntag also noch einmal und »stürmt« in die Museen, solange wir sie noch in dieser Vielfalt haben.  Ich befürchte, auch da wird es noch mehr Einsparungen geben. 

Ich wünsche dir trotzdem ein wunderbares 1. Adventswochenende

Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Advent, Advent ...

Weihnachtsmärkte

Auch wenn schon einige sogenannte Wintermärkte geöffnet haben, so richtig los mit der Weihnachtsmarktsaison geht es erst an diesem Wochenende.

Unter dem Link unten findest du eine Auflistung aller Berliner Weihnachtsmärkte. Das sind eine ganze Menge.   In meinen Tipps möchte ich mich heute auf die Veranstaltungen beschränken, die nur an diesem Wochenende stattfinden:

Knall, Zisch, Bang 

Kuluturforum

Das Spiel mit dem Feuer fasziniert die Menschen schon sehr lange. Eine besondere Ausdrucksform davon ist das Feuerwerk. 

Unter dem Titel »Durchgeknallt und abgebrannt« beschäftigt sich derzeit eine Ausstellung am Berliner Kulturforum mit der Kulturgeschichte der Feuerwerkskunst.

 Im Fokus stehen historische Kupferstiche, die die spektakulären pyrotechnischen Inszenierungen an den Höfen des Absolutismus dokumentieren. Diese Feuerwerke dienten nicht nur der Unterhaltung, sondern besonders auch als politische Machtdemonstration. Auch zu späteren Zeiten war das ein beliebtes Mittel, um die Massen zu beeindrucken.  So veranstaltete beispielsweise Adolf Hitler und seine Partei ein Feuerwerksspektakel auf dem Tempelhofer Feld. Auch dazu zeigt die Ausstellung Dokumente. 

Neben den Werken aus der Kunstbibliothek enthält die Ausstellung auch zahlreiche Leihgaben aus anderen Häusern der Staatlichen Museen.  In so einem Verbund kann solch eine Ausstellung natürlich aus dem Vollen schöpfen.

Neben den historischen Perspektiven präsentiert die Ausstellung auch zeitgenössische Arbeiten von Künstler*innen wie Malte Bartsch und Cai Guoqiang, die die explosive Kraft des Feuers kreativ interpretieren. 

Der Zeitpunkt der Ausstellung ist natürlich sehr passend gewählt. Regelmäßig gibt es einige Wochen vor dem Jahreswechsel und der damit verbundenen Silvesterknallerei Diskussionen über Sinn und Unsinn privater Silvesterfeuerwerke.

Nicht nur die Umweltbelastung ist sehr hoch, auch die Zahl der Feuerwehreinsätze und Verletzten steigt in der Silvesternacht regelmäßig enorm.  Es ist schon recht absurd, dass ausgerechnet in der Nacht, in der am meisten Alkohol konsumiert wird, Sprengstoffe erlaubt sind, die das ganze restliche Jahr für Privatleute verboten sind. 

Die Ausstellungsmacher sind sich der Problematik von Feuerwerken heutzutage bewusst und haben die Deutsche Umwelthilfe mit ins Boot geholt.  Im Vorraum der eigentlichen Ausstellung wird über die Umweltproblematik des Feuerwerks informiert.

 

Am Samstag, dem 30. November gibt es unter dem Titel  »#Böllerciao« einen ganzen Thementag dazu mit Diskussionen, Führungen und Basteltisch.

Dass man auch ohne umweltschädliches Feuerwerk gut feiern kann, soll dann am Abend auch ganz praktisch demonstriert werden.  Um 19 Uhr startet auf dem Kulturforum eine Drohnenshow und zeigt, dass es durchaus stimmungsvolle Alternativen gibt.  Glühwein und Brezeln werden auch angeboten.

Auch wenn eigentlich in den meisten Umfragen die Bevölkerung für ein Verbot von privater Knallerei auch an Silvester ist, schläft die Diskussion darüber regelmäßig am Anfang des neuen Jahres wieder ein, ohne dass sich etwas ändert. 

Mal sehen, ob das im kommenden Jahr anders wird.  

Die Ausstellung läuft noch bis zum 9. Februar und ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 10,– €.  Die Drohnenshow am Samstag ist kostenlos. 

Das Loch ist zu – Die neugestaltete Hedwigs-Kathedrale

Hedwigskathedrale

Nach Jahren intensiver Sanierungsarbeiten und öffentlicher Debatten wurde am vergangenen Sonntag die St. Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz feierlich wiedereröffnet. Der Umbau der Bischofskirche des Erzbistums Berlin war im Vorfeld sehr umstritten. Umso spannender ist es, sich anzuschauen, was daraus geworden ist. 

Hauptstreitpunkt war das Loch in der Mitte des Kirchenbodens, das als Zugang zur Krypta diente. Für viele war es ein markantes Symbol, das den Blick nach unten – und damit auf das Fundament des Glaubens – lenkte. Doch Kritiker sahen darin einen gestalterischen Bruch, der den Raum unruhig und liturgisch unpraktisch machte. Nun wurde die Öffnung geschlossen und der Zugang zur Krypta in den Eingangsbereich verlegt. 

Auffällig an der neugestalteten Kathedrale ist ihre Schlichtheit. Die Architektur und der Innenraum wurden so reduziert gestaltet, dass sie von manchen als ungewöhnlich nüchtern für eine katholische Kirche empfunden werden. Tatsächlich erinnert das neue Design mit klaren Linien und einer fast minimalistischen Ästhetik eher an moderne protestantische Kirchenräume. Diese Zurückhaltung soll den Fokus auf das Wesentliche lenken: die liturgischen Handlungen und das Miteinander der Gemeinde.

Ich bin gespannt, wie das bei den Gemeindemitgliedern ankommt.

Unverändert ist die Kuppel, die den Kirchenraum überspannt und in der Gestaltung auf das Pantheon in Rom Bezug nimmt. 

Ein Highlight des neuen Innenraums ist der schlichte, aber symbolträchtige Altar. Dieser wurde aus Steinen gestaltet, die Gemeindemitglieder aus verschiedenen Teilen der Welt beigetragen haben. Jeder Stein repräsentiert eine individuelle Geschichte. So soll der Altar zu einem Sinnbild für Vielfallt werden. 

Auch die Krypta im Untergeschoss wurde neu gestaltet.  In der Mitte fällt besonders das kreuzförmig gestaltete Taufbecken auf. Daneben gibt es verschiedene Andachtsräume, teilweise mit sakralen Kunstwerken.  Gleich zu Beginn gibt es einen Raum mit neapolitanischen Krippenfiguren. 

Mir gefällt die schlichte, helle Neugestaltung der Kirche recht gut. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. An diesem Wochenende werden auch kostenlose Führungen angeboten.  Falls nicht gerade ein Gottesdienst oder eine andere Veranstaltung stattfindet, ist die Kirche tagsüber frei zugänglich.

Direkt vor der Kirche auf dem Bebelplatz findet der große Weihnachtsmarkt statt, den es sonst immer am Gendarmenmarkt gab. Dort wird immer noch gebaut, daher findet er auch in diesem Jahr hier statt. Stimmungsvoll, aber sehr hochpreisig. Die 2,– € Eintritt sind da noch die geringste Ausgabe.

Kurztipps

Mein Foto der Woche

Christmas Garden Botanischer Garten

Auch in diesem Jahr wird  der Botanische Garten in Berlin, wieder zum Christmas Garden.

Bis zum 12. Januar kann man an jedem Abend ab 16.30 Uhr durch den illuminierten Park wandeln und verschiedene Attraktionen erleben.  Kulinarisches wird natürlich auch geboten. 

Tickets sollte man online buchen, dann bekommt man sie ab 16,50 €. An der Abendkasse kostet es mindestens 29,50 €.

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