Hallo [subscriber:firstname | default:],
bevor es auch diese Woche hier mit meinen Tipps weitergeht, möchte ich gerne mal nach deinen Tipps fragen:
Ich möchte hier im Newsletter eine neue Rubrik mit Kurztipps für Restaurants und Cafés starten. Dazu freue ich mich auch auf deinen Beitrag und Empfehlungen. Egal ob Sterneküche oder leckerer Imbiss, wenn dir etwas positiv auffällt schick mir bitte deinen Tipp. Ich habe dafür ein einfaches Online-Formular eingerichtet und bin sehr gespannt was kommt.
Ein schönes Wochenende
wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Das Lustschloss Caputh ist das Ziel meines heutigen Ausflugstipps. Vom Potsdamer Hauptbahnhof aus lässt es sich wunderbar erwandern. Der direkte Weg ist etwa 8 Kilometer lang. Ich habe mich aber für eine etwas längere Variante entschieden, rund 13 Kilometer. Eine genaue Karte dieser abwechslungsreichen Route findest du auf Komoot.de.
Los geht’s am Bahnhof Potsdam. Von hier führt der Weg zunächst leicht bergauf zum Brauhausberg. Auf dem Gipfel thront ein imposantes Gebäude, das in Potsdam den Spitznamen »Kreml« trägt. Dieser Name stammt daher, dass dort früher die SED-Bezirksleitung untergebracht war. Nach der Wende tagte in dem Gebäude der Brandenburger Landtag.
Das Gebäude steht seit Jahren leer. Es hat mehrfach den Besitzer gewechselt. Was einmal daraus wird, ist unklar. Es ist schade, dass die Anlage zunehmend verfällt.
Wir folgen ein Stück dem Höhenweg. Immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf die Stadt und die Havel. Von hier oben zeigt sich ein anderes Potsdam. Man sieht nicht nur die idyllische Altstadt und die Schlössern, sondern auch ganz normale Wohnsiedlungen.
Eine längere Treppe führt hinab Richtung Wasser, zu einer kleinen Parkanlage mit schönem Uferweg. Wir folgen ihm eine Weile und biegen dann wieder ab auf den ruhigeren Höhenweg durch den Wald.
Wer möglichst schnell nach Caputh möchte, kann einfach geradeaus weiterlaufen. Dieser Weg führt allerdings teilweise oft direkt parallel zur Straße.
Ich empfehle, lieber direkt nach der Unterquerung der Bahnlinie rechts abzubiegen. Dort beginnt ein alter Bahndamm. Der schön bewachsene Damm führt quer über den Templiner See ans andere Ufer. Das ist ein echtes Highlight der Strecke.
Auf der anderen Seite geht es weiter am Ufer entlang. Man kommt am Seehotel Potsdam vorbei und an einem großen, idyllisch gelegenen Campingplatz. Dort gibt es auch ein Lokal, in dem man gut einkehren kann.
Auch der Bahnhof Caputh liegt direkt auf unserer Route. Wer genug gelaufen ist, kann von hier mit der Bahn nach Potsdam zurückfahren. Das wäre jedoch schade. So würde man die Fahrt mit der kleinen, urigen Fähre »Tussy II« verpassen. Sie bringt uns für nur 50 Cent in wenigen Minuten über die Havel ins Herz von Caputh.
Das ehemalige Fischerdorf hat einige Lokale, eine hübsche Kirche und natürlich das Schloss zu bieten. Seit der Jahrtausendwende ist es wieder öffentlich zugänglich. Für ein Landhaus ist es erstaunlich prachtvoll ausgestattet. Besonders der Sommerspeisesaal mit rund 7.500 niederländischen Fayencefliesen ist beeindruckend. Man kann sich gut vorstellen, wie das Kurfürstenpaar hier rauschende Feste gefeiert hat.
Gefeiert wird auch heute noch. Gleich nebenan im Kavaliershaus befindet sich ein Restaurant mit schöner Terrasse. Es wird vor allem am Wochenende gern für Hochzeiten und sonstige Feste genutzt.
Nach einem kleinen Spaziergang durch den Schlosspark kann man die Rückfahrt antreten. Zurück zum Potsdamer Hauptbahnhof bringt dich die Buslinie 613. Sie fährt in der Regel stündlich. Wer möchte, kann auch in die Gegenrichtung fahren und in Werder in den RE1 nach Berlin umsteigen.
Caputh ist immer wieder ein schönes Ziel für eine Landpartie. Das wusste auch Albert Einstein, der hier sein Sommerhaus hatte. Das werde ich demnächst auch mal wieder besuchen.
Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes zeigt die Kommunale-Galerie in Wilmersdorf eine Ausstellung, die sich mit dem Wiedererstehen der Berliner Kunstszene in der Nachkriegszeit beschäftigt.
In den zwölf Jahren der NS-Herrschaft war die deutsche Kunstwelt – zumindest offiziell – stark auf sich selbst fixiert und von internationalen Entwicklungen weitgehend abgeschnitten.
Die Ausstellung »Mit Trümmern Träume« bauen zeigt, wie unmittelbar nach dem Krieg Künstler:innen und Kulturämter begannen, das kulturelle Leben neu zu gestalten. Die Kunstämter der damaligen Bezirke spielten dabei eine wichtige Rolle, indem sie Kunstschaffende unterstützten und neue Ausstellungsräume organisierten. Sie waren außerdem maßgeblich daran beteiligt, dass Institutionen wie die Hochschule für Bildende Künste wieder öffnen konnten – und damit jungen Kunstinteressierten eine Perspektive und Ausbildung ermöglicht wurde.
Ein Zitat des Journalisten Hans Borgelt steht am Beginn der Ausstellung: „Berlin ist zerstört, aber nicht tot.“ Die Kunst sorgte mit dafür, dass Berlin nicht nur überlebte, sondern auch wieder lebenswert wurde.
Die gezeigten Werke spiegeln diesen Neuanfang und den ungebrochenen Schaffenswillen der Nachkriegsjahre. Sie dokumentieren aber auch die kaum noch vorstellbare Zerstörung der Stadt.
Mit dabei sind unter anderem Arbeiten von Gerda Rotermund, Werner Heldt, Heinz Trökes, Emil Stumpp und Ursula Hanke-Förster – Künstler:innen, die den Übergang von der Düsternis des Krieges hin zu neuen Ausdrucksformen wagten.
Einige Originaldokumente aus der Zeit belegen auch die ganz praktischen Schwierigkeiten, mit denen Künstler:innen damals zu kämpfen hatten, etwa bei der Beschaffung von Lebensmittelmarken.
Eine sehenswerte Ausstellung, die die Nachkriegszeit einmal nicht nur aus wirtschaftlicher oder politischer, sondern aus künstlerischer Perspektive beleuchtet. Noch bis zum 1. Juni 2025 ist sie in den Räumen der Kommunalen-Galerie am Hohenzollerndamm zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch von 10 bis 19 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.
Am Sonntag, dem 18. Mai 2025, ist internationaler Museumstag. Eine großartige Gelegenheit, Berlins vielfältige Museumslandschaft zu entdecken. Viele Häuser öffnen ihre Türen bei freiem Eintritt und bieten ein besonderes Programm. Hier sind einiige Vorschläge:
Auch in Brandenburg beteiligen sich Museen an diesem Tag. Eine Übersicht der dortigen Veranstaltungen findest du hier.
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Ich war mal wieder beim Lunch-Konzert in der Philharmonie. Ich habe vor einiger Zeit schon einmal darüber berichtet. Immer wieder ein schönes Erlebnis.
Noch bis einschließlich 18. Juni gibt es jeden Mittwoch um 13 Uhr ein kostenloses Konzert im großen Foyer der Philharmonie. Dann beginnt die Sommerpause.
Schon ab 12 Uhr hat man die Möglichkeit, dort auch ein Mittagessen zu erwerben. Die Preise dafür liegen zwischen 7,– und 13,– €. Bisher fand ich es jedes Mal recht schmackhaft.
Wer musiziert und was gespielt wird, kann man vorab online auf der Webseite der Philharmonie nachschauen. Wer sich auch nur ein wenig für klassische Musik interessiert, sollte die Chance auf solch ein Konzert auf jeden Fall einmal nutzen.
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