Hallo [subscriber:firstname | default:],
nach 3 Jahren Coronapause gibt es an diesem Wochenende wieder den Karneval der Kulturen. Etwas verkleinert, aber ich denke, das kann der Veranstaltung auch guttun.
Aber natürlich ist noch viel mehr los in der Stadt an diesem Pfingstwochenende.
Dazu habe ich wieder ein paar Vorschläge für Dich.
Viel Spaß dabei wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
"Bolle reiste jüngst zu Pfingsten,
Nach Pankow war sein Ziel ..."
Diesen alten Gassenhauer kennt wahrscheinlich jeder. Zumindest an Pfingsten muss ich immer an dieses Lied denken. Was liegt also näher, als Dir einen Pfingstausflug nach Pankow vorzuschlagen.
Keine Sorge, es geht in Pankow nicht mehr so handfest zu wie zu Bolles Zeiten.
Die von mir vorgeschlagene Route führt ca. 7 Km durch drei sehr unterschiedliche Parkanlagen und überwiegend ruhige Wohngegenden.
Vom S-Bahnhof Wilhelmsruh geht es zunächst in die Schönholzer Heide. Der gleichnamige Volkspark ist sehr waldreich und naturbelassen.
Am Rand des Parks befindet sich ein sowjetisches Ehrenmal. In diesen Zeiten betrachtet man solch eine Anlage doch mit gemischten Gefühlen. Von den ca. 13.000 Soldaten der Roten Armee, die hier beigesetzt wurden, stammten übrigens auch viele aus der Ukraine.
Viel Pathos in dieser Anlage, aber trotzdem ein Ort, der einlädt, über Sinn und Unsinn von Kriegen nachzudenken.
Freundlicher geht es weiter in Richtung Schloss Schönhausen. An der Ecke Tschaikowskistraße/Grabbeallee liegt etwas versteckt das Ballhaus Pankow. Eines der letzten Überbleibsel aus der Zeit als Bolle und seine Zeitgenossen hier noch wild gefeiert haben.
Kurze Zeit später erreichen wir den Schlosspark Schönhausen. Ursprünglich war es mal eine barocke Anlage, die später allerdings zu einem Landschaftsgarten umgestaltet wurde. ein Spaziergang durch den Park lohnt auf jeden Fall.
Auch eine Besichtigung des Schlosses ist möglich. Zu DDR Zeiten war hier das offizielle Gästehaus und man kann sich anschauen, wie und wo z. B. Fidel Castro oder Gorbatschow genächtigt haben.
Weiter geht die Route zum Majakowskiring. Nach dem Krieg war hier zunächst sowjetisches Sperrgebiet, später wohnte hier die DDR Politelite, bevor sie nach Wandlitz zog.
Ein gute und beliebte Wohngegend ist es hier immer noch.
Der letzte Park, den wir erreichen, ist der
Bürgerpark Pankow. Er liegt direkt an der Panke und ist seit 1907 für die Öffentlichkeit zugänglich und wird vielfältig genutzt.
Es gibt ein Café, Tiergehege, eine Parkbibliothek und einen Rosenpavillion.
Hier finden an den Pfingsttagen jeweils von 13 bis 20 Uhr wieder die "Jazz im Park" Konzerte statt. Der Eintritt ist frei und das Programm recht abwechslungsreich.
Höhepunkt sind am Montag um 18 Uhr die Swingin' Hermlins, die eigentlich immer für gute Stimmung sorgen.
Kann dann also doch noch eine zünftige Pfingstsause werden.
Sie gilt als die meist porträtierte Frau ihrer Zeit. Die Schauspielerin Tilla Durieux (1880–1971) steht derzeit im Mittelpunkt einer sehenswerten Ausstellung im Georg-Kolbe-Museum.
Berühmte Maler wie Lovis Corinth, Oskar Kokoschka, Franz von Stuck, August Gaul oder Auguste Renoir wollten sie unbedingt malen. Zahlreiche dieser Bilder und viele Skulpturen u. a. von Ernst Barlach werden in der Ausstellung gezeigt.
Aber auch ihr bewegtes Leben in einer Zeit voller Umbrüche wird in der Ausstellung thematisiert. Als Schauspielerin feierte sie große Erfolge im Theater, Film und später auch im Fernsehen. Sie war dreimal verheiratet, verbrachte einige Jahre in Kroatien im Exil und war dort im Widerstand gegen die Nazis aktiv.
Viel Spannendes gibt es in der Ausstellung über diese interessante Frau zu entdecken.
Geöffnet ist täglich außer dienstags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 8,- €
Beerdigt wurde Tilla Durieux unweit des Kolbe-Museums auf dem Friedhof an der Heerstraße (Grab 5-C-4). Auf jeden Fall immer einen Besuch wert, dieser wunderschöne Friedhof.
Extratipp: Auch meine Ringelnatz-Tour führt auf diesen Friedhof und zu einigen anderen interessanten Grabstellen.
Wer die Ausstellung im Kolbe-Museum besucht hat, kann anschließend noch einen Abstecher zur nahegelegenen Preußenallee machen.
Zum ersten Mal findet dort rund um die Pfingsttage ein Wein- und Winzerfest statt.
Veranstaltet wird es von dem Team, das auch für das sehr beliebte Weinfest am Dorfteich in Lichtenrade zuständig ist.
Man kann also davon ausgehen, dass es auch im Westend sehr stimmungsvoll und angenehm zugeht.
Geöffnet ist Samstag und Sonntag von 12 bis 23 Uhr sowie am Montag von 12 bis 20 Uhr.
Das Pfingstfest gilt im christlichen Glauben auch als »Geburtstag der Kirche«.
Aus diesem Anlass öffnen in der Pfingstnacht viel Gemeinden ihre Gotteshäuser.
Ob man nun gläubig ist oder nicht, bietet sich so die Gelegenheit andere Kirchen kennenzulernen und auf Wunsch auch ins Gespräch zu kommen.
In einigen Kirchen gibt es auch Konzerte, Führungen und andere Aktivitäten.
In Tempelhof-Schöneberg gibt es z. B. eine Orgelnacht. Per Shuttlebus kann man zwischen 18 und 23 Uhr verschiedene Kirchen besuchen und dort der Orgel lauschen.
Nicht nur hier im Tiergarten steht der Rhododendron überall in voller Blüte.
Für mehr Fotos aus Berlin und Umgebung folge mir gerne auf Instagram.
Falls Dir das Projekt Berlinspazierer gefällt, freue ich mich über einen Beitrag für die