Hallo [subscriber:firstname | default:],
schwups, schon ist der erste Monat des Jahres wieder rum und das erste Februar-Wochenende steht vor der Tür.
Von Klein-Venedig bis nach Berlin-Lichtenrade führen meine Tipps dieses Mal.
Viel Spaß dabei
wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶♂️
Mein Ausflugstipp führt heute nach Spandau. Nur wenige Meter von der stark befahren Heerstraße entfernt, findet man dort auf der Halbinsel Pichelswerder das Landschaftsschutzgebiet Tiefenwerder-Wiesen.
Dort ist es zu jeder Jahreszeit schön, aber gerade jetzt sieht man besonders gut, was diese Landschaft besonders auszeichnet. Es ist ein natürliches Überschwemmungsgebiet. Dadurch wurde diese Auenlandschaft geprägt. Sie ist durchzogen von mehreren Altarmen der Havel.
Das führt natürlich auch zu einer besonderen Flora und Fauna. Besonders die vielen Silberreiher fielen mir bei meinem Spaziergang am letzten Sonntag dort auf. Im Gegensatz zu den häufiger zu sehenden Graureihern sind sie strahlend weiß und etwas größer. Nicht nur am Wasser sitzen sie, sondern teilweise auch auf den Bäumen.
Im Sommer halten Wasserbüffel hier die Wiesen kurz, aber denen ist es im Moment wahrscheinlich auch zu feucht. Die Wege sind trotzdem überwiegend gut begehbar. Etwas kräftigeres und höheres Schuhwerk kann aber nichts schaden.
Ausgangspunkt für die von mir vorgeschlagene Tour ist die Bushaltestelle »Stößenseebrücke«. Dort hält der Bus M49.
Der Rundweg führt auch nach »Klein Venedig«, eine Wochenend-Kolonie am Rande der Tiefenwerder Wiesen. Sogar eine »Seufzerbrücke« gibt es dort.
Stärken kann man sich nach dem Spaziergang am urigen Imbiss "Ketchup35" direkt an der »Stößenseebrücke«. Nicht ganz so schick wie in Venedig, aber sehr berlinerisch.
Ich bin mir fast sicher, dass Erste, was dir einfällt, wenn du den Namen Josephine Baker (1906-1975) hörst sind Bananen. So geht es mir zumindest. Das Bild der schwarzen, fast nackten Tänzerin im Bananenröckchen hat sich fest eingeprägt.
Dass diese Künstlerin noch für so viel mehr steht, zeigt derzeit eine Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie.
Vor fast 100 Jahren, an Silvester 1925, begeisterte sie am Berliner Kurfürstendamm erstmals das deutsche Publikum und wurde frenetisch gefeiert. Schon wenige Jahre später galt sie als entartete Künstlerin in Deutschland.
Die gebürtige US-Amerikanerin Baker wurde 1937 französische Staatsbürgerin und engagierte sich im Widerstand gegen die Nazis. Im Zweiten Weltkrieg gehörte sie der Résistance und den Streitkräften des Freien Frankreich an.
Auch in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung war sie aktiv. Ein Foto in der Ausstellung zeigt sie beim »Marsch auf Washington«, wo sie ebenso wie Martin Luther King eine bewegende Rede hielt.
Für viele Künstler ihrer Zeit und auch später war sie eine Inspiration. In der Ausstellung zu sehen gibt es z. B. ein Werk von Henri Matisse (1889–1954) und eine bewegliche Skulptur aus Draht des Künstlers Alex Calder (1896–1976), die als Anregung für den Titel der Ausstellung »Icon in Motion« gedient haben könnte.
Klaus Biesenbach, der Direktor der Neuen Nationalgalerie, nennt Josephine Baker ein »Gesamtkunstwerk«. Auf jeden Fall lohnt es sich, sich einmal näher mit dieser Künstlerin zu beschäftigen. Diese Ausstellung ist dafür ein guter Einstieg.
Geöffnet ist die Neue Nationalgalerie von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Donnerstags bis 20 Uhr. Der Eintritt für diese Sonderausstellung kostet 8,– €. An diesem Sonntag (Museumssonntag) und immer donnerstags zwischen 16 und 20 Uhr ist der Eintritt frei.
»Kommse rin könnse kieken« ist der Titel einer kleinen Ausstellung in der Alten Mälzerei in Berlin-Lichtenrade.
Gezeigt werden Fotos und Sprüche aus vier Lichtenrader Kiezkneipen. Ähnliche Kneipen findet man natürlich auch in anderen Teilen Berlins. Es werden allerdings immer weniger. Die typische Berliner Eckkneipe hat es in Zeiten knapper Kassen und steigender Kosten nicht leicht.
Diesen Begegnungsorten eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, ist der Künsterlin BEATKo (Beate Koch) ein Anliegen. Das merkt man ihren Fotos an.
Noch bis zum 8. März ist die Ausstellung im schönen Kuppelsaal in der 3. Etage der Alten Mälzerei zu sehen. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Das Umfeld ist der derzeit eine große Baustelle.
Als das sanierte Gebäude der Alten Mälzerei 2021 eröffnet wurde (siehe Blogbeitrag), stand das Gebäude noch auf einer Freifläche. Inzwischen wird ringsherum gebaut und es entsteht ein neues Quartier, das »Lichtenrader Revier«.
Das Konzept dafür hört sich recht vielversprechend an. Eine Mischung aus nachhaltigem Wohnen und Arbeiten. Mit mehr als 200 Mietwohnungen, sowohl im geförderten, als auch im frei finanzierten Wohnungsbau.
Ich bin gespannt, was daraus wird.
Wer Lichtenrade bisher nicht kennt, kann die Ausstellung als Anlass nehmen, sich mal ein wenig in diesem Ortsteil umzuschauen.
Am Rande der Großstadt liegt hier Kleinstädtisches (Bahnhofstraße) und fast noch Dörfliches (Dorfteich) nahe beieinander.
Seid ewigen Zeiten war ich mal wieder im KaDeWe und schon melden sie Insolvenz an. Ok, ich habe nichts gekauft, aber daran wird es wohl nicht liegen.
Ich bin kein Fan dieses Kaufhauses. Ist mir viel zu groß und unübersichtlich. Aber allein schon für die dort Arbeitenden hoffe ich, dass es Berlin erhalten bleibt. Gehört ja irgendwie dazu.
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