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Aus jüdischen Fotoalben
Das Schöneberg Museum präsentiert in seinen Räumen in der Hauptstraße die Sonderausstellung „Das Leben festhalten. Fotoalben jüdischer Familien im Schatten des Holocaust“, die jetzt aufgrund des großen Interesses bis zum 30. März 2025 verlängert wurde.
Das gibt den Besuchern noch einmal die Chance, ganz private Einblicke in das Leben von sechs jüdischen Berliner Familien in den Jahren der Nazidiktatur zu erhalten.
Die Bilder zeigen Menschen im Urlaub, beim Sport und in ihrem Zuhause. Vordergründig ganz normale Familienbilder. Wie wir wissen, war für jüdische Menschen in dieser Zeit aber gar nichts normal. Dieses Spannungsfeld macht das Betrachten dieser Zeitdokumente so spannend.
Die Fotos sind auch ein Ausdruck von Selbstbestimmung: Die Alben erzählen Geschichten aus der Perspektive der Betroffenen und nicht aus der der Täter. Auch deshalb wurden die Alben oft gut versteckt und konnten nur so die Zeiten überdauern.
Viele der dargestellten Personen haben diese Zeit nicht überlebt und wurden ermordet. Die erhaltenen Fotos zeigen aber auch, dass deren Identitäten nicht vernichtet werden konnten.
Geöffnet ist die eindrucksvolle Ausstellung Samstag bis Donnerstag von 14 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.