Das Eierhäuschen im Plänterwald

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Sehr lange hat es leer gestanden, dieses wunderschöne Ausflugslokal direkt an der Spree und die Zukunft war ungewiss.  In diesem Jahr ist das Eierhäuschen nach 10 Jahren Sanierung wieder eröffnet worden.

Das Lokal gehörte in DDR-Zeiten zum Kulturpark Plänterwald, dem einzigen Vergnügungspark der DDR. Die Eigentumsverhältnisse waren lange Zeit unklar.

Die Geschichte des Lokals ist aber viel älter. Schon 1820 wurde hier ein Lagerplatz für Schiffer errichtet, der ab 1837 auch um eine Kneipe ergänzt wurde. 

Aus dieser Zeit stammt wohl auch der ungewöhnliche Name.  An die Schiffer, die hier anlegten, wurden Eier verkauft. 

Das Gebäude in seiner heutigen Form ist ab 1890 erbaut worden. Theodor Fontane erwähnt es in seinem Roman »Der Stechlin«. Damals erfreute sich das Ausflugslokal großer Beliebtheit.  Viele Gäste kamen mit dem Dampfer aus der Stadt angereist. 

Mit kleinen Unterbrechungen gab es hier bis zur Wende1990 Gastronomie. 

Seit April 2024 kann man nun endlich hier wieder einkehren. Es gibt den Biergarten »Zum Anleger« und ein Restaurant mit dem etwas ungewöhnlichen Namen »EI-12437-B«.  Der Name soll an den Aufdruck auf Eiern erinnern. 12437 ist die Postleitzahl des Lokals. 

Der Biergarten ist täglich ab 12 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet und bietet kleinere Gerichte, Snacks und Getränke an.  Das Restaurant ist Mittwoch bis Sonntag geöffnet und bietet neben einer kleinen Mittagskarte auch eine etwas umfangreichere Abendkarte. Auch ein Menü ist möglich. Vier Gänge gibt es ab 50,– €.  

Auf der Karte stehen überwiegend regionale, saisonale Gerichte.  Gehobene Wirtshausküche ist wohl eine treffende Bezeichnung dafür.

Ob die Qualität den aufgerufenen Preisen entspricht, kann ich nach eigenem Erleben bisher nicht beurteilen. Das muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. 

Neben den kulinarischen Angeboten will das Eierhäuschen aber auch künstlerische Angebote machen. Im Spreepark Artspace gibt es wechselnde Ausstellungen.  

Bis zum 20.10.2024 wird die Ausstellung »A WONDERFUL WORLD« gezeigt. Sie besteht aus drei audiovisuellen Arbeiten des Gray Voice Ensembles. Kernstück sind Videos, die auf dem Gelände des ehemaligen Spreeparks entstanden sind.   Es gibt ein kostenloses Booklet, das zum Verständnis des Werkes ganz hilfreich ist. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Geöffnet ist der Artspace immer Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr.

Schön, dass man das Eierhäuschen wieder besuchen kann.  Ob das Konzept eines Ausflugslokals mit etwas anspruchsvoller Gastronomie und Kunstausstellungen aufgeht, muss sich zeigen.  Ich war etwas erstaunt, dass an einem wunderschönen Sonntag der Biergarten und das Lokal nicht voll waren. Das Geld sitzt eben nicht mehr so locker und eine relativ neue Location muss sich wohl erst durchsetzen.

Ob man nun im Eierhäuschen einkehrt oder nicht, allein der Weg dorthin ist schon lohnend.  Als Startpunkt empfehle ich den S-Bahnhof Treptower Park. Verlaufen kann man sich eigentlich nicht, wenn man immer an der Spree entlangläuft, erreicht man nach ca. 3 Km das Eierhäuschen.  Etwa 1,7 Km sind es dann noch bis zum S-Bahnhof Baumschulenweg, von wo man die Rückfahrt antreten kann. 

Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann mit dem Bus zur Haltestelle Rathaus Treptow fahren. Von dort muss man dann ca. 1 km durch den schönen Plänterwald laufen. Im Sommer gibt es auch Dampferfahrten mit der Stern und Kreis Schifffahrt zum Eierhäuschen.

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