Auf den höchsten Berg Berlins führt mein heutiger Ausflugstipp. Das ist – anders als viele meinen – nicht der Teufelsberg, sondern der Große Müggelberg. Mit 114,70 Metern ist er die höchste natürliche Erhebung der Stadt.
Los geht es aber erst einmal deutlich weiter unten, fast am Müggelsee. Ein guter Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle »Rübezahl«. Von dort biegt man gleich auf einen Waldlehrpfad mit informativen Tafeln ab und erreicht nach kurzer Zeit den idyllisch gelegenen Teufelssee. Hier folgt man dem Wegweiser zum »Moorsteg«. Über diesen Holzsteg kann man trockenen Fußes eine sehenswerte Moorlandschaft durchqueren. Verschiedene Aussichtspunkte auf See und Moor laden unterwegs zu einer kleinen Pause ein.
Von nun an geht es meist bergauf. Die genaue Route findest du bei Komoot. Manchmal sind die Wege etwas schwer zu erkennen, weil umgestürzte Baumstämme den Pfad versperren. Ich vermute, das ist teilweise sogar Absicht, um allzu übermütige Mountainbike-Fahrer abzuhalten, die hier gerne unterwegs sind.
Unterwegs kommt man an einem unscheinbaren, aber geschichtlich interessanten Gebäude vorbei. In den 1950er-Jahren war geplant, hier einen großen Fernsehturm zu errichten. Doch bald stellte sich heraus, dass das Probleme mit der Einflugschneise des damaligen Flughafens Schönefeld gegeben hätte. Die Bauarbeiten wurden eingestellt. Die ersten beiden Etagen stehen aber noch heute auf dem Berg und werden von der Telekom genutzt. Der Fernsehturm selbst wurde dann bekanntlich in den 1960er-Jahren mitten in der Stadt am Alexanderplatz errichtet.
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Der Flachlandberliner kommt auf den letzten Metern zum Gipfel schon etwas ins Schnaufen. Es geht ungewohnt steil hinauf. Oben wird man jedoch ganz standesgemäß mit einem echten Gipfelkreuz empfangen. Die Aussicht ist leider nicht besonders eindrucksvoll, die hohen Bäume versperren den Blick.
Eine deutlich bessere Aussicht hat man vom nächsten Ziel, dem Kleinen Müggelberg. Dort steht der 30 Meter hohe Müggelturm mit einer Aussichtsplattform. Wer sechs Euro Eintritt zahlt und die 126 Stufen erklimmt, wird mit einem grandiosen Panorama belohnt.
Im Sommerund in den Ferien ist der Müggelturm bei halbwegs schönem Wettertäglich geöffnet, sonst in der Nebensaison nur an den Wochenenden. Das gastronomische Angebot am Müggelturm ist zumindest zu dieser Jahreszeit recht überschaubar. Aber mit einer Bockwurst und einem Kaffee kann man sich dennoch stärken, bevor es über viele Treppen wieder hinunter zum See geht.
Wie immer ist das nur ein Routenvorschlag. Die Müggelberge sind ein wunderschönes Wandergebiet mit vielen Möglichkeiten. Schön ist beispielsweise auch der Weg hinunter zur Dahme und weiter mit der Fähre nach Grünau.




