Knall, Zisch, Bang

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Das Spiel mit dem Feuer fasziniert die Menschen schon sehr lange. Eine besondere Ausdrucksform davon ist das Feuerwerk. 

Unter dem Titel »Durchgeknallt und abgebrannt« beschäftigt sich derzeit eine Ausstellung am Berliner Kulturforum mit der Kulturgeschichte der Feuerwerkskunst.

Im Fokus stehen historische Kupferstiche, die die spektakulären pyrotechnischen Inszenierungen an den Höfen des Absolutismus dokumentieren. Diese Feuerwerke dienten nicht nur der Unterhaltung, sondern besonders auch als politische Machtdemonstration. Auch zu späteren Zeiten war das ein beliebtes Mittel, um die Massen zu beeindrucken.  So veranstaltete beispielsweise Adolf Hitler und seine Partei ein Feuerwerksspektakel auf dem Tempelhofer Feld. Auch dazu zeigt die Ausstellung Dokumente. 

Neben den Werken aus der Kunstbibliothek enthält die Ausstellung auch zahlreiche Leihgaben aus anderen Häusern der Staatlichen Museen.  In so einem Verbund kann solch eine Ausstellung natürlich aus dem Vollen schöpfen.

Neben den historischen Perspektiven präsentiert die Ausstellung auch zeitgenössische Arbeiten von Künstler*innen wie Malte Bartsch und Cai Guoqiang, die die explosive Kraft des Feuers kreativ interpretieren. 

Der Zeitpunkt der Ausstellung ist natürlich sehr passend gewählt. Regelmäßig gibt es einige Wochen vor dem Jahreswechsel und der damit verbundenen Silvesterknallerei Diskussionen über Sinn und Unsinn privater Silvesterfeuerwerke.

Nicht nur die Umweltbelastung ist sehr hoch, auch die Zahl der Feuerwehreinsätze und Verletzten steigt in der Silvesternacht regelmäßig enorm.  Es ist schon recht absurd, dass ausgerechnet in der Nacht, in der am meisten Alkohol konsumiert wird, Sprengstoffe erlaubt sind, die das ganze restliche Jahr für Privatleute verboten sind. 

Die Ausstellungsmacher sind sich der Problematik von Feuerwerken heutzutage bewusst und haben die Deutsche Umwelthilfe mit ins Boot geholt.  Im Vorraum der eigentlichen Ausstellung wird über die Umweltproblematik des Feuerwerks informiert.

Am Samstag, dem 30. November gab es unter dem Titel »#Böllerciao« einen ganzen Thementag dazu mit Diskussionen, Führungen und Basteltisch. Dass man auch ohne umweltschädliches Feuerwerk gut feiern kann, wurde dann am Abend auch ganz praktisch demonstriert.   Eine Drohnenshow zeigte, dass es durchaus stimmungsvolle Alternativen gibt.  

Auch wenn eigentlich in den meisten Umfragen die Bevölkerung für ein Verbot von privater Knallerei auch an Silvester ist, schläft die Diskussion darüber regelmäßig am Anfang des neuen Jahres wieder ein, ohne dass sich etwas ändert. Mal sehen, ob das im kommenden Jahr anders wird.  

Die Ausstellung läuft noch bis zum 9. Februar 2025 und ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 10,– €.  

Webseite zur Ausstellung

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