Licht und Schatten in Schloss Biesdorf

In den lichtdurchfluteten Räumen von Schloss Biesdorf dreht sich derzeit alles um das Thema Licht. Die Ausstellung trägt den Titel »Lumen« und vereint die Arbeiten von rund 30 Kunstschaffenden aus Deutschland und den Niederlanden.

Der Ausstellungsort ist dabei sehr passend gewählt. Schloss Biesdorf war einst der Sommersitz der Industriellenfamilie Siemens. Das Unternehmen spielte eine entscheidende Rolle bei der Elektrifizierung, weshalb die Verbindung von Ort und Thema naheliegt. Die historischen Räume mit ihren hohen Fenstern und wechselnden Lichtstimmungen geben den Arbeiten zusätzlich eine besondere Atmosphäre.

Mehrere Werke wurden eigens für diese Ausstellung geschaffen. Dazu gehört auch die Installation des Niederländers Petr Vink, der in seinen Arbeiten nicht nur das Licht feiert, sondern auch an die Schattenseiten der Geschichte erinnert. Konkret verweist er auf das Konzentrationslager Ravensbrück, wo während des Zweiten Weltkriegs Frauen unter Zwang für Siemens & Halske arbeiten mussten. So wird das Licht hier nicht nur als Sinnbild für Fortschritt und Energie gezeigt, sondern auch als Mahnung, die dunklen Kapitel der Vergangenheit nicht zu vergessen.

Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte zeigt »Lumen« vor allem die Vielfalt, mit der sich Kunst dem Phänomen Licht nähern kann. Vertreten sind ganz unterschiedliche Genres: Malerei, Skulptur, Fotografie, Installationen und Videoarbeiten. Gerade dieser Mix macht die Ausstellung abwechslungsreich und erlaubt es, das Thema aus immer neuen Blickwinkeln zu erleben. So hat der japanische Künstler Toshihiko Mitsuya aus filigranen Aluminiumfolien einen schimmernden »Garten« geschaffen, der mit den Lichtverhältnissen der Räume spielt und sich je nach Blickwinkel verändert.

Apropos Garten – zu einem Besuch in Schloss Biesdorf gehört auf jeden Fall auch ein Spaziergang durch den nicht sehr großen, aber wunderbaren Schlosspark. Unter den vielen alten Bäumen kann man sehr gut ganz in natura das spannende Spiel von Licht und Schatten beobachten, das so viele Künstlerinnen und Künstler immer wieder fasziniert hat.

Geöffnet ist das Schloss noch bis zum 2. November täglich außer dienstags von 10 bis 18 Uhr, freitags von 12 bis 21 Uhr. Der Eintritt ist frei. Sehr empfehlenswert ist auch das Café mit seiner schönen Terrasse.

Webseite zur Ausstellung

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