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Wittenberg – viel mehr als Luther

Ich möchte heute meine kleine Reihe mit Ausflugstipps, die  etwas weiter weg von Berlin liegen, fortsetzen. Dieses Mal ist die Lutherstadt Wittenberg das Ziel. 

Dank einer guten Bahnanbindung braucht man je nach Zugtyp nur zwischen 40 und 90 Minuten von Berlin nach Wittenberg. Also auch für einen Tagesausflug gut machbar.

Wittenberg führt seit 1936  offiziell den Namenszusatz »Lutherstadt«. Die Stadt liegt in Sachsen-Anhalt und hat ca. 45.000 Einwohner, also relativ klein, hat aber so viele interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten, dass ich hier wirklich nur einige Anregungen geben kann.

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Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist sicherlich die Tür der Schlosskirche, an der Martin Luthers seine 95 Thesen angeschlagen haben soll, die die Reformation eingeleitet haben. Historisch gesehen sehr bedeutend, wenn man davor steht eher unscheinbar.

Die Schloßkirche selbst lohnt aber auf jeden Fall eine Besichtigung. Ebenso wie die Stadtkirche St. Marien, eines der ältesten Gebäude der Stadt und die Predigtkirche des Reformators Luther. 

Das Kloster, in dem Martin Luther ab 1508 lebte und das ihm später übereignet wurde, beherbergt heute das Museum »Lutherhaus«.  Das ist allerdings bis 2026 wegen Umbauarbeiten geschlossen. Teile der Ausstellung sind vorübergehend im benachbarten Augusteum zu besichtigen.

Wittenberg hat aber noch mehr zu bieten als Martin Luther. Fast an jedem Haus gibt es eine Gedenktafel mit den Namen berühmter Menschen, die dort gewohnt und an der einst sehr bedeutenden Universität Wittenberg gelehrt haben. 

Nicht nur in der Wissenschaft war Wittenberg ein bedeutender Standort, sondern auch in der Kunst. Lucas Cranach hatte hier sein Haus und Werkstatt. Auf jeden Fall auch besichtigenswert.  Ganz in der Nähe ist auch das Galeriecafé, wo man schön im Garten sitzen kann. 

Auch wenn Wittenberg ein sehr geschichtsträchtiger Ort ist, muss man nicht unbedingt von einem Museum zum anderen rennen.  Wittenberg ist einfach auch ein schönes mittelalterliches Städtchen mit aufwendig restaurierten Häusern und schönen Plätzen, die zum Verweilen und Bummeln einladen.

Nicht verpassen sollte man einen Abstecher zu den Elbauen und an die Elbe. Auch wenn ich schon mehrfach in Wittenberg war, habe ich erst bei meinem letzten Besuch entdeckt, wie schön es dort ist.  

In der Stadt sieht man die Elbe nicht. Eine Bahnlinie und eine Umgehungstrasse grenzt die Stadt von den Elbauen ab.  Es gibt nur wenige Stellen, wo man die Bahnlinie überqueren kann. 

Bei Komoot.de habe ich eine Tour bereitgestellt, die sowohl durch die Stadt als auch über die Elbauen führt. Ich war Ende April dort, aber jetzt ist es bestimmt genauso schön. Es bieten sich auch immer wieder schöne Blicke auf die Stadt.

Auch wer sich nur einen Tag Zeit nehmen kann für Wittenberg, muss nicht hetzen. Der letzte Zug nach Berlin geht um 0,30 Uhr (ohne Gewähr). Es gibt natürlich auch zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten , wenn man länger bleiben möchte.

Auf jeden Fall eine Stadt, die mindestens einen Besuch wert ist.

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