Zu den Glücksvögeln am kleinen Meer

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Ein Ausflugstipp, der etwas weiter von Berlin wegführt und besonders im Herbst interessant ist.

Es geht an die Müritz, der Name kommt aus dem Slawischen und bedeutet »kleines Meer«. Das passt. Immerhin ist die Müritz der größte deutsche See. Der Bodensee ist zwar deutlich größer, zählt aber nicht, weil er auch zum Teil in der Schweiz und in Österreich liegt. 

Direkt an der Müritz liegt auch der größte deutsche Nationalpark. Nicht nur bei Touristen sehr beliebt, sondern auch bei durchreisenden Vögeln. Derzeit sind es die Kraniche, die in großen Scharen hier durchziehen und rasten. 

Am besten kann man sie in der Dämmerung beobachten. Dann fliegen die Kraniche von den Feldern, wo sie nach Futter gesucht haben, zu ihren Schlafplätzen. Am schönsten beobachtet man sie natürlich vom Wasser aus.

Von Mitte August bis Ende Oktober werden täglich außer sonntags Kranichfahrten mit dem Schiff angeboten (27,– €). Sie starten ab dem Stadthafen in Waren/Müritz. Die Abfahrtzeiten variieren etwas, je nachdem, wann die Sonne untergeht.

Waren kann man von Berlin aus gut mit der Bahn erreichen. Mit dem ICE dauert es knapp 2 Stunden, mit der Regionalbahn etwa 20 Minuten länger.  Vom Bahnhof zum Hafen läuft man ca. 30 Minuten.

Das Schiff fährt dann zur Halbinsel »Großer Schwerin« auf der viele Kraniche übernachten oder die sie zumindest überfliegen.  Um einzelne Vögel zu erkennen, sollte man ein Fernglas mitbringen, da das Schiff aus Naturschutzgründen natürlich nicht so nahe an das Ufer heranfahren kann. 

Am spannendsten fand ich aber ohnehin den Überflug der Kraniche und deren Gesänge. Ob es hunderte oder wahrscheinlich sogar tausende Vögel waren, kann ich nur schwer schätzen, es ist auf jeden Fall ein eindrucksvolles Erlebnis. Die Kraniche werden auch „Glücksvögel“ genannt und ein wenig Glück verspürt man bei ihrem Anblick auf jeden Fall. 

Natürlich kann keiner garantieren, wie viele und welche Vögel man zu sehen bekommt. Auch dazu benötigt man etwas Glück.  Ein Ornithologe an Bord des Schiffes erklärt, was man sieht und hört. Neben den Kranichen sind in diesem Gebiet auch Gänse, Kiebitze und sogar Adler unterwegs.  

Wenn man nicht ganz großes Pech mit dem Wetter hat, kommt man bestimmt auf seine Kosten. Man sollte sich allerdings warm anziehen. Denn am besten sieht man natürlich vom Oberdeck und da kann es schon mal frisch werden in dieser Jahreszeit.

Umso gemütlicher ist es dann in der Kajüte. Mit Grog, Tee oder Erbsensuppe kann man sich dann dort aufwärmen. Eine einzige sehr freundliche Servicekraft versorgt die Gäste. Bei meiner Tour vor rund 2 Wochen waren es schätzungsweise 80 Mitreisende, da hatte sie schon einiges zu tun. Die Atmosphäre auf dem Schiff war aber recht angenehm.  Keine Hektik und Gedränge.

Nach 3 Stunden legt das Schiff dann wieder im Hafen an. Zum Abschluss hat man noch einen schönen Blick auf die beleuchtete Stadt.  

Der Zug nach Berlin fährt jede Stunde zurück nach Berlin, aber es gibt natürlich auch viele Übernachtungsmöglichkeiten * im Ort, wenn man bleiben möchte.

Die schöne Altstadt von Waren sollte man sich auf jeden Fall ansehen, wenn man länger Zeit hat, ist auch ein Besuch im Müritzeum empfehlenswert. Hier gibt es nicht nur ein riesiges Aquarium, man erfährt auch sonst sehr viel über Natur- und Geschichte der Müritzlandschaft.

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