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Berlin-Marathon gemütlich
Immer am letzten Septemberwochenende bekomme ich ein schlechtes Gewissen.
Zehntausende Menschen rennen dann direkt vor meiner Haustür entlang und erinnern mich daran, dass ich mehr Sport treiben wollte. Schon einige Tage vorher, wenn auf der Straße eine blaue Linie eingezeichnet wird, ist klar, es ist wieder Zeit für den Berlin-Marathon. Die blaue Linie soll den Läufern die ideale Laufstrecke zeigen. Genau auf 42,195 KM wurde die Marathon-Distanz im Jahr 1921 festgelegt. Das ist eine Strecke, vor der ich großen Respekt habe, auch wenn ich ein leidenschaftlicher Fußgänger bin.
Es muss ein großartiges Gefühl sein, einen Marathon geschafft zu haben. Man verpasst aber auch einiges. Außer den zahlreichen Zuschauern sehen die Marathonläufer in der Regel recht wenig von der Strecke und den Ortsteilen, durch die sie laufen. Das ist schade, denn es gäbe einiges Interessantes zu sehen und zu entdecken.
Das hat sich wohl auch der Blogger und Berlinkenner Klaus Tolkmitt gedacht und sich den Bummel-Marathon ausgedacht. Er hat die Marathonstrecke in vier Etappen eingeteilt, die auch der nicht Trainierte gut bewältigen kann. Die genaue Beschreibung der Strecke kann kostenlos mit dem Smartphone per Browser oder App bei dem Dienst lialo.com abgerufen werden. Klaus Tolkmitt beschränkt sich aber nicht auf eine einfache Beschreibung der Strecke, sondern gibt auf unterhaltsame Weise zahlreiche Informationen und Hinweise, was sich links und rechts der Strecke lohnt genauer anzuschauen.
Bisher bin ich nur einen kurzen Teil einer Etappe abgewandert, aber ich war erstaunt, was ich alles noch nicht wusste. Die Tour lohnt sich also auch für vermeintliche „Berlinkenner“.
Nur einige ganz wenige Bilder von Dingen, die es auf dieser Tour zu sehen gibt. Die blaue Linie zeigt oft auch noch einige Wochen nach dem Marathon den optimalen Weg an. Spaziergänger sollten natürlich nicht direkt auf der Straße laufen.
Ein wenig „sportliche“ Herausforderung ist auch bei diesem Bummel-Marathon dabei, denn es werden immer wieder Quizfragen zu den einzelnen besuchten Orten gestellt. Bei manchen muss man etwas knobeln und nachdenken, andere sind eher scherzhaft gemeint. Anders als beim richtigen Marathon gibt es auch keinen zeitlichen Druck. Man kann die Touren jederzeit unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Es geht nicht um Höchstleistungen, sondern um den Spaß am Bummeln und Entdecken.
Am Ziel der Tour wird man zwar nicht so stürmisch gefeiert wie die sportlichen Marathonläufer, aber ein befriedigendes Gefühl hat man trotzdem und die Füße tun nicht ganz so weh.
Die Webseite lialo.com bietet auch noch vielen andere Touren an. Einige auch kostenpflichtig. Was leider fehlt, sind genaue Karten zu den Touren. Das wäre vielleicht noch eine Verbesserung.
Seid ihr schon mal solch eine Tour nachgelaufen?
Weitere Informationen
- Auf lialo.com finde man die genauen Routenbeschreibungen
- Besuchenswert ist auch die private Webseite meinberlin-erleben.de des Bummel-Marathon-Erfinders Klaus Tolkmitt
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht zu meinem Bummel-Marathon.
Als Autor zahlreicher Touren durch Berlin, die auf http://www.lialo.com zu finden sind, habe ich mich als Neu-Berliner vor nunmehr 10 Jahren auf Spurensuche gemacht, um die Stadt neu zu entdecken. Es gibt tatsächlich noch unentdeckte Kleinode, sehenswerte Objekte und geheimnisvolle Orte. Davon zu berichten, ist spannend und interessant zugleich.
Zu dem Hinweis: Es fehlen genaue Karten zu den lialo-Touren, möchte ich folgendes anmerken. Die Spieler sollen wie bei einer Schnitzeljagd von Stopp zu Stopp geführt werden und unterwegs Aufgaben und Rätsel lösen. Dabei erfahren sie auf der Strecke Geschichten und Geschichliches, werden in kleine Geheimnisse eingeweiht und lernen Berlin von einer neuen Seite kennen.
Als Autor führe ich die Teilnehmer virtuell Schritt für Schritt ans Ziel. Ist die Strecke auf einer Karte sichtbar, besteht die Möglichkeit einzelne Stopps zu überspringen. Damit wird, wie wir meinen, der Spielspaß unterbrochen.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Tour schon zu Hause zu spielen. Danach kann man einschätzen, ob man auch tatsächlich den „Strapazen“ eines längeren Spaziergangs gewachsen ist. Auch unterwegs lässt sich die Tour jederzeit abbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt weiterspielen. Das unterscheidet lialo z.B. von anderen Anbietern. Die lialo-App muss auch nicht heruntergeladen werden, sie kann im Browser geöffnet werden, um sofort loszuspielen.
Und das schöne zum Schluss: Jeder kann mit lialo eine eigene Tour erstellen und sie öffentlich oder seinen Freunden zur Verfügung stellen.
Für einen Austausch von Erfahrungen auf der Spurensuche in Berlin bin ich gern bereit. Bei Bedarf stelle ich auch gern Berichte aus meinem Fundes meiner Webseite. http://www.meinberlin-erleben.de zur Verfügung und verweise auf meinen Blog: https://meinberlin-erleben.blogspot.com