Achtung!
Dieser Beitrag ist nicht mehr aktuell und nur zu Archivzwecken verfügbar.
Vielleicht findest Du trotzdem ein paar interessante Informationen.
Dieser Beitrag ist nicht mehr aktuell und nur zu Archivzwecken verfügbar.
Vielleicht findest Du trotzdem ein paar interessante Informationen.
Die Berlinische-Galerie zeigt in einer großen Ausstellung Werke des norwegischen Malers und Grafikers Edvard Munch (1863–1944). Besonders seine enge Beziehung zu Berlin wird thematisiert.
Begonnen hat diese Beziehung allerdings mit einem Skandal. Eine Ausstellung mit seinen Bildern wurde nach Protesten der Besucher schon nach wenigen Tagen wieder geschlossen.
Das war im Jahr 1892 und der junge Maler war noch, nicht sehr bekannt. Die Ausstellungsbesucher hatten wohl eher die damals sehr beliebten nordischen Fjord-Landschaften von einem norwegischen Maler erwartet.
Seinen Bekanntheitsgrad steigerte dieser Skandal allerdings und ihm gefiel es in Berlin. Bis 1908 wohnte er oft für längere Zeit in Berlin und knüpfte viele Kontakte zu anderen Künstlern und Intellektuellen.
Bis 1933 gab es rund 60 Ausstellungen in Berlin, an denen er beteiligt war. In ganz Europa war er mittlerweile bekannt und beliebt.
Die Ausstellung zeigt rund 80 Werke seines sehr produktiven Schaffens. Mehr als 1700 Gemälde hat er im Laufe seines Lebens insgesamt gemalt, dazu zahlreiche Grafiken und Zeichnungen.
Auch mit der Fotografie hat sich Edvard Munch beschäftigt. Einige seiner Fotos werden in der Ausstellung gezeigt. Oft dienten sie auch als Vorlage für seine Gemälde.
Sein sicherlich berühmtes Bild »Der Schrei« ist in der Ausstellung nicht zu sehen. Das Original hängt im neuen Munch-Museum in Oslo.
Funfact: Ohne es wahrscheinlich zu wissen, haben wir das Bild auch alle auf unserem Smartphone. »Der Schrei« ist meines Wissens das einzige Kunstwerk, was es auch als Emoji gibt 😱. Natürlich etwas vereinfacht.
Sehenswert sind die in der Ausstellung gezeigten Bilder auf jeden Fall. Es sind nicht unbedingt die leichten Themen des Lebens, die Munch in diesen Bildern behandelt. Es geht eher um Existenzielles: Liebe, Tod, Eifersucht, Trauer und Angst und andere tiefe Gefühle, ist das, was den Künstler oft beschäftigt in seiner Arbeit. Die Werke sind kraftvoll und ausdrucksstark und wirken auch heute noch im besten Sinne modern.
Die Ausstellung trägt den Titel »Zauber des Nordens«. Da schwingt sicherlich etwa Ironie mit, denn genau dieses Klischee bedient Munch in den ausgestellten Bildern eher nicht.
Edvard Munch hat sich auch mit Landschaftsmalerei beschäftigt. Diesen Aspekt würdigt ab dem 15. November 2023 eine Ausstellung im Barberini-Museum in Potsdam. Sie trägt den Titel „Lebenslandschaften“ und ist sicherlich auch sehr sehenswert. Es empfiehlt sich, ein Sammelticket für beide Ausstellungen zu erwerben. Damit spart viel Geld.
Für beide Ausstellungen wurde die Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Majestät König Harald V. von Norwegen übernommen. Das unterstreicht noch einmal die herausragende Bedeutung, die dem Künstler heute beigemessen wird.
Vom Skandalkünstler zur Kunstikone ist der Weg manchmal gar nicht so weit.
Die Ausstellung in der Berlinischen Galerie ist noch bis zum 22.1.2024 zu sehen.
Geöffnet ist täglich außer Dienstag von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr.
Der Eintritt kostet 15,– €, ermäßigt 9,– €
Wer auch die Ausstellung im Barberini in Potsdam besuchen möchte (18.11.23 – 1.4.2024), sollte gleich ein Kombiticket kaufen. Das kostet 20,– € , ermäßigt 12,– € . Deutlich günstiger als die Einzelpreise.