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Hallo ,

im heutigen Newsletter gibt es auch mal wieder zwei Tipps für Unternehmungen in Potsdam. Nicht, dass in Berlin nicht genug los wäre, aber es ist doch toll, dass wir solch eine schöne Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft haben. Das sollte man regelmäßig nutzen. Zumal es dort doch meist etwas gelassener zugeht als im quirligen Berlin.

Viel Spaß dabei wünscht
Christoph, der Berlinspazierer 🚶‍♂️

Naturerlebnis im Warmen

Naturkundemuseum Potsdam
Die Natur findet dieses Mal im Saal statt. Das Naturkundemuseum in Potsdam macht ein Naturerlebnis auch für Spaziergangsmuffel möglich.
Für mich eine echte Neuentdeckung, auch wenn es das Museum schon sehr viele Jahre gibt.

Untergebracht ist es im ehemaligen Ständehaus, einem historischen Gebäude von 1770 in der Breite Straße, ganz in der Nähe der ehemaligen Garnisonkirche.

Auf mehreren Etagen gibt das Museum einen Einblick in die vielfältige Natur vor unserer Haustür. In sehr realistisch gestalteten Dioramen gibt es neben vielen bekannten Arten auch Tiere zu sehen, die man bei eigenen Streifzügen durch die Natur wahrscheinlich nicht so leicht zu Gesicht bekäme.

So beispielsweise die Großtrappe, eine der größten flugfähigen Vogelarten der Welt. Auch Sumpfschildkröten und Schwarzstörche sind bei uns heimisch. Selbst Wölfe gehören inzwischen wieder zur Brandenburger Fauna. Da ist es mir dann allerdings wirklich lieber, sie hier ausgestopft zu erleben und ihnen in der Natur nicht allzu nahezukommen.

Im Untergeschoss gibt es auch mehrere Aquarien, in denen Fische aus unseren Gewässern zu beobachten sind. Das sind die einzigen lebendigen Tiere im Museum. Alle anderen sind sehr lebensecht präpariert. Auch eine große Kunst.

Neben der Berlin/Brandenburger Natur spielen natürlich auch allgemeine Umwelt- und Naturprobleme eine Rolle in diesem Haus. Einige Ausstellungsräume befassen sich mit biologischen Invasionen. Viele Tier- und Pflanzenarten sind aus anderen Gegenden zu uns gekommen und fühlen sich mittlerweile hier wohl. Etwa die Mandarinente, die in Potsdam inzwischen weitverbreitet ist.
Problematischer ist dagegen der so niedlich aussehende Waschbär. Der kann bei ungehinderter Vermehrung eventuell zu einem Problem für die einheimische Tierwelt werden.

Zu solchen und anderen Fragen bietet das Museum auch ein umfangreiches Begleitprogramm an. Fast jeden Tag gibt es einen besonderen Vortrag oder eine spezielle Führung. Für Erwachsene, aber auch besonders viel für Kinder.

Geöffnet ist das wirklich besuchenswerte Museum immer Dienstag bis Sonntag zwischen 9 und 17 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene kostet 4,– €.

An diesem Samstag beteiligt sich das Naturkundemuseum auch an der Veranstaltung »Unterwegs im Licht« (siehe unten) und hat bei freiem Eintritt bis 20 Uhr geöffnet.

Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Mahnmal
Eines der prägnantesten Gebäude im Berliner Regierungsviertel ist das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Es beherbergt unter anderem die Parlamentsbibliothek und einen großen Saal, in dem beispielsweise Untersuchungsausschüsse stattfinden.

Das Gebäude liegt direkt an der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und West-Berlin. In einem Raum des Gebäudes wurde daher ein Mauer-Mahnmal eingerichtet, in dem originale Mauerteile, gesichert vom Künstler Ben Wargin, wieder aufgebaut wurden.
Sie folgen dem ursprünglichen Verlauf und schneiden wie ein Fremdkörper in die Architektur ein, um den menschenverachtenden Charakter der Berliner Mauer räumlich erfahrbar zu machen und an die Zahl der Mauertoten zu erinnern. Das ist recht eindrucksvoll gelungen.

In dem großen, runden Raum finden auch immer wieder wechselnde Ausstellungen statt. Noch bis zum 27. April 2025 ist dort die Ausstellung »Inventarisierung der Macht – Die Berliner Mauer aus anderer Sicht« zu sehen.

Gezeigt werden Fotos, die von den Grenztruppen der DDR zur Dokumentation des baulichen Zustandes der Mauer Mitte der 1960er Jahre aufgenommen wurden.
Der Fotograf Arwed Messmer hat die Aufnahmen zufällig entdeckt und zu eindrucksvollen Panoramen zusammengefügt.

Ergänzt werden die Bilder mit kurzen Bildunterschriften, die die Schriftstellerin Annett Gröschner aus Texten der Protokolle der Grenztruppen zusammengestellt hat.

Auch Originalakten der Grenztruppen sind zu sehen. Die Ausstellung zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie die Mauer als Werkzeug der Machtausübung geplant, errichtet und ständig weiterentwickelt wurde. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Bürokratie, Logistik und den technischen Details, die hinter diesem gigantischen Projekt steckten. Im Kontext der tragischen Schicksale, die an der Mauer passierten, wirkt diese perfekte Organisation besonders perfide.

Das Mauer-Mahnmal und die Ausstellung können Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr und donnerstags bis 20 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei, man muss aber vorher durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen.

Sony World Photography Awards

Sony Ausstellung
Schon zum 10. Mal werden im Willy Brandt Haus in Berlin-Kreuzberg die besten Fotos aus dem Sony World Photography Wettbewerb präsentiert. Wieder sehr sehenswert. Die Ausstellung läuft allerdings nur noch bis zum 19. Januar. Du musst dich also etwas ranhalten, wenn du die Ausstellung noch sehen willst.

Gezeigt werden über 120 prämierte Bilder aus Kategorien wie Architektur & Design, Kreativ, Dokumentarische Projekte, Umwelt, Landschaft, Portfolio, Porträt, Sport, Stillleben sowie Natur & wilde Tiere.

Die Auswahl der Bilder war sicher nicht leicht. Mehr als 395.000 Bilder aus über 220 Ländern wurden eingereicht. Soweit ich weiß, ist es damit der weltweit größte Fotowettbewerb.
Die Qualität der Bilder ist wie eigentlich in jedem Jahr hervorragend.
Zum Jubiläum werden auch einige besondere Arbeiten aus den letzten Jahren noch einmal gezeigt.

Geöffnet ist das Willy-Brandt-Haus Dienstag – Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Aus Sicherheitsgründen muss man seinen Personalausweis vorweisen und darf keine größeren Taschen mitbringen.

Wer es nicht mehr in die Ausstellung schafft, kann sich die prämierten Bilder auch in einer Online-Galerie anschauen.

Kurztipps

  • Lesenacht an der M8
    Entlang der Tramlinie M8 gibt es am Samstagabend 33 Autor*innen an 10 verschiedenen Orten zu erleben. Von Philosophie bis Erotik ist das Spektrum der Lesungen weitgespannt. Tickets kosten 20,– € und sind für max. drei Lesungen gültig. (18. Januar)
  • Wir haben es satt
    Anlässlich der Grünen Woche gibt es am Samstag vor dem Bundeskanzleramt wieder eine Großdemonstration für eine sozial- und umweltgerechte Agrarwende. (18. Januar)
  • Ku'damm Endspurt
    Das erfolgreiche Musical Ku'damm 59 im Theater des Westens wird nur noch bis Mitte Februar gespielt. Für viele Vorstellungen gibt es jetzt bis zu 40 % Rabatt. Das macht die recht hohen Preise erträglicher. (Bis 23. Februar)
  • Die Kunst des Ermittelns
    Spannende Einblicke in die Arbeit eines Kunstfahnders kann man bei einem Vortrag im Käthe-Kollwitz-Museum bekommen. René Allonge ist Chefermittler für Kunstkriminalität beim LKA Berlin und kann von vielen spektakulären Fällen berichten. (23. Januar)

Mein Foto der Woche

Potsdam Lichter
Am Samstag, dem 18. Januar, heißt es in Potsdam wieder Unterwegs im Licht.

Dabei erstrahlen nicht nur historische Gebäude im Lichterglanz, sondern viele Institutionen bieten besondere Programme an. Der Turm des Rathauses kann bestiegen werden, es gibt Konzerte und Führungen z. B. in der Nikolaikirche und vieles mehr. Um 17 Uhr startet ein Laternenumzug am Neuen Markt.
Das komplette Programm gibt es in einem Flyer zum Download.

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