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Die Wilmersdorfer Moschee
Einen Hauch Orient, bringt der Moscheebau in der Brienner Straße ins eher beschauliche Berlin-Wilmersdorf.
Es ist die älteste noch existierende Moschee in Deutschland. Sie wurde in den Jahren 1924 bis 1927 erbaut und steht inzwischen unter Denkmalschutz. Der Berliner Architekten Karl Alfred Herrmann entwarf den Bau in Anlehnung an das indische Taj Mahal.
Die Wilmersdorfer Moschee, manchmal auch nur Berliner Moschee genannt, gehört zur Gemeinde der „Lahore Ahmadiyya-Bewegung“, die ursprünglich aus British-Indien – heutePakistan – stammt und eine reformierte Richtung des Islam vertritt (sehr vereinfacht ausgedrückt). Bei einem Besuch vor einigen Jahren habe ich dort eine sehr angenehme Atmosphäre und einen aufgeschlossen Iman erlebt.
Die Mosche bietet unter einer 26 Meter hohen Kuppel Platz für rund 400 Gläubige. Zwei frei stehende 32 Meter hohe Minarette sind schon von Weitem sichtbar. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie als Maschinengewehrstellung missbraucht und gerieten daher unter Beschuss. Mit Spenden (überwiegend aus den USA) wurde die Moschee nach dem Krieg wieder aufgebaut und 1952 wieder eröffnet.
Auch wenn die feste Gemeinde recht klein ist, findet in der Moschee regelmäßig das Freitagsgebet statt.
Derzeit (August 2021) werden die Innenräume allerdings noch saniert. Die Arbeiten sollten aber bald abgeschlossen werden. Dann wird es auch wieder gelegentlich Möglichkeiten geben die Moschee von innen zu besichtigen z. B. beim „Tag des offenen Denkmals“.
Der Fotograf und Stadtführer Christian Fessel bietet als „Der Mann mit Hut“ neben anderen interessanten Touren auch regelmäßig Führungen in dieses interessante Bauwerk an.
Wie vielfältig Berlin in Sachen Glauben zeigt sich auch hier im eher bürgerlichen Wilmersdorf. So gibt es z.B schräg gegenüber der Moschee die nicht besonders auffälligen Gebäude der dänischen Kirche und um die Ecke findet sich ein Russisch-Orthodoxes Gotteshaus.