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Auf Loriots Spuren durch Brandenburg/Havel

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Als am 30. Dezember 1923 in der St. Gotthardt Kirche in Brandenburg/Havel ein erst 6 Wochen alter kleiner Junge auf den Namen Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow getauft wurde, ahnte sicherlich niemand, was aus diesem Sohn eines preußischen Polizeioffiziers einmal werden würde.

100 Jahre später wissen wir es: Der Knabe wurde unter dem Künstlernamen Loriot zu einem der beliebtesten und bekannten Humoristen Deutschlands.

Auch wenn er nur wenige Jahre in Brandenburg gelebt hat, war ihm seine Herkunft und sein Geburtsort immer wichtig. Seine letzte öffentliche Rede hielt er 2009 knapp 2 Jahre vor seinem Tod ausgerechnet in seiner Taufkirche St. Gotthardt. Sehr bewegende Worte.

Anlässlich des 100. Geburtstages gibt es in Brandenburg/Havel einige Veranstaltungen, um an diesen bedeuten Sohn der Stadt zu erinnern:

Das Stadtmuseum zeigt die Ausstellung »Loriot – Heile Welt«. Eigentlich ist diese Ausstellung eine Ausstellung über eine Ausstellung, die schon 1985 stattgefunden hat. Damals wurden einige seiner Werke erstmals in der DDR im Brandenburger Dom ausgestellt. Die jetzige Ausstellung versucht, diese Ausstellung zu rekonstruieren. Viele der Ausstellungsstücke verschenkte Loriot seinerzeit an Menschen in Brandenburg, die diese jetzt als Leihgaben zur Verfügung stellen.

Ergänzt wird die Ausstellung um Dokumente und Berichte zu den Hintergründen, der damaligen Veranstaltung und dem dreitägigen Besuch Loriots in seiner Heimatstadt.
In Ton- und Schriftdokumenten wird deutlich, wie wichtig ihm diese Tage waren. Man kommt dem Menschen Loriot dadurch sehr nahe. Er muss ein überaus liebenswerter und angenehmer Mensch gewesen sein.


Die Ausstellung ist noch bis zum 31.5.2024 zu sehen. Geöffnet ist jeweils Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 3,– €

Natürlich wird auch im Brandenburger Dom an Loriot gedacht. Hier kann man z. B. seinen Eintrag in das Gästebuch des Doms und einige andere ihn betreffende Dokumente sehen. Geöffnet ist der imposante Dom immer Montag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 16 Uhr.

Auf jeden Fall sollte man auch Loriots Taufkirche St. Gotthard besuchen. Hier gibt es eine kleine Dauerausstellung zu Loriot und natürlich kann man das Taufbecken sehen, wo der kleine Bernhard-Viktor getauft wurde.

Loriot Taufbecken St. Gotthardt Brandenburg

Eine weitere Ausstellung in der Kirche mit dem Titel »(K)ein Denkmal für Loriot« beschäftigt sich mit der Suche nach einem passenden Denkmal für den großen Humoristen. Gar nicht so einfach, die passende Würdigung zu finden. Loriot war kein Mensch, der auf einen Sockel gestellt werden möchte.

Folgerichtig bleibt der Sockel seines Denkmals auch leer. Ein schlichter Betonklotz mit zwei Schuhabdrücken steht nun vor der Katharinenkirche und soll zeigen, dass er Spuren in der Stadt hinterlassen hat.

Loriot Denkmal Brandenburg

Noch origineller sind andere Spuren Loriots, auf die man beim Rundgang durch die Stadt immer wieder stößt. Er gilt als Entdecker des »Wildmopses«. Einige wenige Exemplare dieser scheuen Tierart treiben sich in der Stadt herum. Ursprünglich waren es mal 3, inzwischen wurden 27 verschiedene Exemplare gesichtet. Gut erkennbar an ihrem kleinen Geweih.

Einer davon hätte mir fast den Kaffee geklaut. Ansonsten sind sie aber ungefährlich. Man muss aber genau hinschauen, um sie zu entdecken. Wer weiß, vielleicht sind es inzwischen sogar noch mehr geworden.

Loriot Wildmops Brandenburg

Brandenburg bietet natürlich auch unabhängig von Loriot viel Sehenswertes, das sich zu entdecken lohnt. Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren wirklich sehr gut entwickelt und ist in jedem Fall einen Ausflug wert.

Mit der Bahn dauert es nur rund 60 Minuten von Berlin zum Brandenburger Hauptbahnhof. Mein Tourvorschlag (siehe Karte) startet dort und führt dann knapp 6 Kilometer durch die Stadt, vorbei an allen beschriebenen Orten. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann vom Bahnhof aus auch vieles mit der Straßenbahn erreichen.

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