Hin und Weg – Der Palast der Republik

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Schon 2008 wurde der Palast der Republik in Berlins Mitte abgerissen. Vergessen ist er aber bei vielen bis heute nicht.

Heute steht an dieser exponierten Stelle der Stadt wieder das Berliner Schloss, oder zumindest ein Gebäude, das die Form und die Fassaden dieses historischen Bauwerks nachbilden soll.

Genutzt wird es vom Humboldtforum, das sich zur Aufgabe gemacht hat, auch die Erinnerungen an den Palast der Republik zu erhalten.

Nach langjähriger Vorbereitung wird nun dort eine Ausstellung über das umstrittene Gebäude gezeigt.

Viele wissen gar nicht mehr genau, wo der DDR-Palast einst stand. Eine orangefarbene Linie auf dem Schloßplatz zeigt jetzt die Umrisse des Gebäudes.  In der Ausstellung geben viele Pläne, Fotos, Filme und einige Einrichtungsgegenstände einen Eindruck von diesem imposanten Gebäude.   

Es war einerseits ein Protzbau der DDR-Führung, aber auf der anderen Seite auch ein Ort, mit dem viele Menschen sehr positive private Erlebnisse verbinden.  

Hier tagte nicht nur das Pseudoparlament der DDR Volkskammer, sondern hier gab es auch Restaurants, Cafés, Sporteinrichtungen, Geschäfte und Veranstaltungssäle für die Öffentlichkeit. Auch daran wird mit Zeitzeugenaussagen in der Ausstellung erinnert.

Letztlich wurde auch die deutsche Einheit hier, von der dann frei gewählten Volkskammer, beschlossen. Wirklich ein historischer Ort. 

Die Schließung des Hauses kam dann sehr schnell. Eine Asbestbelastung wurde festgestellt. Zwischen 1998 und 2003 wurde der Asbest aufwendig aus dem Gebäude entfernt. Danach befand sich der Bau nahezu im Rohbauzustand. Ein Neuaufbau wäre aber möglich gewesen. 

Man entschied sich allerdings für einen Abriss des Gebäudes. Dokumente und Zeitzeugenaussagen in der Ausstellung zeigen ziemlich klar, dass diese Entscheidung nicht nur technische, sondern sicherlich auch politische Gründe hatte. Ähnlich wie damals der Abriss des Stadtschlosses durch die DDR Führung.

Offizieller Ausstellungstrailer

Es ist dem Humboldtforum hoch anzurechnen, dass sie sich der Geschichte ihres Standortes in dieser Form auch kritisch stellen. Ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung, die noch bis zum  16. Februar 2025 zu sehen ist. 

Die Ausstellung selbst empfand ich vom Aufbau als etwas verwirrend. Fast wirkte sie etwas unfertig.  Vielleicht ist das aber auch ganz passend, denn auch die Beschäftigung mit dieser Umbruchszeit ist sicherlich noch nicht abgeschlossen.

Zur Ausstellung ist ein sehr umfangreicher, schön gestalteter Katalog erschienen, in dem vielen Themen noch einmal vertieft werden.

Der Eintritt kostet 12,- €.

Weitere Informationen

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