Von den Woltersdorfer Dünen zum Flakensee

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Der S-Bahnhof »Wilhelmshagen« ist der Ausgangspunkt dieser kurzen (ca. 6 Km), aber sehr abwechslungsreichen Tour am Rande Berlins. Eine Karte mit der vorgeschlagene Route gibt es unter diesem Beitrag.

Wilhelmshagen ist der letzte Bahnhof der Linie S3 auf Berliner Stadtgebiet (Tarifgebiet B). Wir verlassen den Bahnhof durch den Ausgang »Stadtforst« und stehen gleich am Waldrand. Dieser Wald ist ein sogenanntes »FFH-Gebiet«, das steht für »Fauna-Flora-Habitat-Gebiet«. Klingt ziemlich bürokratisch, bedeutet aber einfach, dass es sich hierbei um einen ganz besonders schützenswerten Lebensraum für Pflanzen und Tiere handelt.

Wir befinden uns in einem Dünengebiet, dem »Wilhelmshagen-Woltersdorfer Dünenzug«. An dieser Stelle sind die Dünen zwar überwiegend mit Bäumen bewachsen, aber man erkennt schnell den überwiegend sandigen Boden und die hügelige Geländeform.

Es lohnt sich hier besonders auf die Vegetation am Wegesrand zu achten. Auch das eine oder andere interessante Kleingetier, kann man mit etwas Glück entdecken. Besonders manche kleine Reptilien wie Eidechsen oder Blindschleichen sonnen sich gerne im Sand.

Wir stoßen aber auch auf menschliche Spuren. Zahlreiche Bunker wurden in diesem Gebiet angelegt. Zu DDR Zeiten gab es hier, soweit ich weiß, ein Munitionslager des Innenministeriums. Viel ist davon nicht mehr zu sehen, aber es sind noch mehre Bunkerzugänge zuerkennen. Sie sind mittlerweile mit Graffitis bemalt und zugemauert. Nur für die dort wohnenden Fledermäuse wurde ein schmaler Zugang belassen.

Der Weg führt weiter durch den Wald. Immer wieder geht es etwas bergauf und dann wieder bergab. Manchmal liegt ein umgestürzter Baum, auf dem Weg, den man umgehen oder übersteigen muss.

Wir kommen zur »Woltersdorfer Landstraße«. Für eine Pause kann ich das nur wenige Meter entfernte »Gasthaus Klabautermann« (Ethel-und-Julius-Rosenberg-Straße, 15569 Woltersdorf) empfehlen. Es sieht von außen etwas nichtssagend aus, hat aber eine schöne Terrasse mit einem tollen Seeblick und mein Essen hat auch geschmeckt.

Unser Weg geht dann weiter direkt zum »Flakensee«. Ein schöner See zwischen Woltersdorf und Erkner, den schon Gerhardt Hauptmann in seiner Novelle »Fasching« literarisch verewigt hat. Die tragische Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit und spielt im tiefsten Winter, als der See zugefroren ist. Auch dann ist der See sehr reizvoll.

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Der Flakensee zwischen Woltersdorf und Erkner
Egal zu welcher Jahreszeit, der See lohnt auf jeden Fall einen Besuch.

Gerhart Hauptmann hat einige Jahre in Erkner gelebt. Hier hat er eigentlich erst richtig zum Schreiben gefunden, denn ursprünglich war er als Bildhauer tätig.

Leider wird das Hauptmann-Museum in Erkner derzeit umgebaut und ist für mehrere Jahre geschlossen. Ab 2026 kann man es hoffentlich wieder besuchen.

Wir machen uns aber jetzt schon auf den Weg nach Erkner. Der Weg führt immer am Wasser entlang. Es gibt, mehrere kleine Badestellen und immer wieder schöne Ausblicke rüber nach Woltersdorf.

Badestelle am Flakensee

Nach einem kurzen Weg durch das Gewerbegebiet in Erkner kommt schon der S-Bahnhof Erkner in Sicht. Die ersten S-Bahn-Wagen, die zu sehen sind, sind allerdings nicht mehr in Betrieb, sondern gehören dem Verein »Historische-S-Bahn e. V.« Man kann die alten Fahrzeuge im Rahmen von gelegentlichen Führungen besichtigen. Dazu muss man sich aber rechtzeitig anmelden.

Die aktiven S-Bahn-Wagen finden wir am Bahnhof einige Meter weiter. Sie bringen uns zurück nach Berlin.

Wer möchte, kann die Tour beliebig verlängern und z. B. am Dämeritzsee entlang bis nach Wilhelmshagen laufen.

Weitere Informationen

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