Ein Traum in Lila – die Schönower Heide

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Es muss nicht immer die Lüneburger Heide sein. Auch rund um Berlin gibt es einige schöne Heidelandschaften. Die meisten finden sich auf ehemaligen Truppenübungsplätzen.

So ist es auch in der Schönower-Heide bei Bernau im Naturpark-Barnim. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts fanden hier die ersten militärischen Übungen statt. Der letzte Nutzer des Geländes war die Rote Armee.

Inzwischen geht es hier sehr viel friedlicher und ruhiger zu. Nicht nur zur Zeit der Heideblüte (August/September) kann man hier wunderbare Spaziergänge machen.

Wer mit dem ÖPNV anreist, sollte vom S-Bahnhof Zepernick oder dem S-Bahnhof Bernau bis zur Busstation Schönow Kirche fahren. Eine alte Dorfkirche (gelegentlich gibt es Konzerte) und einige schöne alte Bauernhäuser gibt es hier zu sehen. Von hier läuft man nur ca. 1 Km, bis das Schutzgebiet beginnt (siehe Karte).

Was macht die Heidelandschaft aus?

Die Heide ist eine Kulturlandschaft. Um den besonderen Charakter einer Heidelandschaft langfristig zu erhalten, muss dafür gesorgt werden, dass nicht Bäume oder große Sträucher die Oberhand gewinnen und alles überwuchern. In der Lüneburger Heide und vielen anderen Heidegebieten wird diese Aufgabe von den bekannten »Heidschnucken« und andere Schafrassen übernommen.

In der Schönower Heide versucht man einen anderen Weg. Hier sollen Dam-, Rot- und Muffelwild diese Aufgabe übernehmen. Wichtig bei diesem Konzept ist es verschiedene Arten anzusiedeln, die sich von unterschiedlichen Pflanzen ernähren. Dam- und Rehwild bevorzugen bei der Nahrungssuche die Blätter und Zweige der Bäume, während die Mufflons Gräser und Büsche lieben. So wird auf verschiedenen Ebenen die Vegetation kurz gehalten.

Die Tiere leben frei in einem, ca. 140 ha großen Gebiet. Man muss schon etwas Glück haben, um bei dieser Größe die Tiere zu entdecken. Es ist nicht wie in einem Zoo, wo die Tiere auf die Besucher warten. Sie entscheiden selbst, ob sie sich zeigen oder nicht.

Das Gelände ist eingezäunt und darf nicht betreten werden. Zum einen, um die Tiere zu schützen, zum anderen aber auch, weil sich auf dem Gelände noch Munitionsreste oder sonstige gefährliche Hinterlassenschaften der jahrzehntelangen militärischen Nutzung befinden können.

Es gibt zwei ausgeschilderte Wanderwege, um das Gelände zu erkunden. Der ca. 5 Km lange »Wildgatter-Weg« führt einmal rund um das Gehege und bietet viele schöne Blicke auf die Heidelandschaft. Immer wieder gibt es erhöhte Aussichtspunkte, wo man auch gut eine Rast einlegen kann (Proviant mitbringen). Mehre Informationstafeln am Wegesrand informierten über Flora, Fauna und die Geschichte des Geländes.

Der zweite Weg ist etwa 1.6 Km lang und macht einen kleinen Schlenker durch die Heide, an einer Pferdekoppel vorbei zu einem Aussichtspunkt. Gerade zur Zeit der Heideblüte besonders lohnend.

Bei meinem Tourenvorschlag (siehe Karte) habe ich beide Wege kombiniert. So sieht man am meisten.

Die ausgeschilderten Wege sind gut ausgebaut und auch mit Kinderwagen, Fahrrad etc. nutzbar. Dann sollte man allerdings den Zugangsweg über den offiziellen Parkplatz nutzen (siehe Karte), der von mir eingezeichnete Zugangsweg ist teilweise sehr sandig (aber schöner).

Gastronomische Einrichtungen gibt es direkt an der Heide nicht. In Schönow gibt es gegenüber der Kirche den Dorfkrug (montags und dienstags Ruhetag).

Bisher war ich nur einmal zur Heideblüte hier und sehr begeistert. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Gegend auch zu anderen Jahreszeiten sehr reizvoll ist. Also auf in den Barnim.

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