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Rund um die Mierendorff-Insel
Eine Insel mitten in der Stadt ist diesmal mein Tipp für einen Stadtsparziergang. Es geht nach Charlottenburg-Wilmersdorf.
Dieses Gebiet wurde früher als »Kalowswerder« bezeichnet. Heute eher bekannt als »Mierendorff-Insel« oder »Mierendorff-Kiez«.
Begrenzt wird das Gebiet durch Spree, Westhafenkanal und Charlottenburger Verbindungskanal. Dadurch entsteht eine echte Insellage. Nur über eine der vielen Brücken kommt man hier her.
Im Zentrum liegt der „Mierendorff-Platz“, benannt nach dem Widerstandskämpfer Carlo Mierendorff (1897 – 1943).
Unsere Tour führt allerdings nicht zum Platz, sondern immer am Ufer entlang. So bekommt man am besten ein Inselgefühl.
Es gibt sicherlich idyllischere Inseln in Berlin, das muss ich zur Warnung vorab sagen. Es kann unterwegs auch mal etwas lauter werden. Ein Teil des Weges verläuft nahe der Autobahn. Es gibt aber auch ruhige Abschnitte. So ist das nun mal bei einem Stadtspaziergang.
Wir starten am S/U-Bahnhof »Jungfernheide«, nehmen den Ausgang »Tegeler Weg« und gehen am »Bundesinstitut für Risikobewertung« vorbei zur Spree. Schon nach wenigen Metern zweigt der »Westhafenkanal« ab. Wir folgen dem Verlauf des Uferweges. Jenseits des Kanals verläuft die A100. Das hört man auch. Trotzdem sieht man immer mal wieder Fischreiher, die hier in aller Ruhe auf ihr Mittagessen warten.
Rechts des Weges gibt es erst ein Gewerbegebiet und anschließend mehrere Kleingärten.
Vom »Westhafenkanal« zweigt der »Charlottenburger Verbindungskanal« ab, dem wir folgen. Jetzt wird es etwas ruhiger und noch grüner. Im Sommer blühen hier Seerosen.
Wir folgen dem »Goslarer Ufer« vorbei am Arbeitsamt und einigen anderen Ämtern. Hier sind auch einige Wohnungsneubauten entstanden, in direkter Uferlage.
Der »Charlottenburger-Verbindungskanal« mündet hier in die Spree. Von der anderen Seite kommt der »Landwehrkanal«. Es bieten sich schöne Ausblicke.
Wir erreichen die Straße »Am Spreebord« mit den historischen Gebäuden des »Kraftwerk Charlottenburg«. Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird hier Strom produziert.
Sehenswert ist auch der imposante »Siemenssteg«, eine Fußgängerbrücke über die Spree.
Moderner wird es dann bei den folgenden Gebäuden der »Bildgießerei Noack«. Dieses traditionsreiche Familienunternehmen stellt z. B. die goldenen Bären für die »Berlinale« her. In den schönen Ausstellungsräumen finden immer wieder sehr sehenswerte Ausstellungen statt.
Auch das »Restaurant Brass« befindet sich in diesem Gebäudekomplex. Gute Küche, allerdings im eher gehobenen Preissegment.
Preiswerter ist es im Biergarten »Caprivi«, der direkt an der Spree liegt. Ein Ort für laue Sommerabende.
Wir folgen der Spree und kommen zum »Österreich Park«, der vor einigen Jahren mit Mitteln, der Österreich Werbung finanziert wurde.
Als Nächstes sehen wir die »Schlossbrücke«, die zum Schloss Charlottenburg führt.
Wir bleiben aber auf dieser Spreeseite und folgen dem »Tegeler Weg«. Der direkte Uferweg wird schon seit einiger Zeit saniert und steht hoffentlich bald wieder zur Verfügung.
Am »Tegeler Weg« befindet sich das Landgericht-Berlin. Auf der anderen Seite des Ufers sieht man den Schlosspark Charlottenburg.
Jetzt ist es nicht mehr weit zu unserem Ausgangspunkt, dem S/U-Bahnhof Jungfernheide.
Der »Mierendorff-Kiez« ist eine angenehm unspektakuläre Gegend. Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Es gibt viele engagierte Initiativen, die sich im Verein „DorfwerkStadt“ zusammengeschlossen haben und sich Gedanken über eine nachhaltige Entwicklung machen. Für sie steht die Bezeichnung Insel für I-nnovativ, N-achhaltig, S-ozial, E-mpathisch, L-ebenswert.
Wer noch mehr darüber wissen möchte, sollte sich die Broschüre »Unsere Mierendorf-INSEL« herunterladen. Dort werden einige interessante Orte und Gebäude noch etwas ausführlicher beschrieben.
Weitere Informationen
- Nachhaltige Mierendorff-Insel (DorfwerkStadt e.V.)
- Lebenslauf Carlo Mierendorff (DHM)
- Tour bei Komoot.de
- GPX-Download