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Der moderne Blick – Modigliani im Barberini

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Dem italienischen Maler und Zeichner Amadeo Modigliani (1884–1920) ist eine neue Ausstellung im Potsdamer Barberini Museum gewidmet.  

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart, wo die Ausstellung in etwas anderer Form bereits mit großem Erfolg gezeigt wurde. 

Werke von Modigliani sind in deutschen Museen eher eine Seltenheit. Nur vier Häuser in Deutschland besitzen Werke dieses Künstlers, der nach nur 35 Lebensjahren ein relativ überschaubares Œuvre hinterlassen hat.  

Um so herausfordernder war es, diese Ausstellung zusammenzustellen.  Zahlreiche Leihgeber mussten überzeugt werden. Vieles ist im Privatbesitz. So auch ein liegender Akt, der vor einigen Jahren für rund 100 Millionen versteigert wurde und nun in der Potsdamer Ausstellung zu sehen ist.

Seine Frauenakte sind wahrscheinlich die bekanntesten seiner Bilder.  Zu seiner Zeit sorgten sie für einen Skandal. Vordergründig, weil teilweise auch Schambehaarung zu sehen ist, aber wahrscheinlich eher, weil die dargestellten Frauen sichtbar Gefallen an der Präsentation ihres Körpers zeigen.  Sie stehen zu ihrer Weiblichkeit und ihrem Körper.  Sie sind keine Objekte, sondern strahlen Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit aus.  Keine Eigenschaften, die damals für Frauen selbstverständlich waren. 

Natürlich finden sich nicht nur Akte in der Ausstellung, sondern auch viele andere Porträts. Aber auch hier zeigt der Künstler die dargestellten Frauen als starke, selbstbewusste Persönlichkeiten. Oft sind sie eher männlich gekleidet und haben Kurzhaarfrisuren. Solcher Darstellungen kennt man eigentlich bisher eher aus den  1920er-Jahren, als Frauen mit Bubikopf und Anzug auf Bilder der neuen Sachlichkeit dargestellt werden. 

Solche »Femme Moderne« hat Modigliani schon einige Jahre früher in seiner Zeit in Paris gezeichnet.  Der junge, gut aussehende Italiener führte dort ein Künstlerleben, wie man es aus Filmen und Büchern zu kennen glaubt. Wenig Geld, dafür viel Drogen und andere Ausschweifungen. 

Offizieller Trailer zur Ausstellung

Eigentlich wollte Modigliani Bildhauer werden. Seine schon in jungen Jahren angeschlagene Gesundheit erlaubte diese körperlich schwere Arbeit aber nicht. So widmete er sich dem Studium der Malerei. 

Vieles in seinen Bildern erinnert aber an Statuen. Ähnlichkeiten mit Werken des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881–1919), die auch in der Ausstellung zu sehen sind, sind unverkennbar.  Die beiden haben sich wohl auch genannt und gegenseitig in Ihren Ateliers besucht. 

Auch mit vielen anderen Künstler der Zeit gab es Kontakte und gegenseitige Einflüsse. Neben rund 90 Werken von Modigliani zeigt die Ausstellung daher auch mehr als 30 Arbeiten anderer Künstler.  Große Namen wie Gustav Klimt, Paula Moderson-Becker,  Ernst Ludwig Kirchner, Henri de Toulouse-Lautrec und Pablo Picasso sind dabei. Auch diese Gegenüberstellungen sind ein Höhepunkt der Ausstellung. 

Noch bis zum 18. August 2024 kann diese sehenswerte Ausstellung in Potsdam besucht werden.  Geöffnet ist täglich außer Dienstag von 10 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet wochentags 16,– €  und am Wochenende 18,– €.  

Tipp: Ab 17.30 Uhr kostet der Eintritt nur noch 10,– €.  

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