Jungfernbrücke

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Die Jungfernbrücke (ursprünglich Spreegassenbrücke) in Berlin-Mitte ist die älteste noch erhaltene Brücke Berlins. Außerdem ist sie die einzige noch erhaltene von ursprünglich neun baugleichen Klappbrücken.

Trotz dieser Besonderheiten ist sie relativ unbekannt. In der Nähe des Außenministeriums überspannt sie den Spreekanal. Sie dient nur noch als Fußgängerbrücke in einer Gegend, die noch ein wenig im Dornröschenschlaf zu sein scheint.
Als hölzerne Zugbrücke auch für Fuhrwerke wurde sie Ende des 17. Jahrhunderts errichtet und war damals eine wichtige Verbindung auf dem Weg zur alten Leipziger Straße.

Rund 100 Jahre später wurde sie durch eine Konstruktion aus Holz und Eisen ersetzt. Die Klappkonstruktion war wichtig damit auch größere Schiffe den Kanal befahren konnten.

Die Äußere-Erscheinung hat sich seit damals auf den ersten Blick nicht sehr verändert. Bereits in den 1930er-Jahren wurde allerdings der Klappmechanismus außer Betrieb genommen (was klappt schon in Berlin 😀) nach dem das Flussbett vertieft worden war. Die letzte umfassende Renovierung fand 1998/1999 statt.

Über die Herkunft des Namens gibt es zahlreiche Geschichten und Anekdoten:

Angeblich gab es den Brauch, dass eine Braut vor der Hochzeit die Brücke überqueren musste. Knarrte die Brücke, war es um die Jungfräulichkeit der Dame wohl nicht gut bestellt.

Eine andere Erklärung bezieht sich darauf, dass es an dem Fluss eine Badeanstalt nur für Männer gab. Die Jungfern mussten an der Brücke zurückbleiben (ein neues Flussbad an dieser Stelle ist übrigens in Planung).

Laut Wikipedia bezieht sich die wahrscheinlichste Erklärung auf zwei „Fräuleins“, die im nahe gelegenen Gasthaus „Französischer Hof“ wohnten und ihre feinen Handarbeiten in einer kleinen Verkaufseinrichtung neben dieser Brücke anboten. Die Berliner bezeichneten die fremden Damen kurzerhand als „Jungfern“, man ging also zu den Jungfern an der Brücke, um Accessoires einzukaufen.

Diese Geschichte diente vielleicht auch dem Autor Claus Back als Anregung für seinen historischen Roman „Drei Fräulein an der Jungfernbrücke“ der ganz unterhaltsam sein soll, allerdings nur noch antiquarisch erhältlich ist.

Egal welche Geschichte stimmt — einen kleinen Abstecher bei einem Stadtspaziergang in dieser Gegend ist diese historische Brücke auf jeden Fall wert.

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