Samurai Museum – japanische Kultur mitten in Berlin

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Alles begann mit einem Besuch auf dem Flohmarkt. Vor über 40 Jahren erwarb der Berliner Bauunternehmer Peter Janssen dort eine „Katana“, ein japanisches Langschwert aus der Zeit der Samurai.

Diese Waffe muss ihn wohl sehr fasziniert haben. Im Laufe der Jahre kamen zahlreiche weitere Stücke hinzu und es entstand eine umfangreiche Sammlung mit Gegenständen rund um das Leben der japanischen Samurai.

Gezeigt wurden Teile der Sammlung ab 2007 im »Samurai Art Museum« in Berlin – Dahlem. Seit Mai 2022 gibt es das Samurai-Museum jetzt in der Auguststraße in Berlin-Mitte.

Was hier gezeigt wird, ist in dieser Fülle wohl einmalig in Europa. Die Ausstellung erstreckt sich über 2 Etagen und nutz viele moderne multimediale und interaktive Techniken für die Präsentation. An jeder Vitrine kann man über einen Touchscreen ausführliche Informationen abrufen. Wahlweise in Deutsch oder Englisch.

Eine der herausragenden Attraktionen des Museums ist die Sammlung von Samurai-Rüstungen aus verschiedenen Epochen. Diese Rüstungen sind nicht nur optisch beeindruckende Kunstwerke, sondern auch Zeugnisse der handwerklichen Meisterschaft und des Designs ihrer Zeit. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Rüstungen im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben, auch angepasst an sich ändernde Taktiken der Kriegsführung.

Natürlich gibt es auch zahlreiche der berühmten Samurai-Schwerter zu sehen und ausführliche Informationen über die Schmiedekunst.

Man täte dem Museum aber Unrecht, wenn man es auf ein Waffen- und Militärmuseum reduzieren würde. Das Wirken der Samurai war wesentlich komplexer.

Dahinter steht eine eigene Philosophie, die in Teilen bis heute die Kultur Japans prägt und beeinflusst.

So erfährt man in der Ausstellung auch einiges über den »Bushido«, den Ehrenkodex der Samurai, der wiederum viele aus dem Buddhismus und Konfuzianismus entlehnt hat.

Eindrucksvoll ist auch ein in der Ausstellung nachgebautes „Nō-Theater“, eine traditionelle japanische Theaterform.

Alle 30 Minuten wird in einer Art Hologramm-Projektion dort etwas aufgeführt. Szenen aus klassischen japanischen Theaterstücken oder Musikstücke einer Trommeltruppe beispielsweise. Das ist schon hervorragend gemacht.

Insgesamt ist die Atmosphäre im Museum sehr stimmungsvoll und angenehm und sorgt dafür, dass man sich wirklich ein wenig in einer anderen Welt fühlt.

Für den ganz unbedarften Besucher (wie mich) hätte ich mir vielleicht eine etwas genauere Einführung in das Thema am Anfang der Ausstellung gewünscht. Es werden aber auch regelmäßig Führungen angeboten, die das wahrscheinlich leisten können.

Insgesamt war ich sehr positiv überrascht von dem Museum. Auch wer sich bisher nicht intensiver mit dem Thema beschäftigt hat, bekommt hier sehr interessante Einblicke in eine alte Kultur.

Geöffnet ist das Museum täglich von 11 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet zwischen 7,– und 18,– €. Je nachdem, wann man das Museum besuchen möchte und wie rechtzeitig man bucht. Am günstigsten ist es vorher ein Online-Ticket zu buchen.

Weitere Informationen

Webseite des Museums

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